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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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gefunden hatte, würde er dafür sorgen, dass ...
    »Zum Donnerwetter! Was ist denn hier los?« Er rannte zur Zellentür. Eine Tafel Schokolade, ungefähr von Jennas Größe, lag auf dem Boden, und er brauchte die Tür nicht zu öffnen, um zu wissen, dass die Gefangene nicht mehr in der Zelle war. Er tat es trotzdem, wobei er die Tür so wütend aufriss, dass sie mit einem lauten Knall gegen die Wand flog und in tausend Stücke allerbester Schokolade zersprang.
    Er fluchte. Alle seine Hoffnungen zerstoben beim Anblick der leeren Zelle. Er warf sich auf den Boden und hatte ein paar Minuten lang das, was seine Mutter einen Tobsuchtsanfall zu nennen pflegte, dann stand er wieder auf und überlegte. Jenna konnte noch nicht weit sein. Er würde ihr Spürnase mit einem Brandmarker nachschicken.
    »Spürnase!«, brüllte er wütend aus vollem Hals. »Spürnase! Wenn du jetzt nicht sofort herauskommst, wird es dir noch leid tun. Sehr leid tun!«
    Immer noch keine Antwort. Simon stand im stillen Observatorium und grinste in sich hinein. Jetzt wusste er, was geschehen war: Jenna hatte Spürnase mitgenommen. Die dumme Göre dachte, Spürnase sei nichts weiter als eine praktische Lampe. Bestimmt waren die beiden unten in der Höhle. Ein merkwürdiges Geräusch störte ihn in seinen Überlegungen. Es kam aus der Glühraupentonne. Er ging hinüber und fand den Deckel verschlossen. Das war merkwürdig. Er konnte sich nicht entsinnen, die Tonne verschlossen zu haben. Eigentlich machte er sich nie die Mühe, die Glühraupen einzusperren, denn sie waren viel zu verängstigt für einen Fluchtversuch. Wo hatte er nur den Schlüssel hingetan? Und was war das für ein Geräusch? Er legte das Ohr an die Tonne und horchte. Keine Frage, da hüpfte etwas. Hüpfte? Spürnase!
    Er gab die Suche nach dem Schlüssel auf, holte eine Brechstange, setzte sie am Deckel an und stemmte ihn auf. Spürnase schoss heraus wie ein Korken aus einer Flasche, und mit ihm Hunderte klebrige Glühraupen, die auf Simon niederregneten.
    »Aber natürlich!«, schrie Simon. »Das ist es! Jetzt geht es ihr an den Kragen. Du musst Jenna markieren, Spürnase. Los.« Simon schleuderte den klebrigen grünen Ball quer durchs Observatorium und lief ihm nach, als er, am Totenkopf vorbei, durch den Bogengang dotzte und dann die lange steile Treppe hinunterhüpfte. Bald gelangten sie an den Fuß der Treppe, rutschten auf dem Magog-Schleim weg und hasteten durch den Tunnel, der zur ehemaligen Wurmkammer führte.
    »Sie muss hier unten sein, Spürnase«, keuchte Simon, als sie sich der Wurmkammer näherten. »Hier unten ängstigt sie sich zu Tode. Vielleicht hat sie auch schon Bekanntschaft mit einem netten Magog gemacht. Mir soll’s recht sein. Das würde mir einige Mühe ersparen, Spürnase. He ... pass doch auf, du dummer Ball.« Simon duckte sich, um Spürnase auszuweichen, der plötzlich zurücksprang. »Dort geht es hinein, verstanden?«, brüllte er. »Wir haben jetzt keine Zeit für solche Mätzchen.« Spürnase versuchte es wieder, prallte aber ab und flog Simon gegen die Nase. Wutentbrannt packte Simon den Ball und trat in die Wurmkammer – und direkt auf die dicke schleimige Haut eines Landwurms.
    Entsetzt sprang er zurück. Was war geschehen? Wie um alles in der Welt war der Landwurm hereingekommen? Und dann durchzuckte ihn ein fürchterlicher Gedanke.
    »Mein Pferd!«, schrie er. »Er hat mein Pferd gefressen!«
    Jenna schreckte aus dem Schlaf hoch und fröstelte. Schwerfällig setzte sie sich auf und sah, dass sie von neugierigen Schafen umringt war, die um sie herum grasten. Sie stand auf und streckte sich. Sie hatte genug Zeit mit Schlafen vergeudet. Sie musste schleunigst hier verschwinden und irgendwie versuchen, zu Tante Zelda zu gelangen. Sie stieg in den Sattel, auf dem Stanley immer noch schnarchte.
    »Stanley«, sagte sie und rüttelte ihn wach.
    »Wo ... wo?«, stammelte die Ratte, öffnete halb die Augen und sah Jenna verschlafen an.
    »Stanley, ich möchte, dass Sie Tante Zelda eine Nachricht überbringen. Sie wissen doch, wo sie wohnt und ...«
    Abwehrend hob Stanley die Pfote. »Wenn ich an dieser Stelle gleich einhaken darf. Nur damit kein Missverständnis aufkommt: Ich überbringe keine Nachrichten mehr. Unter keinen Umständen werde ich die Aufgaben einer Botenratte wahrnehmen. Nach der unerquicklichen Geschichte mit der Außergewöhnlichen hat man mir die Lizenz entzogen, und ich verspüre nicht den geringsten Wunsch, mich jemals wieder als

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