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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Familientreffen so waren. Er hatte der Begegnung mit seinen übrigen Brüdern zwar mit Herzklopfen entgegengefiebert, aber doch erwartet, dass sie sich freuen würden, ihn kennen zu lernen. Aber sie hatten ihn nur angeglotzt wie einen Frosch im Glas. Bis ihm irgendwann klar geworden war, dass sie gar nicht ihn anstarrten, sondern seine schmucke grüne Lehrlingstracht und seinen silbernen Gürtel, der richtig peinlich in der Sonne glitzerte, so dass er sich wie ein Angeber vorkam. Er raffte schnell den Umhang nach oben, um den Gürtel zu verbergen, aber das wirkte wahrscheinlich noch blöder – als lege er gesteigerten Wert auf sein Aussehen. Oder als sei er eine verfrorene Memme ... oder ein Angsthase ... Und dann, als er so dastand, in den Umhang gewickelt, hatten seine Brüder einer nach dem anderen ein Grunzen von sich gegeben, das wie ein »Hallo« klang, genauso gut aber auch ein »Blödian« hätte gewesen sein können. Und je länger er jetzt darüber nachdachte, desto überzeugter war er, dass sie nicht »Hallo« gesagt hatten. Er stützte den Kopf in die Hände. Seine Brüder mussten ihn für einen Vollidioten halten.
    Während er so dasaß, in die Flammen stierte und sich fragte, wieso er Nicko hierher gefolgt war, obwohl er eigentlich Jenna suchen sollte, spürte er, dass er Gesellschaft bekam. Er drehte sich um und erblickte einen seiner Brüder ... Aber welcher war es? Vor lauter Verlegenheit hatte er sich nicht gemerkt, wer wer war.
    »Hi«, grüßte der Junge und schürte das Feuer mit einem Stock.
    »Hi«, erwiderte Septimus und wünschte sich, er hätte auch einen Stock.
    »Bist du der, der früher tot war?«, fragte der Bruder.
    »Was?«
    »Tot. Ich weiß noch, wie unsere Eltern manchmal über dich geredet haben, wenn sie dachten, wir könnten sie nicht hören. Du warst tot. Aber du warst es gar nicht. Komisch.« Er stocherte weiter im Feuer.
    »Ja, komisch«, pflichtete Septimus ihm bei und warf einen verstohlenen Seitenblick auf den anderen. Sam war es nicht, so viel stand fest. Sam war nur wenig jünger als Simon und fast schon ein Mann, mit Bartflaum und tiefer Stimme. Und Edd und Erik, so glaubte er sich zu erinnern, trugen ihr Haar in langen verfilzten Strähnen, die wie Seile gedreht waren. Folglich konnte es nur Jo-Jo sein. Er war etwas älter als Nicko und auch etwas größer, aber schmächtiger, und seine verfilzten strohblonden Locken wurden von einem Band zusammengehalten, das aus verschiedenfarbigen Lederstreifen geflochten war. Der andere fing seinen Blick auf.
    »Ich bin Jo-Jo«, sagte er grinsend.
    »Hallo«, sagte Septimus, hob einen in der Nähe liegenden Stock auf und stocherte damit im Feuer.
    Jo-Jo stand auf und streckte sich. »Du passt aufs Feuer auf, und ich gehe Fische putzen. Sam hat letzte Nacht einen guten Fang gemacht. Und Marissa hat uns heute Morgen Brot gebracht.«
    »Marissa?«, fragte Septimus.
    »Das ist eine von den Wendrons. Du weißt schon, die Wendronhexen. Sie hat mir das hier gemacht.« Er tippte stolz auf sein Lederstirnband.
    Einige Zeit später saß Septimus am Feuer und hielt einen Fisch, der auf einen Stock gespießt war, über die niedrigen Flammen. Das Feuer zischte und prasselte, während der Fisch briet. Sam zerlegte jeden fertigen Fisch in sechs Portionen und verteilte sie mit einem Stück von Marissas Brot an die Jungs. Es war das Beste, was Septimus jemals gegessen hatte. Als sie gemütlich dasaßen und schweigend aßen, fiel die Anspannung endlich von ihm ab, und er genoss die Gesellschaft seiner Brüder. Bis auf Jo-Jo hatte noch keiner ein Wort mit ihm gewechselt, aber sie hatten ihm eine Aufgabe zugeteilt – wie es aussah, war er heute der Koch. Wenn ein Fisch verzehrt war, gab ihm Sam den nächsten zum Braten, und bald hatte er das Gefühl, er hätte sein Leben lang mit seinen Brüdern am Lagerfeuer gesessen und Fische gebraten. Alles wäre perfekt gewesen, hätte nicht die Sorge um Jenna an ihm genagt.
    Irgendwann war auch der letzte Fisch verdrückt, und Nicko erzählte den anderen die Sache mit Jenna und Simon.
    »Simon, und Jenna entführt?«, sagte Sam. »Das glaube ich nicht. Nur weil er nicht Lehrling geworden ist und sich bei Tante Zelda deswegen mit Dad gestritten hat ...? Deshalb soll er plötzlich ein Strolch geworden sein? Also, ich weiß nicht.«
    »Genau«, stimmten Edd und Erik zu.
    »Obwohl er wirklich gern ein richtiger Lehrling geworden wäre, stimmt’s?«, sagte Edd nach ein paar Minuten Nachdenken.
    »Ja«, bestätigte

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