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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Sobald das vollbracht war, hatte er seinen Auftrag erfüllt und konnte zu seinem Meister zurückkehren. Von da an wusste der Meister, wo sie zu finden war.
    »Kannst du ihn denn fangen?«, fragte Jenna im Glauben, dass Spürnase für Wolfsjunge viel zu schnell war.
    »Mit Leichtigkeit.« Wolfsjunge grinste, und seine schmutzigen Zähne schimmerten in dem immer heller werdenden Licht in einem hässlichen Grünton. »Pass auf.«
    Blitzschnell hatte er das Fenster aufgerissen, Spürnase gepackt und das Fenster wieder zugeknallt.
    »Sieh dir mal den an!«, rief Septimus, der kerzengerade dasaß, die Augen weit aufgerissen, aber noch mitten im Traum.
    »Was ist?«, murmelte Nicko. »Was ... was ist los? Jenna? Wieso ist er denn so grün?«
    Wolfsjunge sah in der Tat sehr sonderbar aus. Das helle pulsierende Licht, das sein Gefangener verströmte, schien rötlich-grün durch seine Hände und ließ die Knochen als dunkle Schatten unter der Haut hervortreten. Und der Rest von ihm wurde immer grüner, da Spürnase Kraft für einen Ausbruchsversuch sammelte und deshalb immer heller strahlte.
    Der Fährtensucherball platzte fast vor Wut. Er war seinem Ziel so nahe und doch so fern, denn wenn es ihm nicht gelang, die Beute zu markieren, war alles umsonst gewesen. Dann war er seinem Meister nicht mehr von Nutzen als ein abgewetzter alter Tennisball! Und mit abgewetzten alten Tennisbällen kannte er sich aus, denn er war selbst mal einer gewesen. Er hatte alles seinem Meister Simon zu verdanken, deshalb würde er ihn niemals im Stich lassen. Nichts konnte ihn davon abhalten, die Beute zu markieren. Nichts!
    Wolfsjunges kräftige Hände hielten Spürnase wie in einem Schraubstock fest, während dieser weiter Energie sammelte und langsam, aber sicher immer wärmer wurde. Für Spürnase war es ein riskantes Unterfangen, bei dem er sich womöglich selbst zum Schmelzen brachte, aber dieses Risiko nahm er gern in Kauf. Lieber wollte er sich zu einer Gummipfütze verflüssigen als den Meister enttäuschen.
    »Wieso sind denn deine Hände so grün, 409?«, fragte Septimus, der immer noch halb träumte und dachte, er sei mit Junge 409 im Schlafsaal der Jungarmee.
    »Weiß nicht. Irgend so ein komischer Ball. Jenna hat mich gebeten, ihn zu fangen. Also hab ich’s getan. Er wird ziemlich heiß.«
    »Das ist Spürnase«, flüsterte Jenna. »Simons Fährtensucherball. Er hat ihn losgeschickt, um mich zu suchen. Was machen wir jetzt mit ihm?«
    Mit einem Schlag war Septimus hellwach. »Er darf dich nicht berühren, Jenna. Sonst bist du markiert. Er darf dich auf gar keinen Fall berühren, verstanden?«
    »Das will ich auch nicht«, sagte Jenna schaudernd. »Ekliges Ding.«
    »Solange er dich nicht berührt hat, kann er nicht zu Simon zurück und ihm verraten, wo du bist. Du bist also noch sicher. Beruhigt?«
    Jenna war alles andere als beruhigt. Sie zitterte und war blass im Gesicht.
    »Oh ...«, stöhnte Wolfsjunge. »Oh ... ah. Autsch!«
    »Alles in Ordnung?«, fragte Nicko.
    »Au ... Er wird heiß ... Ich ... ich kann ihn nicht mehr halten ... Aaah!«, schrie Wolfsjunge und ließ den Fährtensucherball fallen. Er hatte sich böse die Handflächen verbrannt.
    Spürnase leuchtete inzwischen so grell, dass es in den Augen wehtat. Er war glühend rot. Mit Lichtgeschwindigkeit schoss er zu Jenna hinüber, schnellte in die Höhe und berührte sie am Arm. Jenna schrie vor Schreck und vor Schmerz auf. Der Ball flog zum Fenster, zertrümmerte die Scheibe, brannte sich durch die Holzbrücke und landete mit einem lauten Zischen weit unten im Abfallhaufen der Hexen. Dort blieb er eine Weile zwischen Teeblättern, Kaninchenknochen und Froschköpfen liegen und wartete, bis er sich abgekühlt hatte.
    Dann schoss er triumphierend aus dem Abfallhaufen hervor, schüttelte eine dicke Schicht Teeblätter ab und sauste davon, zurück zu seinem Meister, Simon Heap.

* 27 *
    27.  Das Haus des Porter Hexenzirkels
     

    I m Zimmer herrschte fassungsloses Schweigen. Nach ein paar Sekunden wurde es von Septimus gebrochen. »Die Brücke!«, stieß er hervor. »Sie brennt!«
    Nicko wandte sich von Jenna ab, die sich die kleine runde Brandwunde hielt, die Spürnase ihr am Arm zugefügt hatte, und blickte aus dem Fenster. Flammen loderten aus dem Loch, das Spürnase in die Bohlen gebrannt hatte. Das Feuer breitete sich auf der trockenen alten Holzbrücke rasend schnell aus, und Sekunden später stürzte sie die sechs Stockwerke in die Tiefe und zerschellte krachend auf

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