Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
Gesicht entdecken. »Septimus? Nicko?«, rief sie.
    »Komisch, Sep«, sagte eine Stimme hinter einer sehr dicken Frau, die auf Jenna zukam und zwei riesige Picknickkörbe schleppte. »Mir war, als hätte eben jemand unsere Namen gerufen.«
    »Wahrscheinlich Fremde, die genauso heißen.«
    »Niemand hat so ausgefallene Namen wie wir, Sep. Besonders nicht wie du.«
    »Na ja, Nicko ist schon ziemlich eigen, wenn du mich fragst. Meiner bedeutet wenigstens etwas.«
    Jetzt war sich Jenna ihrer Sache sicher, und im nächsten Moment erschien wippend ein strohblonder Haarschopf hinter einem der beiden Picknickkörbe. Sie flitzte hin.
    »Septimus!«, rief sie. »Du bist es wirklich ... Oh, Sep!«
    Septimus starrte sie an. Er traute seinen Augen nicht.
    »Jenna?«, stieß er hervor. »Aber ... Mensch, Jenna. Du bist gesund und wohlauf! Und du bist tatsächlich hier. Ich kann es nicht fassen!«
    Jenna schlang die Arme um Septimus und wirbelte mit ihm herum. Dann stürzte sich Nicko auf die beiden und erdrückte sie beinahe.
    »He! Wir haben dich gefunden! Wir haben dich gefunden! Bist du in Ordnung, Jenna? Was ist passiert?«
    »Das erzähl ich euch später. He, gehört der zu euch?« Jenna hatte Wolfsjunge bemerkt, der abseits stand und etwas verloren wirkte.
    »Ja. Aber das erzähl ich dir später«, sagte Nicko grinsend.
    »Hören Sie, würde es Ihnen etwas ausmachen, von meinem Schwanz herunterzugehen?«, erkundigte sich Stanley bei Nicko, der in der Aufregung auf die Ratte getreten war. Nicko schaute nach unten. »Das tut weh«, setzte Stanley hinzu und schickte einen wütenden Blick nach oben. »Sie haben ziemlich schwere Füße.«
    »Entschuldigung«, sagte Nicko und zog den Stiefel weg. »Sieh mal, Jenna, das ist ja die Botenratte.«
    »Geheimratte«, korrigierte Stanley. »Erledige alles, finde alles.«
    »Nur nicht Florrie Bundys Pension«, sagte Jenna.
    »Und ob ich sie gefunden habe«, rief Stanley und deutete auf ein knallbuntes Gebäude neben dem Hexenhaus, dessen Backsteine alle in unterschiedlichen Farben bemalt waren. An der Tür hing ein großes handbemaltes Schild, auf dem stand:

    DAS PUPPENHAUS
KOST UND LOGIS FÜR ANSPRUCHSVOLLE GÄSTE
ANGESCHRIEBEN WIRD NICHT
    »Sie hat renoviert, seit ich das letzte Mal hier war. Und den Namen geändert. Mir nach.«
    Zehn Minuten später hatte der Pferdeknecht Donner in den Stall hinterm Haus gebracht, und Schwester Meredith, eine wohlbeleibte schmuddelige Frau mit irrem, stechendem Blick hatte ihnen erzählt, dass sie das Haus vor nicht allzu langer Zeit von Florrie übernommen habe. Sie zählte Jennas Geld dreimal sorgfältig, ehe sie es in die tiefe Tasche ihrer nicht besonders sauberen Schürze steckte.
    Jetzt stiegen Jenna und die anderen hinter Schwester Merediths massiger Gestalt eine ausgetretene Treppe hinauf.
    »Ich muss euch im Nebengebäude unterbringen«, sagte sie und quetschte sich um eine besonders enge Kurve. »Das ist mein letztes Zimmer. Ihr habt Glück. Wir sind bis unters Dach belegt, weil ein Zirkus in der Stadt ist. Bei den Zirkusleuten bin ich sehr beliebt.«
    »Tatsächlich?«, sagte Jenna höflich und stieg vorsichtig über eine große Puppe, die quer auf einer Stufe lag. Die Pension war voll von Puppen jeder Art und Größe. Sie waren in Glasvitrinen eingeschlossen, auf Hängematten gestapelt, die von der Decke baumelten, oder an die Wand genagelt. Eine endlose Reihe von Puppen säumte die Treppe, und Nicko hatte es bereits geschafft, auf mindestens zwei zu treten. Septimus vermied es tunlichst, sie auch nur anzusehen. Sie waren ihm unheimlich. Sie hatten den Blick von Toten, und jedes Mal, wenn er an einer vorbeikam, wurde er das Gefühl nicht los, dass sie ihn beobachtete.
    »Gib gefälligst auf meine Babys Acht!«, bellte Schwester Meredith, als Nicko schon wieder auf eine Puppe trat. »Wenn das noch mal passiert, fliegst du raus, junger Mann.«
    »Entschuldigung«, murmelte Nicko, der sich fragte, wieso Jenna ausgerechnet in diesem merkwürdigen Haus übernachten wollte.
    Endlich erreichten sie den obersten Stock, doch im selben Augenblick hallte von unten lautes Klopfen durchs Treppenhaus. Jemand war an der Tür. Schwester Meredith beugte sich über das Geländer.
    »Wir sind voll, Maureen«, rief sie der Dienstmagd zu, die in dem Verschlag unter der Treppe hauste. »Sag ihnen, sie sollen verschwinden.«
    Maureen schlurfte zur Tür. Jenna spähte nach unten, um festzustellen, wer im Puppenhaus absteigen wollte. Die dürre, furchtsame Magd

Weitere Kostenlose Bücher