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Septimus Heap 03 - Physic

Titel: Septimus Heap 03 - Physic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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sie, genau wie Marcellus gesagt hat – sub rosa. Versteckt unter der Rose.«
    »Ach, alles nur dummes Zeug«, blaffte Marcia. »Nun machen Sie schon, Catchpole, halten Sie nicht Maulaffen feil. Wir könnten Hilfe gebrauchen, um das Ding herauszuholen.«
    Es bedurfte mehr als der zweifelhaften Hilfe Catchpoles. Es bedurfte der gemeinsamen Anstrengung fünf Gewöhnlicher Zauberer – ohne Catchpole, dem plötzlich schwindelig wurde –, um die Truhe herauszuheben und zur Wendeltreppe zu schleppen.
    In der Spitze des Turms wurde sie von Marcia, Septimus und den fünf Zauberern von der obersten Stufe gewuchtet und über den Treppenabsatz geschleift. Die große lila Tür zu Marcias Gemächern schwang auf, und mit vereinten Kräften schob und zog man die kleine, aber verblüffend schwere Truhe hinein. Marcia richtete sich stöhnend auf und rieb sich den Rücken. »Bist du sicher, dass das Ding nicht nur mit Backsteinen gefüllt ist?«, fragte sie. »Was kann denn da nur drin sein, dass sie so schwer ist?«
    »Gold. Sie ist mit richtig dicken Goldplatten ausgekleidet«, sagte Septimus.
    »Wozu denn um alles in der Welt?«, fragte Marcia empört.
    »Weil es das reinste und vollkommenste Metall ist. Ähnliches gilt auch für die Heilkunde, denn sie strebt nach Vollkommenheit bei ...« Septimus verstummte, denn er hatte Marcias ärgerlichen Gesichtsausdruck bemerkt. Auch den Gewöhnlichen Zauberern war ihr Blick nicht entgangen, denn sie machten schnell, dass sie fortkamen.
    Marcia seufzte. Sie blickte auf die dunkle alte Truhe mit den zerkratzten Eckbeschlägen aus Gold und den unversehrten Bändern aus Gold, und sie wusste, dass sie Ärger bedeutete. Ganz davon zu schweigen, dass sie hässliche Dellen in ihren besten chinesischen Teppich machte. »Ist ja alles schön und gut, Septimus«, sagte sie etwas verdrießlich, »aber wie um alles in der Welt willst du das Ding aufmachen?«
    »Leicht«, antwortete Septimus. Er kniete sich neben der Truhe hin, nahm den Schlüssel vom Hals, und Marcia sah zu, wie er ihn in sein spiegelbildliches Gegenstück auf der Vorderseite der Truhe drückte. Langsam und geräuschlos hob sich der Deckel.
    Septimus schaute hinein und lächelte. Alles war so, wie er es in Erinnerung hatte, sauber und ordentlich aufgeräumt an seinem Platz. Funkelnde goldene Instrumente lagen nebeneinander in einem Fach, Fläschchen mit Tinkturen, Mixturen und Arzneien standen noch genau so da, wie er sie hineingestellt hatte. Und auf dem Boden der Truhe fand er das, was er suchte: das von ihm sorgfältig aufgeschriebene Rezept für das Heilmittel gegen die Seuche.
    »Hier ist es«, sagte er und zog triumphierend ein eingerissenes, mehrfach gefaltetes Stück Pergament hervor. »Bitte.« Er reichte es Marcia, die ihre Brille aufsetzte. Das stundenlange Durchsehen von Jillie Djinns Vorhersagetabellen und Berechnungen hatte ihren Augen überhaupt nicht gutgetan, und so starrte sie jetzt angestrengt auf die Krakelei, die in brauner Tinte das Pergament bedeckte. Ihre Miene hellte sich auf. Zumindest erkannte sie, um was es sich handelte: ein Beispiel für die Schriftvariante aus der Ära der späten Etheldredda und frühen Esmeralda mit der typischen Rückwärtsschrift, wie sie von den Ärzten jener Tage bevorzugt wurde.
    »In Ordnung, Septimus«, sagte Marcia energisch und froh, die Sache endlich in die Hand nehmen zu können. »Lauf runter ins Manuskriptorium und lass dir von dem Schreiber für alte Schriften sofort eine Übersetzung anfertigen, sofort, wohlgemerkt. Und treib dich nicht herum. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Fort mit dir. Los, nun geh schon.«
    Septimus schüttelte den Kopf. »Aber das ist gar nicht nötig – ich habe das selbst geschrieben.«
    Marcia wurde ganz schwummrig. Sie musste sich hinsetzen.
    Stunden später saugte Septimus mit seiner Pipette vorsichtig etwas Silberwasser auf und ließ es in eine große Flasche tropfen. Marcia, die sich ziemlich überflüssig vorkam, saß dabei und beobachtete mit Verwunderung, mit welcher Leichtigkeit sich ihr Lehrling in der alten Medizintruhe zurechtfand.
    Trotz seiner langen verfilzten Haare – sie musste ihn unbedingt dazu bringen, dass er dagegen etwas unternahm – und der unbestreitbaren Tatsache, dass er etwas größer und schmaler geworden war, konnte sie es noch immer nicht recht fassen, dass er tatsächlich fast sechs Monate seines Lebens fort gewesen war, obwohl in der Burg nur zwei Tage verstrichen waren. Und noch etwas war anders. Septimus

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