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Septimus Heap 03 - Physic

Titel: Septimus Heap 03 - Physic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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die sie gehörten.
    Sie wurden von einem ohrenbetäubenden, spitzen Schrei empfangen. Marcia sprang von ihrem Platz am Tisch in der Hermetischen Kammer auf und ließ ein großes Buch mit Rechentabellen auf ihren Fuß fallen. Jillie Djinn stürzte herbei.
    »Was ist geschehen, Marcia?«, rief sie, als sie aus dem Siebenkehrengang zur Hermetischen Kammer auftauchte. »Der Mäusefänger hat mir beteuert, dass er sie alle gestern gefangen hat. Es kann keine mehr da ... oh, du meine Güte, der Spiegel!«
    »Septimus!«, rief Marcia, stieß ausgelassen mit dem Fuß die Rechentabellen beiseite und lief zum Spiegel. »Oh, Septimus, Septimus!« Sie schloss den auftauchenden Septimus in die Arme und wirbelte ihn im Kreis, was ihn komplett erstaunte, denn Marcia mied sonst Umarmungen.
    Jenna sah zu, glücklich, dass nun alles wieder gut war, was sie Septimus angetan hatte. Und dann fiel ihr Nicko wieder ein, und sie brach in Tränen aus.
    Im Manuskriptorium schauten einundzwanzig blasse Gesichter auf, als die weinende Prinzessin, eine magere rote Katze im Arm, und ein strubbeliger Junge, der große Ähnlichkeit mit dem Außergewöhnlichen Lehrling hatte – es aber natürlich nicht sein konnte, da ihm die Außergewöhnliche Zauberin, wie jedermann wusste, niemals erlaubt hätte, sein Haar so zu tragen – zusammen mit der Außergewöhnlichen Zauberin leise aus der Hermetischen Kammer kamen. Niemand hatte sie hineingehen sehen, doch einige der älteren Schreiber waren daran gewöhnt. Nicht alle Leute, die in die Hermetische Kammer hineingingen, kamen auch wieder heraus, und nicht alle, die herauskamen, waren auch hineingegangen. So war das nun mal. Außerdem bemerkten die Schreiber, dass die Außergewöhnliche Zauberin lächelte, was sie tags zuvor, als sie in die Kammer hineingegangen war, mit Sicherheit nicht getan hatte. Tatsächlich hatten die meisten Schreiber angenommen, dass es zu den Pflichten ihres Amtes gehörte, niemals zu lächeln, und waren deshalb ziemlich schockiert. Doch was immer die Schreiber in diesem Augenblick denken mochten, sie alle hörten damit auf, als ein lauter Knall die tiefe Stille im Manuskriptorium zerriss – die Schaufensterscheibe zersprang.
    Foxy, der Beetles Aufgaben übernommen hatte, nachdem dieser mit der Seuche ins Spital eingeliefert worden war, kam kreidebleich durch die windige Tür gestürzt, die den Kundenraum vom eigentlichen Manuskriptorium trennte, und schrie: »Hilfe! Hilfe! Da ist ein Drache im Laden!« Dann fiel er in Ohnmacht.
    Es war tatsächlich ein Drache im Laden – und sonst nicht mehr viel. Das Schaufenster war in tausend Stücke zersprungen, die Theke war Kleinholz, und die Flugschriften, Papiere, Broschüren und Manuskripte, die dort gestapelt waren, lagen entweder zertreten und mit schlammigen Drachenfußabdrücken bedeckt am Boden oder wurden vom kräftigen Vormittagswind durch die Zaubererallee geweht.
    »Feuerspei!«, rief Septimus und rieb dem Drachen die Nase. »Woher weißt du, dass ich hier bin?«
    »Wir haben einen Suchzauber durchgeführt«, sagte Jenna glücklich. »Und er hat geklappt. Irgendwie.«
    Jillie Djinn nahm die Trümmer in Augenschein. Sie war nicht glücklich. »Ich würde Sie ja bitten, besser auf Ihren Drachen aufzupassen, Marcia«, sagte sie, »aber dazu ist es offensichtlich zu spät.«
    »Das ist nicht mein Drache, Miss Djinn«, keifte Marcia, deren Lächeln augenblicklich verschwand. »Er gehört meinem Lehrling hier, und er ist ein kundiger und umsichtiger Drachenhalter.«
    Jillie Djinn schnaubte verächtlich. »Nicht kundig genug, wie’s scheint, Madam Marcia. Ich werde Ihnen die Rechnung für das Schaufenster und die Vielzahl verlorengegangener und ruinierter Papiere zuschicken.«
    »Sie können mir so viele Rechnungen zuschicken, wie Sie wollen, Miss Djinn. Die Nächte werden kürzer, und es wird mir ein großes Vergnügen sein, das Feuer mit ihnen anzuzünden. Wünsche einen Guten Tag. Kommt, Jenna und Septimus, Zeit, nach Hause zu gehen.« Damit stieg Marcia verächtlich über die Trümmer und rauschte zur Tür hinaus. Draußen auf der Zaubererallee angekommen, schnippte sie mit den Fingern nach Feuerspei, der daraufhin gehorsam durch das eingedrückte Schaufenster sprang, denn Marcia hatte etwas an sich, das Feuerspei immer noch an eine Drachenmama erinnerte.
    Septimus konnte es kaum glauben, dass sein Traum wahr geworden war, als er auf die Zaubererallee – seine Zaubererallee – hinausspazierte. Er blieb stehen und atmete die

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