Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap 03 - Physic

Titel: Septimus Heap 03 - Physic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
Doch sie hatte sich schnell wieder gefasst und sorgte dafür, dass die Tür zum Tränkeschrank zufiel.
    »Das Spiel können zwei spielen«, bellte Etheldredda und sorgte dafür, dass die Tür wieder aufging.
    »Aber nur eine kann gewinnen«, erwiderte Cerys, und die Tür knallte wieder zu.
    »Sehr richtig, Kindchen. Es freut mich, dass du zur Vernunft kommst.« Und die Tür flog wieder auf.
    »Ich habe die Absicht, meine Tochter zu schützen. Daran werden Sie mich nicht hindern!«, rief Cerys wütend, und die Tür knallte wieder zu. Dann, bevor Etheldredda zurückschlagen konnte, begann sich Cerys zu drehen. Sie drehte sich immer schneller und schneller wie ein Wirbelwind und versetzte die Luft im Turm in eine kreisende Bewegung, bis Etheldredda von dem Luftzug mitgerissen und, ohne dass sie es verhindern konnte, in dem kleinen runden Raum herumgewirbelt wurde wie ein welkes Herbstblatt an einer windigen Ecke.
    »Und ab!«, schrie Cerys. Bei diesen Worten wurde Königin Etheldredda aus dem Zimmer, aus dem Turm und über den Rasen in Richtung Fluss geschleudert und landete mitten in einem von Billy Pots liebevoll angelegten Drachenmisthaufen. Ärgerlich befreite sie sich aus dem Dung und schwebte hochnäsig zum Ufer, wo die königliche Geisterbarke wartete.
    Hoch erhobenen Hauptes und ohne einen Blick zurück schritt Königin Etheldredda über die Landungsbrücke. Kaum hatte sie ihren Platz auf dem Podest eingenommen, setzte sich die Geisterbarke in Bewegung. Lautlos entfernte sie sich vom Palastgarten, glitt bis zur Mitte des Flusses und fuhr dann stromabwärts, mitten durch mehrere Blockadeboote hindurch, die aus irgendeinem Grund in Flammen zu stehen schienen. Königin Etheldredda schimpfte leise über die Gesetzlosigkeit in der Burg und tröstete sich mit dem Gedanken, dass dieser Zustand bald ein Ende haben würde. Dafür würde sie schon sorgen.
    Mit einem zufriedenen Lächeln lehnte sie sich zurück und genoss die Fahrt. Es gab, so dachte sie, mehr als einen Weg zur Hüterhütte.
    Zur selben Zeit, als Königin Etheldredda aus dem Turm geschleudert wurde, führte Alther Marcia über eine der vielen Hintertreppen zum Langgang hinunter. »Was genau meinen Sie eigentlich damit, Marcia – er habe Ihnen vor fast fünfhundert Jahren einen Brief geschrieben?«
    »Heute Morgen habe ich ... das Versiegelte Regal geöffnet.«
    »Sie haben was?«
    »Wie Sie wissen, haben Sie mir einst gezeigt, wie man es öffnet. Ich musste unbedingt etwas nachsehen.«
    »Doch nicht etwa im Ich, Marcellus?« Seit einer halben Stunde wurde Alther immer blasser. Mittlerweile war er fast durchsichtig.
    Marcia nickte.
    »Sie haben Ich, Marcellus geöffnet? Aber das Buch war doch schon versiegelt, bevor die Tunnel eingefroren wurden.«
    »Ich weiß, ich weiß, aber ich musste es riskieren. Ich ... ich hatte in Jillie Djinns Berechnungen für die Lehrlingsprüfung im Zukunftsvorhersagen nämlich eine Entdeckung gemacht.«
    »Was?«, rief Alther. »Diese Frau führt doch immer irgendwelche Berechnungen durch. Neulich habe ich sie dabei ertappt, wie sie ausgerechnet hat, um wie viel Prozent sie tags zuvor ihre neuen Schuhe abgelaufen hatte. Sie wollte genau wissen, wie lange sie noch halten.«
    »Das überrascht mich nicht, Alther. Mich persönlich treibt sie zum Wahnsinn. Eigentlich sollte ich jetzt im Manuskriptorium sein und mir noch mehr von ihren ermüdenden Theorien anhören. Oh, was für eine böse Geschichte.«
    »Marcia«, fragte Alther, »was haben Sie denn in Ich, Marcellus gefunden?«
    »Ich habe ...«, begann sie, blieb dann aber stehen und fuhr mit erstickter Stimme fort. »Oh, es war schrecklich.«
    »Was haben Sie gefunden?«, wiederholte Alther sanft.
    »Ich habe einen Brief von Septimus gefunden. Er war an mich adressiert.«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    »Ja. Sie wissen doch, wie Septimus immer unterschreibt, mit diesem komplizierten Schnörkel am Ende – ich glaube, das soll eine Sieben sein.«
    »Ja«, sagte Alther. »Schrecklich affig, aber die jungen Leute von heute haben die merkwürdigsten Unterschriften. Ich hoffe nur, er legt sich eine schlichtere zu, wenn er etwas älter wird.«
    »Von mir aus kann er die verrückteste Unterschrift haben, wenn er will, Alther. Er kann seinen Namen mit Erdbeermarmelade und verkehrt herum schreiben, wenn es ihm Spaß macht – mir ist das gleich. Aber ich fürchte, wir werden nicht miterleben, wie er älter wird ... Jedenfalls nicht in dieser Zeit.«
    Alther erwiderte nichts. Er war

Weitere Kostenlose Bücher