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Septimus Heap 03 - Physic

Titel: Septimus Heap 03 - Physic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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auf die beiden Neuankömmlinge. »Brav, Ullr«, sagte sie.
    »Snorri?«, fragte Jenna, die das weißblonde Haar im Dunkeln erkannte.
    »Jenna? Bist du das?« Snorri wickelte sich aus dem Wolfsfell und kam über die groben Holzdielen zu Jenna herübergewankt, um sie zu begrüßen. NachtUllr trottete neben ihr her.
    »Hallo, Snorri!«, rief Nicko aus dem Dunkeln und erschreckte sie.
    »Nicko ... ich ... ich wusste gar nicht, dass du auch nach Port kommen wolltest«, sagte sie in ihrem melodischen Akzent, der Nicko so gefiel.
    »Wir auch nicht«, erwiderte er grimmig. »Der blöde Drache hat stundenlang über Port gekreist. Ich dachte schon, wir würden niemals landen. Eiskalt da oben.«
    »Ich wäre lieber auf meinem Boot.« Snorri lächelte.
    »Ich auch«, sagte Nicko. »Nichts geht über ein Boot, und wenn es nur ein Schaufelboot ist. Ich habe Wolfsjunge zum Wald rüberschaufeln sehen, und ich hätte den Drachen jederzeit gegen so ein Ding eingetauscht, sogar gegen ein rosarotes.«
    »Wolfsjunge glaubt, dass Septimus sich im Wald verirrt hat«, sagte Jenna. »Aber ich glaube nicht, dass er damit richtig liegt.«
    Nicko schüttelte den Kopf. »Trotzdem gut, dass er nachschaut. Er hätte sowieso nicht mit Feuerspei zurückfliegen können.«
    »Hat er wohlbehalten den Wald erreicht?«, fragte Jenna.
    Snorri nickte. »Er hat gepfiffen, und ein Junge ist ihm entgegengekommen.«
    »Das wird Sam gewesen sein«, sagte Nicko. »Er war fischen.«
    »Sam?«, fragte Snorri.
    »Ja, Sam. Er ist mein ...«
    »Bruder!«, lachte Snorri.
    »Woher weißt du das?«, fragte Nicko verwirrt.
    »Das sind sie doch alle«, erwiderte Snorri und lachte weiter.
    Unterdessen hatte Alice ein paar Decken geholt, die aus einem ganzen Haufen bunt gemusterter Decken stammten, der aus einer Truhe quoll mit der Aufschrift PRODUCIA DE PERU. ZOLL NICHT BEZAHLT. BESCHLAGNAHMT. »Schön«, sagte sie, »dann kennt ihr euch also. Hier, Jenna, Nicko, wickelt euch gut ein, damit euch warm wird. Ihr zittert ja wie Quallen auf dem Teller.«
    Eingemummt in die Decken, die kräftig nach Ziege zu riechen begannen, als die Feuchtigkeit aus ihren Kleidern hineinkroch, stellten sich Jenna und Nicko an den bullernden Ofen. Während sie langsam auftauten und zu dampfen begannen, setzte Alice einen Kessel Wasser auf, schnippelte Orangen in einen Tonkrug, gab Zimt, Gewürznelken und Honig dazu und goss dann das kochende Wasser darüber. Ein warmer, würziger Duft erfüllte die Luft.
    »Ihr habt doch bestimmt auch Hunger«, sagte Alice, und Nicko nickte. Nun, da ihm wärmer wurde und er die Stunden vergaß, die sie mit Feuerspei im Nieselregen über der Stadt gekreist waren, merkte er plötzlich, dass er mächtigen Kohldampf hatte. Alice verschwand in der Dunkelheit am anderen Ende des Raums, den sie ihr Zuhause nannte, und kehrte nach kurzer Zeit mit einem Tablett zurück, das mit einem Laib knusprigem Porter Brot, Riesenportionen Kräuterwurst, einem großen Früchtekuchen und einem halben Apfelgewürzkuchen beladen war.
    »Jetzt esst erst einmal, du auch Snorri«, sagte Alice, als sie bemerkte, dass Snorri zögerte.
    Snorri setzte sich neben Alther an den Tisch und lächelte ihn an. »Ich ... ich habe Sie in der Burg gesehen«, sagte sie.
    Alther nickte. »Bist du eine Geisterseherin?«, fragte er.
    Snorri errötete. »Ich möchte es nicht immer sein«, erwiderte sie, »aber es ist nun mal so. Wie bei meiner Großmutter.«
    »Und wie bei deiner Mutter?«, fragte Alther.
    Snorri schüttelte den Kopf. Sie war nicht wie ihre Mutter. Überhaupt nicht.
    Nachdem das Brot, die Wurst und der größte Teil der beiden Kuchen vertilgt und noch zwei Krüge heiße Orangenlimonade auf den Tisch gekommen waren, sah Alice Jenna an und fragte sanft: »Willst du uns jetzt erzählen, was heute geschehen ist? Alther und ich ... nun ja, wir würden es gerne erfahren.«
    Alther lächelte. Er hörte Alice gern »Alther und ich« sagen, und auch die Art, wie sie sich seine Sorgen zu eigen machte, gefiel ihm. Eigentlich, so dachte er bei sich, hätte er jetzt vollkommen zufrieden sein können, wenn da nicht diese furchtbare Geschichte mit Septimus gewesen wäre.
    Jenna nickte. Ja, sie wollte sich die Sache von der Seele reden. Sie holte tief Luft und begann mit ihrem Bericht über die vergangene Nacht, als Königin Etheldredda in ihrem Schlafzimmer erschienen war. Alice und Alther hörten ernst zu, und als Jenna von Septimus und dem Spiegel erzählte, wurde Alther beinahe durchsichtig vor

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