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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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träumend, wie er den Zaubererturm stürmte, die Belagerung brach und von einer dankbaren Marcia Overstrand gebeten wurde, ihr Lehrling zu werden, ging er um die Mauer herum, die den Hof umschloss, aber die Pforten waren alle mit einem Zauber verriegelt. Alles, was er sah, waren die geisterhaften Umrisse des Zaubererturms im Mondlicht, und alles, was er hörte, waren der Schrei einer Eule und das Schlagen einer Tür in der Ferne, als einer aus der geflüchteten Menge sein sicheres Haus erreichte.
    Simon ging langsam zum Palast zurück. Das, dachte er bei sich, wäre nicht passiert, wenn er der Lehrling wäre. Womit er natürlich recht hatte.
    Unterdessen packte Merrin im Palast wütend seinen Rucksack. Warum, so fragte er sich, warum nur ging immer alles schief? Kaum hatte er ein Zimmer ganz für sich allein gefunden, musste dieser Blödian von Simon Heap auftauchen und alles verderben. Warum? Als er das Zimmer verließ, blickten ihm mehrere alte Geister nach, darunter auch der zutiefst erleichterte Geist einer Gouvernante. Merrin schlich durch den schlafenden Palast nach unten, schlüpfte ins Freie und steuerte auf den Schuppen im Kräutergarten zu. Zumindest dort, sagte er sich, würde er keinen ehemaligen Meistern begegnen.
    Wie sehr er sich täuschte.
    Doch Merrin machte kurzen Prozess. Wutentbrannt packte er den Sack mit DomDaniels Knochen, schleifte ihn aus dem Schuppen und schleuderte ihn, nachdem er ihn ein paarmal hin und her geschwungen hatte, über die Gartenmauer. Der Sack flog in einem perfekten Bogen auf die andere Seite und landete mit einem dumpfen Schlag in Billy Pots ehemaligem Gemüseacker, der nun das Zuhause eines gewissen Mr. Feuerspei war, wie Billy Pot den Drachen respektvoll nannte.
    Feuerspei schlief weiter, nicht ahnend, dass soeben ein Frühstück gelandet war.

* 33 *
    33.  Frühstück
     

    A m nächsten Morgen war Billy Pot früh auf und bereitete nach Septimus’ genauen Anweisungen Feuerspeis Frühstück zu, doch der Drache zeigte keinerlei Interesse. Er lag vor dem neuen Drachenzwinger und betrachtete ihn verschlafen aus einem halb geöffneten Auge. Als Billy mit dem Frühstückszuber nahte, ließ ein unterirdisches Rumpeln die Erde erzittern, und der Drache ließ einen Rülpser los. Billy taumelte zurück.
    Er kratzte sich verwirrt am Kopf. Hatte er es nicht besser gewusst, hätte er geschworen, dass der Drache bereits gefrühstückt hatte. »Ich lasse Ihnen den Frühstückszuber hier, Mr. Feuerspei«, sagte er. »Vielleicht haben Sie ja später Appetit.«
    Feuerspei stöhnte und schloss das halb geöffnete Auge. Die Knochen des alten Schwarzkünstlers lagen schwer in seinem Feuermagen. Oh, hätte er diesen ekligen alten Sack doch nur nicht verschlungen. Er wollte nie wieder etwas fressen.
    Während der Feuermagen des Drachen sich langsam an die schwierige Aufgabe machte, die magisch verseuchten Knochen zu zersetzen, genoss der Geist DomDaniels im Zaubererturm sein neues Dasein in vollen Zügen. Es hatte ihm gutgetan zu sehen, wie diese Schrulla Underhand endlich ihre wohlverdiente Strafe erhielt – und es amüsierte ihn zu sehen, wie sie im Turm umherirrte und wie jeder gewöhnliche Zauberer darauf wartete, dass man ihr sagte, was sie zu tun hatte. Und jetzt hatte er sich seinen alten Lehrling vorgeknöpft, diesen Alther Mella, der ihn von der goldenen Pyramide oben auf dem Zaubererturm gestoßen hatte. Daran erinnerte er sich noch so deutlich, als sei es erst gestern gewesen. Er weidete sich gerade daran, Alther in allen Einzelheiten zu schildern, welche finsteren Pläne er nun, da er endlich ein Geist geworden war, ins Werk setzen wollte, als ihn plötzlich ein sonderbares Gefühl überkam. Im selben Moment bemerkte Alther, dass DomDaniels linkes Bein nicht mehr da war.
    Fasziniert beobachtete er, wie als nächstes DomDaniels kompletter rechter Arm verschwand, dann sein linkes Knie ... sein linker Unterarm ... seine Zehen ... seine beiden Fußknöchel ... Mit großen, erstaunten Augen sah er zu, wie sich sein ehemaliger Meister Stück für Stück in Luft auflöste.
    DomDaniel missfiel die Art, wie Alther ihn ansah – sie war für seinen Geschmack hochgradig unverschämt und ließ jeden Respekt vermissen. Er öffnete den Mund, um ihm zu sagen, dass er aufhören solle, ihn so anzuglotzen, da verschwand sein Kopf, und zurück blieben nur eine wild gestikulierende Hand ohne dazugehörigen Körper und ein größerer Teil seines vor Empörung schwabbelnden Bauches.
    Und dann, als

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