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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Dörrfische zum Frühstück, und Jenna verteilte Zinnbecher mit heißem Hexengebräu. In jeden hatte sie einen Würfel Karamell getan, der jetzt als klebrige Masse an der Oberfläche der trüben grünen Flüssigkeit schwamm. Septimus spähte zweifelnd in seinen Becher. »Das sieht vielleicht komisch aus, Jenna. Von dir könnte selbst Tante Zelda noch was lernen.«
    »Also, ich nehme es gern, wenn du es nicht willst«, erwiderte Jenna.
    »Nein, nein, ich liebe Tante Zeldas Kreationen«, sagte Septimus, trank das Hexengebräu in einem Zug und kaute dankbar auf dem Karamell herum, das den bitteren Geschmack milderte.
    Während Ullr die Gräten und Köpfe der Fische zernagte, packten sie ihre Rucksäcke und studierten die Karte.
    »Ich glaube, wir sind hier«, sagte Septimus und deutete auf eine Hütte neben einer Schlangenlinie, die Snorri hilfreicherweise mit BACH beschriftet hatte.
    »Dann nähern wir uns dem Rand«, sagte Beetle und fuhr mit dem Finger an dem Loch in der Mitte der Karte entlang.
    Septimus nickte. »Hoffentlich sehen wir etwas, wenn wir ins Licht hinauskommen. Vielleicht sogar das Foryxhaus – wie immer es auch aussehen mag.«
    Es fiel ihnen schwer, den Schutz der warmen Hütte zu verlassen und die Tür in eine unbekannte Welt aufzustoßen. Tatsächlich fiel es ihnen viel schwerer, als sie erwartet hatten, denn die Tür rührte sich nicht. Beetle und Septimus stemmten sich mit ihrem ganzen Gewicht dagegen, doch sie wollte nicht aufgehen.
    »Das ist der Schnee«, sagte Beetle. »Seht doch, wie hoch er vor den Fenstern liegt. Wir sind eingeschneit.« Er gab der Tür noch einen kräftigen Stoß. »Uff! Das nützt nichts. Sie geht nicht auf. Wir sitzen fest.«
    »Lasst mich mal versuchen«, sagte Jenna.
    »Gut«, sagte Septimus, »hilf uns, aber ich glaube nicht, dass das etwas ändert.«
    »Ich werde es ohne Hilfe versuchen, Sep.«
    »Du ganz allein?«, fragten Septimus und Beetle.
    »Ja, ich ganz allein. Einverstanden?«
    »Einverstanden.« Septimus und Beetle zuckten mit den Schultern und traten, Jenna ihren Willen lassend, beiseite.
    Jenna fasste nach dem Riegel und zog. Die Tür flog auf, und eine Ladung Schnee stürzte herein. Sie grinste und sagte: »Sie geht nach innen auf.«
    In einem Punkt hatte Beetle recht: In der Nacht war so viel Schnee gefallen, dass die Hütte fast komplett eingeschneit war. Er lag dort, wo der Wind ihn hingeweht hatte, und türmte sich an den Außenwänden so hoch, dass sie nicht hinauskamen. Beetle holte die Schaufel aus dem stinkenden kleinen Klo und begann, den Schnee wegzuschippen, und zwar so energisch, als gelte es, die peinliche Geschichte mit der Tür wettzumachen. Nachdem er ein paar Schaufeln voll auf die Seite geworfen hatte, hielt er plötzlich inne.
    »Brauchst du eine Pause?«, fragte Septimus.
    »Ne! Ich meine, nein danke, alles in Ordnung. Ich habe ja gerade erst angefangen. Aber da ist etwas unterm Schnee ... etwas Weiches.« Vorsichtig jetzt, stach er die Schaufel in den Schnee und begann, ihn behutsam wegzukratzen.
    »Seht doch!«, stieß Jenna hervor. »Oh, nein!«
    Unter Beetles Schaufel kam, nass und im Schnee kaum zu erkennen, ein weißes Wolltuch zum Vorschein. »Da liegt jemand drunter«, murmelte er, kniete sich hin und scharrte, unterstützt von Jenna und Septimus, rasch den Schnee weg.
    »Ephaniah!«, rief Jenna aus. »Oh, nein, es ist Ephaniah. Ephaniah, wachen Sie auf!«

* 39 *
    39.  Unter dem Schnee
     

    M i t vereinten Kräften gelang es ihnen, die durchnässte und durchgefrorene Gestalt in die Hütte zu ziehen und auf den Boden zu legen. Sie nahm den ganzen Raum zwischen den beiden Schlafgestellen ein, ein großer, unförmiger Haufen nasser weißer Kleider, die an einem Rattenmannkörper klebten. Ullr machte einen Buckel, fauchte, sträubte den Schwanz, sodass er wie eine Flaschenbürste aussah, und schoss aus der Hütte. Jenna bemerkte es nicht einmal.
    »Wie furchtbar«, sagte sie unter Tränen und sank neben dem Rattenmann auf die Knie. »Das Kratzen letzte Nacht war Ephaniah. Und wir haben ihn einfach nicht beachtet. Er konnte nicht einmal schreien, um sich bemerkbar zu machen – er ist erfroren. Oh, Sep, wir haben ihn wahrscheinlich umgebracht.«
    Möglicherweise hat sie recht, sagte sich Septimus. Marcia hatte ihm beigebracht, menschliche Herzschläge zu hören, und er vernahm nur die von Jenna und Beetle – beide rasten. Aber, so überlegte er, während er noch ein paar Scheite in den Ofen schob, er hatte keine Ahnung, ob er

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