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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Ephaniah.«
    Septimus blickte ängstlich zur Hütte. »Kommt, lasst uns den Abstand etwas vergrößern.«
    Sich im Schatten der Felswand haltend, liefen sie weiter den leicht abschüssigen Hang ins Tal hinab. Mit jedem Schritt, den sie sich von der Hütte entfernten, wuchs in Jenna das Gefühl, dass sie Ephaniah im Stich ließen. Irgendwann ertrug sie es nicht mehr. »Halt«, rief sie mit ihrer Prinzessinnenstimme. »Ich gehe keinen Schritt weiter. Wir müssen umkehren.«
    Septimus und Beetle blieben stehen. »Aber Jenna«, protestierten beide.
    Jenna schlang den Wolverinenpelz um sich, als sei es ein Königinnenmantel, und schob trotzig das Kinn vor – so wie es ihre Mutter immer getan hatte, wenn ihre Berater, was selten vorkam, die Kühnheit besaßen, ihr zu widersprechen. »Entweder ihr beide sagt mir jetzt ganz genau, was los ist, oder ich gehe auf der Stelle zur Hütte zurück. Also?«
    Septimus holte tief Luft. Er spürte, dass er seine Sache jetzt gut machen musste. »Jenna, das Kratzen an der Tür letzte Nacht hörte auf, als ich einen Gegenzauber sprach. Und dieser Gegenzauber richtet sich nur gegen Dunkelkräfte. Wäre es der echte Ephaniah gewesen, hätte es nicht aufgehört.«
    »Das kann doch auch Zufall gewesen sein. Vielleicht war er nur zu erschöpft oder seine Hände waren steif gefroren ...« Jenna stampfte ärgerlich mit den Füßen im Schnee. Wie konnte sich Septimus seiner Sache so sicher sein?
    »Nein, Jenna«, entgegnete Septimus sehr bestimmt. »Beetle, sag Jenna, was du gesehen hast.«
    Beetle setzte sich auf einen schneebedeckten Baustamm – nach den ungewohnten Anstrengungen der letzten Tage taten ihm die Beine weh. »Ich habe einen Ring gesehen. Einen schwarzmagischen Ring.«
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Jenna.
    »Das war, als ich zurückging, um deine Spange zu holen.«
    »Was war da?«
    »Der Junge ließ eine seiner heiß geliebten Lakritzschlangen schrumpfen und gab sie dem Gespenst, um den Vertrag zu besiegeln.«
    »Was für einen Vertrag? Beetle, wovon redest du?«
    Beetle fiel es schwer, Jenna die Sache zu erklären – er konnte nicht klar denken, wenn sie ihn so ansah. Trotzdem, er musste es versuchen. Er holte tief Luft und fuhr fort.
    »Jillie Djinns neuer Lieblingsschreiber, der Bursche unten in den Gewölben – erinnerst du dich?«
    Jenna nickte.
    »Nun, anscheinend hatte er ein Dunkelwesen bei sich. Als ich zurückging, um deine Spange zu holen, hörte ich, wie er es an Tertius Fume abtrat. Der Junge musste dem Gespenst etwas schenken, als Zeichen, das er es freigegeben hatte. Er hatte aber nichts außer einer Lakritzschlange dabei. Also hat er die schrumpfen lassen und dem Gespenst gegeben. Und diese Lakritzschlange habe ich jetzt an Ephaniahs kleinem Finger gesehen.«
    »Nein ... aber wie?«
    »Dafür gibt es nur eine Erklärung: Ephaniah wird von dem Gespenst bewohnt. Denn welche Gestalt ein Dunkelwesen auch immer annimmt, der schwarzmagische Ring wird sich nicht verändern.«
    »Mir ist kein Ring aufgefallen«, beharrte Jenna dickköpfig.
    »Weil du nicht hingesehen hast«, erwiderte Septimus.
    Jenna schüttelte ungläubig den Kopf. Sie musste die ganze Zeit daran denken, dass Ephaniah allein und verlassen da oben in der Hütte lag. »Ich ... ich glaube es einfach nicht. Armer Ephaniah. Er muss uns durch diesen grässlichen Wald gefolgt sein. Und mit seinem schlimmen Fuß konnte er uns nicht einholen. Und schreien konnte er auch nicht. Und wie haben wir es ihm gedankt? Wir haben ihn die ganze Nacht draußen liegen lassen und nicht aufgemacht, obwohl er darum gebettelt hat, und jetzt liegt er da oben und muss erfrieren. Du findest das vielleicht in Ordnung, aber ich nicht.«
    »Aber Jenna ...«, begann Septimus, doch sein Einwand fand kein Gehör. Jenna rannte bereits auf dem Weg, den sie gekommen waren, talaufwärts, und der treue Ullr, der sich ihnen gleich vor der Hütte wieder angeschlossen hatte, hinter ihr her.
    »Jenna«, rief Septimus, »bleib stehen!«
    »Ich würde nicht so brüllen«, warnte Beetle. »Man weiß nicht, wer uns hören kann. Komm, Sep, wir müssen sie einholen, bevor das Gespenst bei ihr ist.«
    Doch Jenna, schon immer eine gute Läuferin, hatte bereits einen großen Vorsprung.
    Beetle war selbst überrascht, als er noch vor Septimus an der Hütte war.
    »Jenna ...«, stieß er keuchend hervor. »Jenna?«
    Es kam keine Antwort. Mit pochendem Herzen folgte er Jennas Fußstapfen durch die Schneewehe vor der Tür. Sie stand in der

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