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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Beetle erwachte mit Kopfschmerzen und einem steifen Hals und lehnte mürrisch sowohl Fisch als auch Karamell ab, egal ob getrennt oder zusammen.
    Septimus beendete die Diskussion Fisch oder Karamell, indem er Weidenrindenstreifen aus seiner Rettungsdose in den Topf mit kochendem Wasser warf und einen Tee kochte, den er Beetle zu trinken gab. Der Tee schmeckte so bitter, dass Beetle würgen musste, aber eine halbe Stunde später ging es ihm schon viel besser und er half Jenna, noch drei von Sams Päckchen zu öffnen. Zum Vorschein kamen ein paar klebrige Rosinenkuchen, die Melissa für Jo-Jo gebacken hatte, und ein langes Stück getrockneter Speck. Plötzlich erschien das Frühstück viel verlockender.
    Septimus beschloss, Ephaniahs Puls zu messen. Er fragte sich, ob er bei ihm an der üblichen Stelle war. Er war, obwohl weiches Rattenfell sein Handgelenk bedeckte. Sein Puls war schwach, aber gleichmäßig, und Septimus war überzeugt, dass er tief und fest schlief und nicht bewusstlos war, aber er fand nichts in seiner Rettungsbüchse, womit er dem Rattenmann irgendwie hätte helfen können. Er brauchte einfach etwas Zeit, um sich zu erholen, und dann etwas gegen die wiederkehrenden Albträume, unter denen jeder litt, der bewohnt worden war.
    Am späten Vormittag – nach Beetles geräuschlos tickender Uhr – waren sie mit Frühstücken fertig und beschlossen, Ephaniah im Baumhaus zurückzulassen, damit er in Ruhe genesen konnte, und auf dem Rückweg abzuholen. »Nicko ist stark«, sagte Jenna. »Mit seiner Hilfe wird es viel einfacher sein, Ephaniah in den Wald zurückzubringen.«
    Septimus schwieg dazu. Er glaubte nicht daran, dass sie zurückkommen würden, geschweige denn mit Nicko, aber hier im Baumhaus war Ephaniah sicher – jedenfalls sicherer, als sie es sein würden.
    Jenna kniete neben dem Rattenmann nieder, deckte ihn mit Foryxfellen zu und machte es ihm bequem. »Auf Wiedersehen, Ephaniah«, sagte sie. »Wir müssen gehen, aber wir kommen bald wieder.« Ephaniahs Schnurrhaare zuckten, und Jenna strich ihm über die Stirn. »Sie werden wieder gesund.« Ephaniah öffnete halb die Augen. »Er wacht auf!«, rief Jenna.
    Ephaniah bemühte sich, Jenna anzusehen. Er stöhnte und hob unablässig die Hand. Sie nahm seine Hand und legte sie ihm sanft wieder auf die Brust, doch er sträubte sich dagegen. Sie ließ die Hand los und sah zu, wie seine langen, knochigen Finger in die Falten seines Gewands oben am Hals fassten. »Was ist?«, fragte sie. »Haben Sie Halsschmerzen?«
    Als Antwort zog Ephaniah etwas aus einer verborgenen Tasche und drückte es Jenna in die Hand. Dann schloss er mit einem tiefen Seufzer die Augen und fiel wieder in tiefen Schlaf.
    Jenna starrte auf ihre Hand. Darin lag ein schwach glänzendes, rundes Stück Papier, das mit einer Unzahl feiner Bleistiftstriche bedeckt war. Im ersten Moment fragte sie sich, was das sein mochte, aber nur im ersten Moment. Und dann wusste sie es – es war das fehlende Teil der Karte. Das Foryxhaus.

* 43 *
    43.  Die Brücke

    S i e breiteten die Karte im Schnee unter dem Baum aus. Beim Auseinanderfalten knisterte das steife Papier, und auf dem weißen Schnee sah es gelb aus.
    »Nein, Ullr«, sagte Jenna, »du setzt dich nicht hierher!« Sie hielt das fehlende Teil hoch. »Muss ich irgendwas Besonderes tun?«, fragte sie. »Wie zum Beispiel vereint euch wieder oder so etwas sagen?«
    »Nein«, antwortete Beetle und grinste. »Es ist startklar.« Jenna ließ das runde Stück Papier los, und es flatterte langsam nach unten. Ullr schlug mit der Pfote danach, aber Jenna packte ihn und hielt ihn fest. Ein paar Sekunden lang schwebte das fehlende Teil über dem Loch, drehte sich mal hierhin, mal dahin, als überlege es, welche Richtung es einschlagen solle – dann schlüpfte es unter einem lauten »Jippie!« der Zuschauer an seinen Platz. Snorris Karte war wieder vollständig.
    »Erstaunlich«, sagte Jenna. »Man sieht nicht einmal die verbundenen Ränder.«
    Beetle inspizierte die Karte mit Kennerblick. »Gute Arbeit«, sagte er.
    Septimus zog seine Lupe aus dem Lehrlingsgürtel und hielt sie über die Mitte der Karte. Unter dem Vergrößerungsglas sprangen die Erläuterungen ins Auge, die Snorri in sauberer Handschrift ihren Zeichnungen beigefügt hatte. Zu sehen war ein achteckiges Haus, das in zartem Grau schraffiert war. In dicken Buchstaben hatte Snorri FORYXHAUS in das Grau geschrieben. In die Mitte des Achtecks war ein Schlüssel gezeichnet, und außen um

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