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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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unter. Septimus rannte jetzt. Hinter sich konnte er das schwere Tappen von Ullrs Pfoten hören, und dicht hinter Ullr war Beetle, da war er sich sicher – er roch nämlich das Zitronenöl, das sich Beetle aus unerfindlichen Gründen neuerdings in die Haare schmierte.
    Sie erreichten die Reihe der Gewöhnlichen Zauberer, und Dutzende hilfreicher Hände wiesen ihnen den Weg in den Besenschrank. Der Schrank war zum Bersten voll, aber rasch wurde eine Gasse für sie frei gemacht, und noch rascher für Ullr. Im Schein des Drachenrings hatte Septimus im Nu die Klinke der versiegelten Tür gefunden, die in die Eistunnel führte. Er stieß die Tür auf, und zu seiner Überraschung stand da Hildegard. Sie drückte ihm etwas in die Hand und sagte: »Hier, nimm mein Amulett.«
    »Danke«, murmelte Septimus, steckte das Amulett in die Tasche und stürzte durch die Tür, dicht gefolgt von Jenna, Ullr und Beetle. Im selben Augenblick, als ihnen die kalte Luft aus den Eistunneln entgegenschlug, hörten sie Tertius Fume triumphierend brüllen: »Belagerung!«
    In der nächsten Sekunde schlug die Tür hinter ihnen zu, und sie hörten, wie sie mit einem schnappenden Geräusch verriegelt wurde – so wie zur gleichen Zeit die in der Großen Halle Versammelten dem Surren lauschten, mit dem sich die dicken Eisenriegel im Innern der Türen vorschoben und alle zu Gefangenen machten. Gleich darauf vernahmen sie gedämpft einen Schrei des Entsetzens, als alle magischen Lichter des Zaubererturms erloschen und alle magischen Geräusche verstummten.
    Die Belagerung hatte begonnen.

* 26 *
    26.  Auf der Flucht

    H i er unten war Beetle wieder in vertrautem Gebiet und wusste, was zu tun war. Er kramte die Zunderbüchse hervor und entzündete die Eistunnellampe. Im blauen Schein der Lampe gewahrten sie eine steile Treppe, die ins Eis gehauen war und in der Dunkelheit verschwand. Beetle und Septimus, die diese Treppe kannten, machten sich sogleich an den Abstieg, doch Jenna und Ullr zögerten.
    »Aber wo ... wo führt die hin?«, fragte Jenna.
    Septimus hatte ihr oft von den Eistunneln erzählt und darüber ganz vergessen, dass sie noch nie hier unten gewesen war. Tatsächlich hatte er sie anfangs nur mit Mühe davon überzeugen können, dass sie überhaupt existierten, und jedes Mal, wenn er über sie sprach, hatte er das Gefühl gehabt, dass sie ihm nicht recht glaubte. Als er ihr jetzt die Hand hinstreckte, sah er ihr an, wie erstaunt sie darüber war, dass es die Tunnel wirklich gab.
    Jenna ergriff die dargebotene Hand und stieg, Ullrs Tappen im Ohr, hinter Septimus die Stufen hinunter, die mit Raureif überzogen, aber nicht so rutschig waren, wie sie befürchtet hatte. Am Fuß der Treppe war ein hoher Spitzbogen. Normalerweise wachte hier der Geist eines alten Außergewöhnlichen Zauberers, doch heute war er oben im Turm beschäftigt. Froh, dass er diesem Geist – der ihn zu seinem Ärger nicht für den intelligentesten Lehrling hielt – keine Erklärung geben musste, folgte Septimus Beetle durch den Bogen in den Tunnel, der vom Zaubererturm wegführte. Beetle leuchtete mit seiner blauen Lampe in die lange Röhre, in der Milliarden von Eiskristallen funkelten. »Toll!«, flüsterte Jenna.
    Septimus grinste. »Ich hab dir doch gesagt, dass sie stark sind.«
    »Aber nicht so. Ich hatte ja keine Ahnung. So viel Eis. Verrückt. Und kalt ist es hier.« Ihr Atem bildete dicke weiße Wolken in der eisigen Luft, und ihr war, als hätte sie noch nie in ihrem Leben so gefroren. Sie hatte, sie erinnerte sich nur nicht.
    Die Eistunnel verursachten Jenna Gänsehaut, und nicht nur wegen der klirrenden Kälte – sie war sich sicher, dass sie irgendwo in der Ferne ein leises Wimmern hörte. Und das blaue Licht von Beetles Lampe, in dem ihre Gesichter leichenblass und ihre Augen dunkel und ängstlich aussahen, trug auch nicht zu Jennas Beruhigung bei.
    »Ullr, komm«, flüsterte sie und strich ihm mit der Hand über das warme Fell. Es war auf dem ganzen Rücken gesträubt, und sie spürte die Wachsamkeit der großen Katze. »Und wo ist der Ausgang?«, fragte sie.
    »Etwas Geduld, Jenna«, antwortete Septimus, zog eine silberne Pfeife aus seinem Lehrlingsgürtel, führte sie an die Lippen und blies hinein. Kein Ton war zu hören. Er nahm die Pfeife aus dem Mund, schüttelte sie und versuchte es noch einmal. Wieder nichts.
    »Vorsicht, Sep«, warnte Beetle. »Einmal genügt, du willst ihn doch nicht aufregen. Der Schlitten des Zaubererturms ist sehr

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