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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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sensibel. Ich habe gehört, dass er erschrickt und das Weite sucht, wenn man zu laut pfeift.«
    »Aber die Pfeife hat doch gar nicht funktioniert«, widersprach Septimus.
    »Du kannst sie nicht hören, Sep. Nur der Schlitten hört sie. Wenn sie nicht funktioniert, merkst du das nur daran, dass du sie hörst. Verstehst du?«
    »Nicht direkt, aber ...«
    »Pst!«, unterbrach ihn Beetle. »Habt ihr das gehört?«
    »Nein ... was?«
    »Verdammt!« Das Wimmern war nicht mehr ganz so leise. Tatsächlich wurde es mit jeder Sekunde lauter und kam näher. »So ein Mist. Das ist die Jammernde Hilda. Ich hätte nicht gedacht, dass sie hier lang kommt.«
    »Jammernde Hilda?«, fragte Jenna und schlang fest die Arme um Ullr. Sie spürte, wie die große Katze die Muskeln anspannte und sich fluchtbereit machte.
    »Ein Eisgeist. Schnell, zurück unter den Bogen und auf keinen Fall einatmen, wenn sie vorbeikommt. Verstanden?«
    Ein heftiger Wind brauste durch den Tunnel und fegte den Reif von den Wänden, dass dichter weißer Nebel durch die Luft wirbelte. Sie schlüpften unter den sicheren Spitzbogen. Das schrille Heulen des Eisgeistes ließ den Tunnel erdröhnen. Ullr jaulte los, und Jenna legte ihm eilends die Hände auf die empfindlichen Ohren. Ein Windstoß aus gefrorener Luft fuhr vorbei, und Jenna war, als ob sie unter eiskaltes Wasser gezogen würde. Instinktiv drehte sie sich weg, schloss die Augen und hielt sich die Nase zu. Dann erfüllte ein ohrenbetäubendes Ajiiiiiiiiiiiiiiii die Luft, und schon im nächsten Augenblick war alles vorbei. Der Eisgeist jagte weiter durch die Tunnel und schrie, wie er es seit Jahrhunderten tat.
    Jenna, Ullr, Beetle und Septimus traten unter dem Bogen hervor. »Das war schrecklich«, flüsterte Jenna.
    »Hilda ist schon in Ordnung«, sagte Beetle leichthin. »Man muss sich nur an sie gewöhnen. Am Anfang bekommt man natürlich einen Schreck. Oh, seht, da kommt er.« Beetle leuchtete in den Tunnel, und in dem blauen Strahl seiner Lampe blitzte etwas Goldenes auf. Auf seinen schönen Kufen lautlos über das Eis gleitend, kam der Zaubererschlitten auf sie zu. Mit einem leisen Zischen blieb er vor ihnen stehen und schmiegte sich an Septimus’ Knie wie ein treuer Hund.
    »Ist der aber schön!«, staunte Jenna, die einen Sinn für feine Goldschmiedearbeiten entwickelte.
    »Nicht wahr?«, sagte Septimus stolz und griff nach dem lila Strick. »Er gehört mir ... na, jedenfalls solange ich Lehrling bin. Wie lang das auch immer sein mag.«
    »Sei nicht albern, Sep. Du bleibst noch eine Ewigkeit Lehrling«, sagte Jenna, deren Laune sich besserte, seit der Schlitten hier war.
    »Man weiß nie, wie lange etwas dauert«, sagte Beetle düster und dachte an den alten ramponierten Inspektionsschlitten. Wie sehr er ihn vermissen würde – und erst seine doppelten Drehungen mit Rückwärtsgang.
    »Ach, Beetle«, sagte Jenna, »es tut mir leid. Das war nicht so gemeint.«
    »Schon in Ordnung«, murmelte Beetle.
    »Was ist schon in Ordnung?«, fragte Septimus.
    »Nichts«, antwortete Beetle mürrisch. »Das erzähl ich dir später. Los, Sep, willst du das Ding jetzt fahren oder nur anstarren?«
    »Reg dich ab, ich mach ja schon.« Vorsichtig kletterte Septimus vorn auf den Schlitten, halb in der Erwartung, dass er wie ein geölter Blitz davonschoss. Doch der Schlitten blieb geduldig stehen. Jenna bestand darauf, dass Beetle als Nächster aufstieg. Sie wollte ganz hinten sitzen, damit sie sich während der Fahrt davon überzeugen konnte, dass Ullr nachkam. Auf dem Schlitten war kaum Platz für drei, geschweige denn für einen großen Panther.
    Langsam setzte sich der schwer beladene Schlitten in Bewegung, und bald fuhren sie, dicht gefolgt von einem gehorsamen Ullr, im Kriechtempo durch einen Gang, den Septimus für gefährlich abschüssig hielt.
    »Es ist nicht verboten, schneller zu fahren als eine Durchschnittsschnecke«, sagte Beetle, der sich nur schwer in seine neue Rolle als Passagier fand.
    »Sei still, Beetle, ich muss mich erst noch daran gewöhnen«, erwiderte Septimus gereizt, wohl wissend, was Beetle von seinen Fahrkünsten hielt.
    Am Ende des Gefälles nahm Septimus vorsichtig zwei leichte Kurven, kroch eine sanfte Steigung hinauf und gondelte gemütlich durch eine lange Gerade mit dem glättesten Eis, das Beetle je gesehen hatte. Beetle stieß einen lauten Seufzer aus und versuchte, nicht daran zu denken, was er auf einem so perfekten Eis aus dem Zaubererschlitten herausholen könnte.
    Sie kamen

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