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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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nicht?«, erkundigte sich Beetle leise.
    »Die sehen aus wie 409 und Lucy Gringe.«
    »409?«
    »Du weißt schon, Wolfsjunge.«
    Beetle kannte Wolfsjunge nicht, aber Lucy Gringe kannte er sehr wohl, und er fand, dass Septimus recht hatte.
    »Aber ... wie kommen die denn hierher?«, flüsterte Beetle.
    »Überhaupt nicht«, antwortete Septimus. »Das ist eine Projektion. Die Sirene versucht, mich herauszulocken.«
    Beetle war skeptisch. »He, warte mal – woher weiß diese Sirene denn von Lucy und Wolfsjunge?«
    »Mein Fehler«, antwortete Septimus. »Ich habe an die beiden gedacht, als ich meinen Gedankenschirm aufgebaut habe.«
    Die beiden Gestalten kamen immer näher. Am Rand des Wassers blieben sie stehen und blickten aufs Meer.
    »Sie wirken sehr echt«, sagte Beetle zweifelnd. »Ich dachte, eine Projektion von Menschen sei schwierig.«
    »Nicht für die Sirene«, erwiderte Septimus. Mit Schaudern dachte er an die Projektion von Beetle, die ihn angefleht hatte zu warten. »Runter, Beetle.«
    Septimus drückte seinen Freund nach unten. Die beiden Gestalten hatten sich umgedreht und kamen nun den Strand heraufgestapft, direkt auf sie zu. Beetle und Septimus traten eilends den Rückzug an.
    »In den Unterstand«, zischte Septimus.
    Ein paar Sekunden später wurde Jenna von einer Sandlawine zugeschüttet.
    »Was ...«, stammelte sie, mit einem Schlag hellwach.
    »Pst ...«, machte Septimus und deutete nach draußen. Ängstlich stand Jenna auf und spähte hinaus.
    Obwohl der Eingang des Verstecks so schmal war, dass nur eine Person gleichzeitig durchpasste, konnten drei Leute gleichzeitig hinaussehen. Und bald beobachteten drei Augenpaare – ein violettes, ein braunes und ein leuchtend grünes –, wie die Gestalten von Wolfsjunge und Lucy Gringe mit schweren Schritten die Schräge zwischen den Dünen erklommen und direkt auf das für sie, wie Septimus hoffte, unsichtbare Versteck zusteuerten.
    Nur wenige Schritte vom Eingang entfernt setzten sich die beiden in den Sand. Jenna entfuhr ein erstaunter Laut.
    »Pst ...« zischte Septimus, obwohl es eigentlich keine Rolle spielte – Projektionen konnten nicht hören.
    »Was machen die denn hier?«, formte Jenna mit den Lippen.
    »Sie sind eine Projektion«, antwortete Septimus tonlos.
    »Eine was?«
    »Eine Projektion.«
    Aber sie sind doch echt, entgegnete Jenna mit den Lippen.
    Septimus konnte es ihr nachfühlen. Die beiden sahen wirklich sehr echt aus. Ja, sie sahen so naturgetreu aus, dass er das Gefühl hatte, da sitze tatsächlich der echte 409 vor ihm, mit verfilztem Haar, sandigem Umhang und allem. Beinahe hätte er die Hand nach ihm ausgestreckt. Er hielt sich gerade noch zurück, indem er sich sagte, dass dies nur wieder ein Trick der Sirene war – sie wartete bloß darauf, dass er sich zeigte. Sie hatte ihre Projektionen losgeschickt wie Terrier, die ein Kaninchen aus seinem Bau treiben sollen, aber er dachte gar nicht daran, seinen Bau zu verlassen, ehe sie fort waren.
    Plötzlich begann eine der Projektionen zu sprechen.
    »Hast du eben nicht auch etwas gehört?«, sagte sie, an ihren Zöpfen herumfummelnd.
    »Sie sprechen«, flüsterte Beetle. »Projektionen tun das nicht.«
    »Die der Sirene schon«, gab Septimus zurück. »Hab ich dir doch erzählt.«
    Die Projektion mit den Zöpfen wurde nervös. »Da war es wieder, das Geräusch.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte die Projektion mit den Filzlocken. »Wahrscheinlich Sandschlangen oder so was.«
    Die Projektion mit den Zöpfen schnellte in die Höhe. »Schlangen?«, kreischte sie. »Schlangen ... iiiiih!« Sie begann herumzuhüpfen und wild ihren Rock zu schütteln. Ein Sandregen ergoss sich in den Unterstand.
    »Sep, das ist Lucy Gringe ... ganz sicher«, zischte Beetle und rieb sich den Sand aus den Augen.
    »Nein, ist sie nicht.« Septimus blieb unerschütterlich.
    »Igitt!«, schrie die Projektion mit den Zöpfen. »Ich hasse Schlangen! Und wie ich sie hasse!«
    »Sei nicht albern, Sep«, sagte Jenna. »Natürlich ist sie es. Niemand anders schreit so.«
    Jetzt sprang auch die Projektion mit den Filzlocken auf. »Pst, Lucy. Pst! Jemand könnte uns hören.«
    »Jemand hat euch gehört.« Jennas körperlose Stimme drang aus dem Versteck.
    Die Projektionen klammerten sich aneinander. »Was hast du gesagt?«, fragte die Projektion mit den Zöpfen die Projektion mit den Filzlocken.
    »Ich?« Die Projektion mit den Filzlocken klang beleidigt. »Ich habe nichts gesagt. Das war ein Mädchen. Es klang nach

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