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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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der Geist zu Jakey gesagt: »Geh und halte nach dem Schiff Ausschau, Junge. Ich möchte dein käsiges Gesicht erst wieder sehen, wenn das Schiff zerschellt ist. Und wenn es so weit ist, möchte ich, dass du im selben Moment, wo es auf die Felsen dort aufläuft; wieder hier bist – verstanden?« Und ob Jakey verstanden hatte.
    Ohne zu ahnen, dass sie neidisch beobachtet wurde, setzte sich die Gruppe am Strand ums Feuer, und Wolfsjunge und Lucy begannen, ihre Geschichte zu erzählen. Jenna und Beetle lauschten gebannt, aber Septimus wurde das Gefühl nicht los, dass sie in Gefahr schwebten. Er saß etwas abseits von den anderen. Um sein Nachtsichtvermögen zu bewahren, vermied er es, ins Feuer oder in das grelle Licht der Lichtsphäre zu schauen.
    »Entspann dich, Sep«, sagte Jenna, als sie bemerkte, dass er zum wiederholten Mal nervös in die Runde blickte. »Alles bestens. Das macht doch einen Riesenspaß.«
    Septimus erwiderte nichts. Er wünschte, es würde ihm Spaß machen, aber das tat es nicht. Er musste die ganze Zeit daran denken, wie Syrah mit dem Gesicht nach unten am Fuß der Treppe gelegen hatte. Hatte sie vielleicht Spaß gehabt?
    Lucys und Wolfsjunges Geschichte kam in Fahrt, doch Septimus hörte nur mit halbem Ohr zu. Er dachte immer noch an Syrah. Er knabberte ein paar Bananenbären und trank die heiße Schokolade, die Jenna ihm angeboten hatte, doch die Erinnerung an den Nachmittag lastete wie eine schwere feuchte Decke auf ihm, und er beobachtete die Gruppe am Feuer, als sei er, wie Jakey, auf einer anderen Insel. Das Feuer brannte allmählich herunter, und es wurde kühler. Septimus kuschelte sich in seinen Mantel. Er bemühte sich, Lucy Gringes Katzenlaute zu überhören und starrte aufs Meer.
    Er konnte es nicht fassen. Beetle und Jenna hatten gerade – und endlich – begriffen, dass auf der Insel etwas Unheilvolles im Gange war, da tauchten Lucy und Wolfsjunge auf und verwandelten die ganze Sache in ein Strandfest. Je länger er darüber nachdachte, desto zorniger wurde er. Statt über Lucys blödsinnige Katzenimitationen zu lachen, sollten sie lieber darüber sprechen, warum die Besatzung der Plünderer die Lichtsphäre gestohlen und auf die Zinne gebracht hatte. Sie sollten versuchen herauszufinden, was Syrah gemeint hatte, als sie von einer Gefahr für die Burg sprach. Und sich fragen, was die Besatzung der Plünderer in diesem Augenblick tat. Er war davon überzeugt, dass dies alles miteinander zusammenhing, aber es war schwierig, allein daraus schlau zu werden. Er musste darüber reden, in Erfahrung bringen, was Lucy und Wolfsjunge wussten. Doch es kam nie etwas dabei heraus, wenn er versuchte, das Gespräch darauf zu lenken. Die anderen alberten nur herum, als seien sie auf einem Tagesausflug zu den Dünen von Portside.
    Während Lucy die anderen mit einer Beschreibung von Schoko-Fischköpfen unterhielt, spähte Septimus weiter hinaus in die Dunkelheit. Und dann, als hinter ihm ein mehrstimmiges »Iiiiih!« ertönte, entdeckte er am Horizont die Umrisse eines Schiffs, das unter vollen Segeln lief.
    Wolfsjunge und Lucys Geschichte neigte sich dem Ende zu. Jetzt erzählten sie, wie sie sich auf den Weg über die Trittsteine gemacht hatten, um die Leute um Hilfe zu bitten, die Miarr früher am Tag oben auf der Zinne hatte stehen sehen. »Wer hätte gedacht, dass ihr das seid?«, kicherte Lucy.
    Die Geschichte war zu Ende, und die Gruppe am Feuer verfiel in Schweigen. Septimus beobachtete, wie das Schiff stetig näher kam.
    »Alles in Ordnung, Sep?«, fragte Jenna nach einer Weile.
    »Da draußen ist ein Schiff«, antwortete er und deutete aufs Meer. »Seht doch.«
    Vier Köpfe fuhren herum, und vier Augenpaare, die in die helle Glut des Feuers geblickt hatten, konnten nichts sehen.
    »Sep, du brauchst eine Mütze Schlaf«, sagte Jenna. »Deine Augen spielen dir wieder einen Streich.«
    Es war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Septimus fuhr in die Höhe. »Ihr wollt es einfach nicht kapieren!«, sagte er. »Ihr sitzt da, lacht und macht alberne Geräusche, als ob nichts geschehen wäre. Ihr wollt einfach nicht sehen, was direkt vor euren Augen geschieht.« Ohne ein weiteres Wort stapfte er vom Strand weg, zurück in die Dünen.
    »Sep!«, rief Beetle und stand auf, um ihm nachzugehen.
    Jenna zog ihn zu sich herunter. »Lass ihn«, sagte sie. »Manchmal muss Sep einfach für sich sein. Morgen früh ist er wieder normal.«
    Septimus erreichte die Dünen, und in der Dunkelheit

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