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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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hinunter, an dessen Ende eine Leiter ins Mitteldeck hinaufführte. Sie erklommen die Leiter, durchquerten den Salon und gingen an den leeren Kabinen vorbei. Als sie sich der Treppe näherten, die aufs Oberdeck führte, hörten sie hinter sich anhaltendes Klopfen aus dem Laderaum.
    Jenna sah Beetle besorgt an. »Vielleicht solltest du Septimus holen«, sagte sie. »Ich habe das Gefühl, dass wir ihn brauchen könnten.«
    »Aber was ist mit dir?«
    »Ich möchte nach oben und nachsehen, ob Nicko Hilfe braucht.«
    »Das kann ich machen. Wie wär’s, wenn du zu Sep gehst?«
    »Nein, Beetle. Ich bin nie da, wenn Nicko mich braucht. Geh und hol Sep – bitte.«
    Beetle konnte nicht ablehnen. »Also gut. Wird nicht lange dauern. Jenna ... sei vorsichtig – versprochen?«
    Jenna nickte und verschwand die Stufen hinauf.
    Beetle staunte über die Veränderung im Krankenraum. Nur ein paar Minuten waren vergangen, und dennoch hatte Septimus alles organisiert. Der Junge, der zu Boden gesackt war, lag jetzt in einer Koje. Septimus behandelte ihn und beriet sich mit Wolfsjunge, was für ein Trank gegen eine hässlich aussehende Stichwunde zu verabreichen war. Am meisten jedoch staunte Beetle über Lucy Gringe – sie verband gerade einem Matrosen den Arm und sah aus wie die Tüchtigkeit in Person. Beetle war beeindruckt über Septimus’ Organisationstalent.
    Ein verarzteter Matrose nach dem anderen verließ den Raum und begab sich an Deck. Beetle konnte es nicht erwarten, ebenfalls an Deck zu kommen, aber er wollte nicht stören. Er lehnte sich an den Türrahmen und sah Septimus bei der Arbeit zu. Septimus war sichtlich in seinem Element.
    Septimus schaute auf und sah ihn in der Tür stehen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Weiß ich nicht, Sep. Jenna möchte, dass du mit an Deck kommst. Irgendwas stimmt hier nicht.«
    Wie aufs Stichwort ließ ein dumpfes Geräusch das Schiff erzittern.
    »Oh. Geht klar. Bin gleich fertig. Ich möchte nur noch nach unserem Patienten sehen. Er hat viel Blut verloren.«
    »Hört sich so an, als ob das Schiff über die Sandbank rutscht«, sagte der erste Offizier, der – abgesehen von dem Kombüsenjungen in der Koje – der Letzte war. Er stand auf und zuckte zusammen. »Ich werde an Deck gebraucht. Begleiten Sie mich, Miss?«, fragte er Lucy.
    »Ich fühle mich hier wohl«, antwortete Lucy.
    »Nein, Lucy, geh lieber mit«, riet ihr Septimus.
    »Sehr richtig, Sir«, stimmte der erste Offizier zu. »Besser, man ist an Deck, wenn ein Schiff ins Rutschen kommt.« Dann wandte er sich an den Kombüsengehilfen. »Wenn es Schwierigkeiten gibt, kommen wir runter und holen dich, mein Junge.«
    Lucy und der erste Offizier gingen, und während Beetle, inzwischen etwas ungeduldig, darauf wartete, dass Septimus und Wolfsjunge endlich fertig wurden, spürte er plötzlich, wie etwas seinen Fuß streifte. Er blickte nach unten und sah eine lange Reihe von Ratten, die, eine dicht hinter der anderen, an ihm vorbei zu der Leiter am hinteren Ende des Gangs liefen. Er erschauderte, und nicht, weil er etwas gegen Ratten gehabt hätte. Er hatte großen Respekt vor Ratten, und diese Ratten, so dachte er, wussten etwas. Sie wussten, dass auf der Cerys kein Passagier mehr sicher war.
    »Sep ...«, sagte er nervös.
    Septimus wusch sich gerade die Hände. »Komme«, sagte er. »Fertig, 409?«
    »Ja«, antwortete Wolfsjunge.
    Septimus warf einen letzten Blick in die Runde. Alles war in tadelloser Ordnung, und selbst der rostige Blutgeruch wurde jetzt von Pfefferminzduft überdeckt. In dem Gefühl, gute Arbeit geleistet zu haben, verließ er gut gelaunt den Krankenraum.
    Beetle drängte zur Eile.
    »He, was ist denn los?«, fragte Septimus.
    »Jenna möchte, dass du an Deck kommst. Hier geht etwas Merkwürdiges vor – und die Ratten spüren es.«
    »Die Ratten?«
    »Ja. Ich habe gerade gesehen, wie sie das Schiff verlassen.«
    Septimus hatte ebenfalls Respekt vor Ratten. »Ach«, stieß er hervor.
    Wie um Beetles Worte zu unterstreichen, ließ eine Reihe rhythmischer Stöße das hölzerne Gerippe des Schiffes erzittern.
    »Komm«, sagte Wolfsjunge, dem es unter Deck jetzt zu eng wurde. »Nichts wie raus hier.« Er rannte zu der Leiter, die zum Mitteldeck führte.
    Am Fuß der Leiter blieben sie abrupt stehen. Jemand kam von oben herunter.
    Ein großer, dünner und gelb gekleideter Mann mit einem Hut auf dem Kopf, der für Septimus wie ein Stapel gelber Donuts aussah, stieg von der Leiter. Er drehte sich um, sah Septimus

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