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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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die Luke.
    »Schneller!«, schrie er dem Bootsmann zu.
    Der Bootsmann rief etwas zurück.
    »Ihr werdet kein Schiff mehr haben, das ihr verlassen könnt, wenn ihr nicht schleunigst die Luke zunagelt!«, brüllte Milo.
    Wolfsjunge rannte hin, um zu helfen. Beetle und Septimus wollten hinterher, aber Jenna hielt sie zurück. »Warte, Sep, ich muss dir etwas sagen. Und Beetle sollte es auch erfahren.«
    »Was denn, Jenna?«
    »Na ja, als ihr auf dieser Taubenpost wart, hat Milo etwas im Laderaum verstaut.«
    »Milo verstaut ständig etwas im Laderaum«, sagte Septimus.
    »Schon. Aber diesmal hat er mir verboten, dir davon zu erzählen. Ich hätte es trotzdem getan, weil ich nicht einsehe, dass er sich das Recht herausnimmt, mir Vorschriften zu machen. Es war eine riesige Truhe, und er hat gesagt, dass er ihretwegen ins Manuskriptorium gehen müsste, wenn wir nach Hause kommen.«
    »Ins Manuskriptorium?«, fragte Beetle. »Wozu denn?«
    »Keine Ahnung. Er ist dann auf etwas anderes zu sprechen gekommen, deshalb habe ich nicht gefragt. Ihr wisst ja, wie er ist.«
    »Hast du gesehen, was in der Truhe ist?«, fragte Septimus.
    »Da gab es nicht viel zu sehen. Nur jede Menge kleine Bleiröhren, die nebeneinander in Kästen lagen.«
    »Bleiröhren?«, fragte Beetle. »Wie viele genau?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Jenna ungeduldig.
    »Du musst doch eine ungefähre Vorstellung haben. Zehn, fünfzig, hundert, tausend – wie viele?«
    »Na ja ... Tausende, würde ich sagen. Du meine Güte, Beetle, du bist ja schlimmer als Jillie Djinn.«
    »Tausende?«
    »Ja, Tausende. Hör mal, was spielt denn das für eine Rolle, wie viele es sind?« Jenna klang gereizt. »Entscheidend ist doch, was unter den Röhren versteckt war.«
    »Ich denke«, sagte Beetle bedächtig, »entscheidend ist, was in den Röhren versteckt war, meinst du nicht auch, Sep?«
    »Allerdings«, antwortete Septimus. »Das dürfte wohl entscheidend sein.«
    »In den Röhren?«, fragte Jenna. »Was meinst du damit? Wie soll denn ... du lieber Himmel, was ist das denn?«
    Ein weiterer gewaltiger Stoß erschütterte das Schiff – aber diesmal wurde er von einem lauten Splittergeräusch aus Richtung Laderaumluke begleitet. Die Planke, die Nicko und der Bootsmann aufgenagelt hatten, flog wie ein Streichholz zur Seite. Jemand schrie – und es war nicht Lucy Gringe. Und dann geschah es: Langsam, stetig und unaufhaltsam hoben sich die beiden Lukendeckel, und alles, was darauf aufgehäuft war, kippte herunter – Spieren purzelten, Fässer rollten, und Menschen fielen um wie Kegel.
    Milo wurde in ein Knäuel Tauwerk geschleudert, das von einer zerbrochenen Rah herabhing, und von der Planke unter sich begraben. Wolfsjunge flog an einem Teerfass vorbei, und Snorri und Ullr wären um ein Haar von einem Rettungsboot zerquetscht worden.
    Die Lukenklappen hatten jetzt den Punkt erreicht, von dem es kein Zurück mehr gab. Einen Moment lang verharrten sie zitternd in senkrechter Stellung, dann krachten sie mit einem lauten Knall aufs Deck und zerschmetterten alles, was dort lag, in tausend Stücke. Die Ladeluke stand jetzt weit offen. Alle stoben auseinander, doch bei dem Anblick, der sich ihnen als Nächstes bot, blieben sie wie angewurzelt stehen.
    Wie auf einer unsichtbaren beweglichen Plattform kamen Theodophilus Fortitude Fry und die Crowe-Zwillinge aus dem Laderaum geschwebt. Einige von den abergläubischeren Seeleuten warfen sich zu Boden, da sie glaubten, Fry und seine Mordschergen könnten plötzlich fliegen, doch andere, die genauer hinsahen, erkannten, dass sie auf etwas Festerem als Luft balancierten. Wieder fühlte sich Jenna an den Wanderzirkus beim Frühlingsfest der Tagundnachtgleiche erinnert. Diesmal an die akrobatischen Clowns, die eine Menschenpyramide gebaut und sie dann eindrucksvoll hatten einstürzen lassen. Doch was sie dann zu sehen bekam, verscheuchte alle Gedanken an akrobatische Clowns. Fry und die Crowes standen – oder wankten, um genau zu sein – nicht auf den Schultern von Clowns, sondern auf den erhobenen Schilden vier gepanzerter Krieger.
    »Dschinn-Krieger«, stieß Beetle hervor. »Hab ich mir fast gedacht.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Jenna.
    »Die Bleiröhren, die du gesehen hast, sind typische Mehrfachbehältnisse für Dschinn.«
    »Sie sind was?«
    »In jeder steckt ein Dschinn«, brachte es Beetle auf den Punkt.
    »Was? In jeder Röhre einer?« Mathematik war nicht Jennas Stärke, aber selbst sie konnte sich ausrechnen, dass es

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