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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Und ihre Haut fühlte sich einfach eklig an. Dass ein einzelner Mensch ihn packte, war schon schlimm genug, aber zwei, das war unerträglich.
    »Sag Ihnen, sie sollen mich loslassen, oh Erhabener«, flehte Jim Knee. »Ich verspreche, ich werde tun, was du wünschst.«
    »Wann wirst du es tun?«, fragte Septimus, der den Dschinn langsam durchschaute.
    »Sofort«, jammerte Jim Knee. »Sofort! Ich werde es sofort tun, sofort, sofort, sofort, oh Weiser und Wunderbarer – wenn du mich doch nur wieder freilässt!«
    »Bringt ihn aufs Boot, dann könnt ihr ihn loslassen«, sagte Septimus zu Beetle und Wolfsjunge.
    Jim Knee zog sich ins Heck zurück. Er schüttelte sich wie ein nasser Hund, um das Gefühl menschlicher Berührung loszuwerden.
    »Verzeihung«, murmelte Jakey Fry und zwängte sich an ihm vorbei. »Ich muss an meine Ruderpinne.« Er streifte ihn mit dem Ellbogen, und Jim Knee sprang wie von einer Tarantel gestochen zur Seite.
    Die Plünderer näherte sich langsam der Cerys , die jetzt in der Bucht sicher vor Anker lag. Stille kehrte auf dem Fischerboot ein. Jeder an Bord konnte den Strom von Kriegern sehen, der sich immer noch über die Bordwand ergoss und in der Ferne den Hügel hinaufwand. Nicko hatte recht gehabt – sie sahen wie Ameisen aus. Septimus konnte seine Ungeduld kaum bezähmen. Das Stampfen der marschierenden Krieger hallte noch in seinem Kopf wider, und er war sich bewusst, dass die Dschinn der Burg mit jeder Sekunde näher kamen. Er dachte an Marcia und die Zauberer, die jetzt im Zaubererturm ihrer gewohnten Arbeit nachgingen, an Silas und Sarah im Palast. Keiner ahnte etwas von der nahenden Gefahr. Er fragte sich, wie schnell die Dschinn vorankamen. Wie viel Zeit blieb ihm wohl noch, bis Tertius Fume an der Spitze seiner furchterregenden Armee in die Burg einmarschierte?
    Die Antwort hätte weder Septimus noch sonst jemandem auf der Plünderer gefallen. Tertius Fume war mit einer Leibgarde von fünfhundert ausgewählten Dschinn-Kriegern den anderen vorausgeeilt. Sein Ziel war der Zaubererturm, denn er wusste, dass der Turm einen offenen Zugang zu den Tunneln hatte – der Turm selbst galt als Siegel. Die Dschinn waren schnell, schneller, als ein Mensch rennen konnte, und genau in diesem Augenblick marschierten sie unter dem Observatorium in den Ödlanden hindurch.
    Es ist eine wenig bekannte Tatsache, dass ein alterschwacher Wolfshund für die Strecke vom Palastgarten zum Zaubererturm genauso lange braucht wie eine Schar Dschinn-Krieger für die Tunnelstrecke vom Observatorium zum Zaubererturm. Sarah und Silas Heap hatten an diesem Nachmittag einen Termin bei Marcia. Zur gleichen Zeit, als die Dschinn unter dem Observatorium durchmarschierten, traten sie mit Maxie aus dem Palastgarten.
    Eine halbe Stunde später legte sich die Plünderer längsseits der Cerys. Misstrauisch beäugte Jakey eine Gruppe von Dschinn mit Streitaxthänden, die gerade an der Bordwand des Schiffes herunterkletterten.
    »Wie nahe soll ich rangehen?«, fragte er. »Ich möchte nicht, dass auch nur einer von denen auf meinem Boot landet.«
    »So nahe wie möglich«, antwortete Septimus. »Und so schnell wie möglich.«
    Jim Knee gähnte. »Nur keine Eile«, sagte er. »Ich kann sie erst einfrieren, wenn der letzte aufgewacht ist.«
    »Was?«, stieß Septimus hervor.
    Sarah, Silas und Maxie gingen am Manuskriptorium vorbei.
    »Dir ist doch gewiss bekannt, oh Allesverstehender, dass man ein Wesen erst einfrieren kann, wenn es vollständig wach ist. Und, wie du gewiss auch verstehen wirst, oh Scharfsinniger, bilden all diese Dschinn nur ein Wesen.«
    In diesem Moment stieß Beetle einen Schrei aus. »Der letzte! Das ist der letzte, Sep. Sieh doch!«
    Es stimmte. Ein Streitaxtträger stieg maschinenhaft herab. Ein metallisches Klirren begleitete seine Tritte, und über ihm war die Leiter leer.
    »Friere sie ein«, befahl Septimus. »Sofort!«
    Jim Knee schüttelte Septimus ab und verneigte sich. »Dein Wunsch ist mir Befehl, oh Reizbarer.«
    Der letzte Dschinn stieg von der Leiter und plumpste ins Wasser. Bestürzt sah Septimus zu, wie er auf den Meeresgrund sank.
    »Ich werde warten, bis er wieder herauskommt«, sagte Jim Knee.
    »Das wirst du nicht«, entgegnete Septimus. »Du wirst einen von denen einfrieren, die bereits am Strand sind.«
    »Ich bedaure, dir mitteilen zu müssen, oh Irregeleiteter, dass ein Einfrieren nur in eine Richtung möglich ist. Wenn du also wünschst, dass ich alle Dschinn einfriere – wozu ich

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