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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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glaube nicht, dass der Schlitten rechtzeitig hier sein wird«, gab Septimus zu bedenken. »Die Burg muss kilometerweit entfernt sein.«
    »Ja.«
    Bum.
    »Aber wir müssen Marcia warnen, Beetle. Unbedingt. He, Beetle ... Beetle, bist du in Ordnung?«
    Beetle nickte, aber er zitterte heftig.
    Wieder krachte es oben, und ein riesiger Eisklumpen fiel herunter und zerschellte am Boden. Septimus zog Beetle zur Seite, und dabei stellte er fest, dass ihm seine Finger nicht mehr richtig gehorchten. Er drückte sich dicht an Beetle und wartete auf das Geräusch, wenn der Lukendeckel aufgehen würde – lange konnte es nicht mehr dauern. Feiner Eisstaub sprühte ihm ins Gesicht. Septimus schloss die Augen.
    Etwas stupste ihn an. Es war der Schlitten des Zaubererturms.
    Als der Deckel der Eistunnelluke nachgab, hallte ein lauter Knall durch den Tunnel, gefolgt von einem gewaltigen Krachen, als der Deckel auf dem Eis unten aufschlug.
    »Schneller, schneller«, trieb Septimus den Schlitten an, der, mit seinen schmalen silbernen Kufen die Raureifdecke auf dem Eis durchschneidend, durch den Tunnel sauste. Es war die furchterregendste Schlittenfahrt, die Septimus je unternommen hatte – und das wollte was heißen bei jemandem, der schon auf Beetles Schlitten mitgefahren war. Es war nicht nur die Geschwindigkeit. Sie fuhren auch in völliger Dunkelheit. Septimus hatte den Schlitten angewiesen, sein Licht zu löschen.
    Feiner Eisstaub wirbelte durch die Luft, und Septimus, der die Arme um Beetles Taille geschlungen hatte, spürte, dass sein Freund bedenklich fror. Er begriff, dass er sich vor Beetle hätte setzen sollen, um ihn vor dem eisigen Fahrtwind zu schützen, aber jetzt anzuhalten war ihm zu riskant. Er nahm sich vor, ihn sofort nach oben in die warme Sonne zu bringen, wenn sie die erste Luke in der Burg erreichten. Dann würde er sich selbst zu Marcia teleportieren – das Teleportieren innerhalb der Burg beherrschte er mittlerweile recht gut –, und gemeinsam würden sie alle Tunnel versiegeln, die in die Burg führten. Jede Minute würde zählen. Er schätzte, dass er mindestens zwei Stunden Vorsprung vor den Dschinn-Kriegern brauchte. Doch in Anbetracht des atemberaubenden Tempos, das der Schlitten vorlegte, war er zuversichtlich, es schaffen zu können.
    Während sie durch den langen geraden Tunnel jagten, riskierte er einen Blick nach hinten, und da bot sich ihm ein merkwürdiger Anblick. Eine Kette kleiner Lichtpunkte bewegte sich von der Luke nach unten – die silbernen Helmflügel der Dschinn-Krieger leuchteten im Dunkeln. Der Gedanke, dass die Dschinn in den Eistunnel strömten und dass sie jetzt nur noch ein langer Marsch durch die Kälte von der Burg trennte, ließ ihn erschaudern. Den Dschinn oder dem Geist, der sie anführte, konnte die Kälte nichts anhaben. Aber wegen Beetle machte sich Septimus zunehmend Sorgen, und so beschloss er, sobald die Dschinn außer Sichtweite waren, kurz anzuhalten und mit Beetle die Plätze zu tauschen. Außerdem wollte er versuchen, für sich einen Wärmezauber zu wirken. Vielleicht würde der Zauber auch Beetle ein wenig wärmen.
    Septimus wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als die Stimme Tertius Fumes durch den Tunnel donnerte: »Auf zur Burg!« Kaum war sie verhallt, setzte das Knirschen marschierender Stiefel ein. Die Dschinn-Krieger waren auf dem Weg.
    Mit Entsetzen musste Septimus feststellen, dass der Schlitten ausgerechnet in diesem Augenblick langsamer wurde und wenig später nur noch in einem Schneckentempo dahinkroch, über das sich Beetle, wäre er nicht von Kälteschauern geschüttelt worden, lustig gemacht hätte.
    »Schneller!«, drängte Septimus. »Schneller!« Doch der Schlitten reagierte nicht, sondern rumpelte langsam über eine Platte aus holprigem Eis, wie sie häufig unter einer Eisluke anzutreffen waren.
    Ängstlich blickte sich Septimus um, um festzustellen, wie schnell die Dschinn-Krieger aufholten. Ein stetiger Strom von silbrigen Lichtpunkten ergoss sich aus der Eistunnelluke, aber was weiter geschah, war schwer zu sagen. Die Dschinn schienen nicht näher zu kommen, obwohl der ganze Tunnel vom Stampfen ihrer Stiefel widerhallte. Verwirrt spähte er in die Dunkelheit, und dann machte er eine wichtige Entdeckung – die Lichtpunkte entfernten sich. Die Dschinn marschierten in die entgegengesetzte Richtung. Septimus konnte nicht glauben, was geschehen war. Der Schlitten war in die falsche Richtung gefahren.
    Der Schlitten blieb stehen. Im ersten

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