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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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es ihm befiehlst, wirst du selbst Teil des Dunkelzaubers. Und du wirst ihn dann nie wieder los. Verstrickung, nennt man so was. Als Dschinn ist er eigentlich gar nicht so übel. Manch einer würde die Gelegenheit dazu benutzen, seinen Meister zu verstricken.«
    Sarah, Silas und Maxie standen in der Großen Halle des Zaubererturms und warteten auf Marcia. »Sind da Bauarbeiter im Keller?«, fragte Silas seine Frau. »Da unten wird so viel gehämmert.«
    Septimus dachte angestrengt nach. »Also gut ... aber was ist, wenn er den Tentakel freiwillig nimmt?«
    »Dann ist alles in Ordnung«, antwortete Beetle. »Dann wirst du nicht verstrickt. Aber das wird nicht passieren – er will ja nicht.«
    »Jim Knee«, sagte Septimus, »ich wünsche, dass du dich in eine Möwe verwandelst.«
    Jim Knee seufzte. Wieder gab es eine gelbe Rauchwolke und einen Knall. Und wieder saß eine kleine gelbe Möwe auf dem Schandeck der Plünderer.
    »Los, 409«, sagte Septimus, »zeig der Möwe den Tentakel.«
    Marcia trat von der Wendeltreppe und rang sich für Sarah, Silas und den übel riechenden Maxie ein Begrüßungslächeln ab.
    Wolfsjunge streckte der Möwe die Hand hin. Der widerliche verweste Tentakel lag in seiner Hand wie ein fetter saftiger Sandaal.
    Die kleine Möwe betrachtete ihren Meister mit einer Mischung aus Hass und widerwilliger Bewunderung. Sie wusste, was geschehen würde, aber es war stärker als sie. Mit einem blitzschnellen Schnabelhieb pickte sie den widerlichen Tentakel aus Wolfsjunges vernarbter Hand und schlang ihn hinunter.
    »Nicht schlecht, Sep«, sagte Beetle bewundernd.
    Ein lautes Krachen ertönte aus dem Besenschrank. Maxie knurrte. Marcia ging nachsehen.
    Den unverdauten Tentakel im Bauch, hob die Möwe schwerfällig von der Plünderer ab. Sie flog dicht über der Wasseroberfläche dahin und hielt nach den verräterischen Luftbläschen Ausschau, die aus der Rüstung des letzten Dschinn-Kriegers aufstiegen.
    Der Geist Tertius Fumes trat durch die Besenkammertür in die Große Halle des Zaubererturms.
    »Ah, Miss Overstrand«, rief er. »Wir haben noch eine Rechnung zu begleichen.«
    »Was haben Sie denn hier verloren, Fume?«, fuhr ihn Marcia an. »Machen Sie, dass Sie fortkommen – sofort! Ich werde es nicht zweimal sagen.«
    »Wie wahr«, erwiderte Tertius Fume mit einem Grinsen. »Das werden sie in der Tat nicht. So wie Sie auch vieles andere nicht noch einmal tun werden, Miss Overstrand.«
    Er wirbelte herum und brüllte in den Besenschrank: »Tötet sie!«
    Die Möwe bremste mitten im Flug ab. Dann gab es eine kleine gelbe Rauchwolke, die Möwe löste sich in Luft auf, und eine kleine Gespensterkrabbe plumpste ins Wasser.
    Zwölf Dschinn-Krieger brachen durch die Besenkammertür, als sei sie aus Papier. Eine Sekunde später war Marcia umzingelt, zwölf Schwerter auf sie gerichtet.
    »Flieht!«, rief sie Silas und Sarah zu.
    Die Beobachter auf der Plünderer warteten. Noch immer stapften Dschinn-Krieger aus dem Meer.
    Verzweifelt begann Marcia, einen Sicherheitsschild-Zauber zu wirken, doch die schwarze Magie der Dschinn lähmte ihre Zauberkräfte. Die Spitzen zwölf rasierklingenscharfer Schwerter näherten sich ihrer Kehle, und Marcia begriff, dass es zu spät war. Sie schloss die Augen.
    Eine kleine gelbe Krabbe bekam die Ferse des letzten Dschinn-Kriegers zu fassen.
    Innerhalb eines Augenblicks erstarrten die Dschinn. Marcia spürte die plötzliche Kälte in der Luft, und als sie die Augen öffnete, sah sie zwölf Schwerter, die mit einer dünnen gläsernen Eisschicht überwogen waren und ihren Hals wie eine Kette umschlossen. Sie brach sie mit einem Zauber entzwei und trat zitternd aus dem Kreis der gefrorenen Dschinn. Drei Zauberer lagen in tiefer Ohnmacht am Boden, und Sarah und Silas waren kreidebleich vor Schreck. Marcia marschierte schnurstracks zu dem entsetzten Tertius Fume und sagte zu ihm:
    »Wie ich schon sagte, ich werde es nicht zweimal sagen. Aber ich darf Ihnen noch eines versichern, Fume. Ich werde Maßnahmen ergreifen, um Ihnen ein für alle Mal das Handwerk zu legen. Guten Tag.«
    Jenna hörte aus der Ferne, wie auf der Plünderer Jubel ausbrach. Durch Milos Fernrohr sah sie, wie die Dschinn plötzlich mitten im Schritt erstarrten und mit einem funkelnden kristallenen Glanz überzogen wurden. Sie schwenkte das Fernrohr zurück zur Plünderer – näher konnte sie dem Freudenfest dort nicht sein. »Igitt!«, rief sie.
    Jim Knee hing über der Reling und erbrach sich.

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    49. 

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