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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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dir im Übrigen dringend raten würde, da ein halb eingefrorenes Wesen gefährlich werden kann –, sollte ich entweder den Allerletzten oder den Allerersten einfrieren. Ich würde den Letzten vorschlagen, das ist das Sicherste.«
    »Hat er recht, Beetle?«, fragte Septimus.
    Beetle blickte ratlos. »Keine Ahnung, Sep. Aber er muss es ja wissen.«
    »Also gut, Jim Knee. Ich befehle dir, sofort den letzen einzufrieren. Verwandle dich in eine Schildkröte.«
    Jim Knee blieb bei der Erwähnung des verhassten Wortes »Schildkröte« erstaunlich gelassen. »Wie dir ohne Zweifel bekannt ist, oh Weiser, muss ich das Wesen, dass ich einzufrieren wünsche, mit beiden Händen festhalten, damit der Gefrierzauber von einer Hand zur anderen überspringen kann. Mit Flossen«, sagte er, wobei er »Flossen« mit Abscheu aussprach, »ist das leider nicht möglich.«
    Septimus war sprachlos. In was konnte sich Jim Knee dann verwandeln? Hatte nicht alles, was im Wasser lebte, Flossen? Er beobachtete die silbernen Lichtpunkte, die der Flügelhelm des letzten Dschinn sieben Meter unter der Wasseroberfläche aussandte. Der Krieger bewegte sich langsam – so langsam wie in einem Albtraum. Die Flut lief auf, und die Cerys war jetzt ein gutes Stück weiter vom Strand entfernt. Wie lange würde es dauern, bis der letzte Dschinn wieder auftauchte? Und wie nahe waren die anderen schon an der Burg?
    Sarah, Silas und Maxie erreichten den Großen Bogen am Ende der Zaubererallee.
    »Eine Krabbe!«, rief Lucy. »Er könnte sich in eine Krabbe verwandeln!«
    Jim Knee warf ihr einen vernichtenden Blick zu – eine Krabbe war nicht viel besser als eine Schildkröte.
    Septimus sah Lucy bewundernd an. »Jim Knee«, sagte er. »Ich wünsche, dass du dich in eine Krabbe verwandelst.«
    »In eine spezielle Art Krabbe?«, fragte der Angesprochene, um den grauenvollen Moment hinauszuzögern. »Nein. Hauptsache, du tust es sofort.«
    »Sehr wohl, oh Drängender. Dein Wunsch ist mir Befehl.« Es gab einen gelben Lichtblitz, einen dumpfen Knall, und Jim Knee verschwand.
    »Wo ist er hin?«, fragte Septimus, bemüht, nicht in Panik zu geraten. »Wo ist die Krabbe?«
    »Iiih!«, kreischte Lucy. »Da ist sie. Auf dem Fußboden. Geh weg, geh weg!«
    Eine kleine gelbe Gespensterkrabbe kroch auf Lucys Stiefel zu. »Nicht drauftreten, Lucy. Nicht drauftretenf«, schrie Septimus. Wolfsjunge warf sich auf die Planken, fasste die Krabbe zwischen Daumen und Zeigefinger und hielt das zappelnde Tier in die Höhe. »Hab sie!«, sagte er.
    »Wirf sie ins Meer«, sagte Septimus. »Schnell!«
    Sarah, Silas und Maxie betraten den Hof des Zaubererturms.
    Atemlose Stille legte sich über die Plünderer. Gespannt beobachteten sie, wie weiterhin Krieger um Krieger aus dem Meer erschien, und warteten darauf, dass die Kolonne endlich zum Stehen kam. Sie beobachteten, sie warteten, doch die Dschinn marschierten weiter.
    »Was macht er denn?«, grummelte Septimus.
    Eine kleine gelbe Möwe tauchte aus dem Wasser auf und kam zur Plünderer geflogen. Sie landete auf dem Schandeck, schüttelte das Meerwasser aus dem Gefieder, machte Plop – und ein etwas mitgenommen aussehender Jim Knee saß an ihrer Stelle. »Tut mir leid«, sagte er, »es hat nicht funktioniert.«
    Sarah, Silas und Maxie stiegen die Marmortreppe zu der silbernen Tür des Zaubererturms hinauf.
    »Nein!«, riefen alle auf der Plünderer im Chor.
    Septimus war entsetzt. Er hatte alles auf die Theorie gesetzt, dass ein Dschinn aus Gold mächtiger sei als ein Dschinn aus Blei – und er hatte sich geirrt. »Wieso nicht?«, fragte er verzweifelt. »Wieso nicht?«
    Silas sprach das Losungswort, und die große Tür zum Zaubererturm schwang auf.
    »Sie sind mit Dunkelzauber erweckt worden«, antwortete Jim Knee, »und müssen deshalb mit Dunkelzauber eingefroren werden. Und was immer du von mir denken magst, oh Ungehaltener, ich habe keinen Funken Dunkelzauber in mir.«
    »Nein?«
    Jim Knee blickte gekränkt. »So ein Dschinn bin ich nicht.« Wolfsjunge fasste in den Lederbeutel, der an seiner Hüfte hing, und zog den verrottenden Grimtentakel heraus. Alle prallten zurück. »Ist dir das Dunkelzauber genug?«, fragte er.
    »Ich denke gar nicht daran, das auch nur anzufassen«, sagte Jim Knee. »Das ist ja ekelhaft. Und bevor du mir befiehlst, es trotzdem zu tun, oh Verzweifelter, muss ich dich warnen – sieh dich vor! Einem Dschinn schwarze Magie zu befehlen ist gefährlich.«
    »Da hat er recht, Sep«, sagte Beetle. »Wenn du

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