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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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dazu?«
    Wolfsjunge holte ganz tief Luft. »Ja«, sagte er.
    Lucy fuhr herum und blitzte ihn an.
    »Oooh«, trillerte Dorinda, von Bewunderung für Wolfsjunge überwältigt. »Oooh!«
    Linda wirkte irgendwie enttäuscht. Sie hatte sich vorgenommen, Lucy sofort in das Loch zu stoßen, wenn der Junge ablehnte – womit sie fest gerechnet hatte –, und sie hatte sich darauf gefreut. Ja, sie hatte sogar beabsichtigt, den Jungen gleich hinterher zu stoßen. Sie hatte viele Detektivgeschichten gelesen und wusste, wie wichtig es war, Zeugen zu beseitigen. Aber sie kannte die Regeln. Sie seufzte gereizt. »Dann soll sie dein Grimfutter sein. Hmph.«
    »Schön!«, sagte die Hexenmutter vergnügt, als hätte ihr gerade jemand gesagt, dass das Essen fertig sei. »Damit wäre das erledigt. Kommt, Mädels. Zeit zu gehen.«
    Das hatte Linda völlig vergessen: Der Grimfütterer musste bei der Fütterung des Grim allein gelassen werden. Einen Augenblick lang verlor sie die Beherrschung – ob man es glaubt oder nicht, Lucy gegenüber hatte sie sich die ganze Zeit wirklich ziemlich zusammengenommen. Sie stampfte mit dem Fuß auf und schrie: »Neiiiin!«
    »Vorwärts, Linda«, befahl die Hexenmutter missbilligend. »Lass den Grimfütterer seine Arbeit tun.« Und dann in lautem Flüsterton: »Wir gehen nach oben und lauschen. Das ist viel lustiger. Und nicht so ... unappetitlich.«
    Linda verkniff sich die Bemerkung, dass sie gerade den unappetitlichen Teil mochte und dass sie sich, seit sie Lucy aus dem Keller geholt hatte, auf genau diesen Teil gefreut hatte. Schmollend stieg sie hinter der Hexenmutter die Leiter hinauf. Allzu lange würde sie sich nicht mehr herumkommandieren lassen, dachte sie bei sich. Ganz und gar nicht mehr lange.
    Wolfsjunge und Lucy beobachteten, wie die Dornenstiefel der Hexenmutter in dem Loch in der Decke verschwanden. Sie hörten, wie Linda die Hexenmutter, die Kniebeschwerden hatte, von der Leiter hob, und entnahmen dem anschließenden Geschlurfe, dass die Hexen sich versammelten, um der Fütterung zu lauschen.
    Wie auf Bestellung ertönte aus dem Loch ein lautes Gurgeln. Drei Tentakel schlängelten über dem schwarzen Wasser und landeten mit einem dumpfen Knall auf dem Rand der Falltür. Lucy blitzte Wolfsjunge an. Sie blähte die Nüstern wie ein zorniges Pferd und warf den Kopf zurück. »Denk nicht einmal daran, Rattenjunge«, knurrte sie, »sonst wirst du da unten bei den Tentakeln landen.«
    »Ich musste das sagen«, zischte Wolfsjunge, »sonst hätten sie dich hineingestoßen. So haben wir etwas Zeit gewonnen – Zeit, um zu überlegen, wie wir hier rauskommen.«
    Wolfsjunge wusste, dass die Hexen oben darauf warteten, dass er Lucy an den Grim verfütterte, und dass sie nicht lange warten würden, wenn sie nichts hörten. Er konnte sich an zwei Fingern abzählen, was geschah, wenn sie herunterkamen und feststellten, dass Lucy noch in einem unverdauten Zustand war – sie würden beide als Grimfutter enden.
    »Wir haben nicht viel Zeit«, flüsterte er. »Ich habe einen Plan, wie wir hier rauskommen, aber du musst tun, was ich dir sage. Einverstanden?«
    »Tun, was du sagst? Wie komme ich dazu?«
    Plötzlich hob sich der Fußboden, begann zu schwanken, und ein Schwall schmutzigen Wassers schwappte durch die Falltür. Der Grim war aufgetaucht.
    »Ja«, zischte Lucy sogleich. »Ja. Ich tu, was du sagst. Ich verspreche es.«
    »Gut. In Ordnung. Jetzt hör mir zu – du musst schreien. Kannst du das?«
    Lucys Augen leuchteten auf. »Und ob ich schreien kann. Wie laut?«
    »So laut du kannst.«
    »Bist du sicher?«
    Wolfsjunge nickte ungeduldig.
    »Also gut, dann mal los. Aaaaaaaaaaaaaaaaaaagh! Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaagh! Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaagh!«
    Der Grim zog sich hastig ins schmutzige Wasser zurück. Er war zwar ein Dunkelwesen, aber er führte in den Abwassern der städtischen Kanalisation, die unter der Vorderen Straße entlangführte und sich unter dem Haus des Porter Hexenzirkels zu behaglicher Größe verbreiterte, ein ruhiges Leben. Sein Gehör war an das leise Gurgeln und Gluckern der unterirdischen Rohre gewöhnt, nicht an die Schreie Lucy Gringes. Und so sank er zurück auf den schlammigen Backsteinboden der städtischen Kanalisation und stopfte sich die Spitzen seiner Tentakel in seine Gehörgänge, von denen er etliche hatte.
    »Aaah! Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaah! Aah! Aaaaaaaaaaaaaaaaaagh!«
    In der dunklen Küche der Hexen lauerten dreizehn Katzen. Bei den Katzen handelte es sich um einen

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