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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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hinunter und wanderten an dem Streifen aus Seegras, Treibholz und Muscheln entlang, den der Sturm angespült hatte.
    »Weißt du eigentlich noch irgendwas über die geheime Geschichte der Inseln?« Beetle hob eine große stachelige Muschelschale auf und hielt sie hoch, um nachzusehen, was darin war. »Zum Beispiel, ob hier jemand lebt.«
    »Keine Ahnung.« Jenna lachte. »Ich glaube, du musst sie schütteln und dann warten, was herauskommt.«
    »Wie? Ach so, lustig. Ich glaube, ich möchte gar nicht wissen, was da drin lebt. Ich wette, es ist groß und stachelig.« Beetle setzte die Schale in den Sand zurück, und heraus krabbelte eine kleine Krabbe.
    »Um ehrlich zu sein, habe ich schon heute Morgen darüber nachgedacht, vor der ekligen Geschichte mit dem Schwanz«, sagte Jenna und stakste vorsichtig durch das herumliegende Seegras zu dem festeren Sand weiter unten. »Aber ich weiß nicht, ob hier jemand lebt. Ich erinnere mich jetzt wieder – ich habe nur den ersten Teil des Kapitels über die Inseln gelesen. Das war, als die Geschichte mit den Spiegeln passiert ist und wir Nicko verloren haben ... Und als ich dann wieder nach Hause kam, war meine Hauslehrerin sauer, weil ich so viel versäumt hatte, und ich musste gleich mit dem neuen Stoff anfangen, deshalb habe ich es nie zu Ende gelesen. Ärgerlich!« Jenna trat gereizt nach einem Seegrasbüschel. »Ich weiß nur noch, dass es sieben Inseln sind, die früher mal eine große, zusammenhängende Insel waren, später aber auseinanderbrachen, als das Meer sie überflutete und alle Täler unter Wasser setzte. Aber es muss hier irgendeine Art Geheimnis geben, denn das Kapitel hieß ›Das Geheimnis der sieben Inseln‹. Ist doch wirklich ärgerlich. Ich muss so viel langweiliges Zeug lesen, und das Einzige, was ich jetzt gebrauchen könnte, habe ich nicht lesen dürfen. Das ist mal wieder typisch.«
    »Dann müssen wir eben selbst herausfinden, was es mit diesem Geheimnis auf sich hat.« Beetle grinste.
    »Wahrscheinlich ist es stinklangweilig«, sagte Jenna. »Das sind die meisten Geheimnisse, wenn man sie erst mal kennt.«
    »Nicht alle«, widersprach Beetle und folgte ihr durch das Seegras hinunter ans Wasser. »Einige Geheimnisse des Manuskriptoriums sind unglaublich interessant. Aber natürlich darf ich – oder vielmehr, durfte ich – mit keinem Menschen darüber sprechen. Na ja, eigentlich darf ich es immer noch nicht, niemals.«
    »Dann bleiben sie Geheimnisse, und das bedeutet, dass sie immer noch interessant sind. Wie auch immer, jedenfalls magst du solche Sachen, Beetle – du bist intelligent. Mich langweilen sie.« Sie lachte. »Wer schneller ist.«
    Beetle rannte ihr nach. »Juhu!«, rief er. Jenna hielt ihn für intelligent – Wahnsinn!
    Septimus saß auf einem warmen Felsen und lehnte am kühlen Hals Feuerspeis, der friedlich schlief. Der Atem eines schlafenden Drachen hatte etwas sehr Beruhigendes, besonders an einem einsamen weißen Sandstrand mit einem stillen blauen Meer dahinter. Das einzige Geräusch, das Septimus nun, da Jenna und Beetle hinter den Felsen am anderen Ende der Bucht verschwunden waren, hören konnte, war das sanfte Rauschen der Wellen, das nur gelegentlich von einem näselnden Schnarchen Feuerspeis unterbrochen wurde. Die Müdigkeit der letzten Woche begann Septimus einzuholen. Eingelullt von der warmen Sonne, schloss er die Augen und ließ seine Gedanken schweifen.
    »Septimus ...« Eine Mädchenstimme, hell und melodisch, drang durch den Schleier seiner Benommenheit. »Septimus ...«, rief sie leise. »Septimus ...« Er rührte sich, öffnete die Augen halb, blickte auf den leeren Strand und gestattete seinen Augen dann, wieder zuzufallen.
    »Septimus, Septimus.«
    »Geh weg, Jenna«, murmelte er. »Ich schlafe.«
    »Septimus...«
    Seine trüben Augen gingen auf und wieder zu. Da war niemand, sagte er sich. Er träumte nur...
    Ein schlankes, grün gekleidetes Mädchen stand in den Dünen oberhalb der Felsen und schaute auf den Drachen und den Jungen hinab. Dann rutschte es die Dünen hinunter und huschte lautlos zu einem warmen, flachen Felsen, setzte sich hin und sah zu, wie Septimus erschöpft in der Sonne schlief.

* 23 *
    23.  Der Eimer

    S e ptimus schlief weiter, und die Sonne erreichte ihren Mittagszenit. Das Mädchen in Grün saß reglos auf ihrem Felsen und beobachtete fasziniert den schlafenden Septimus. Nach einiger Zeit drang das Gefühl, beobachtet zu werden, selbst in dessen Tiefschlaf vor, und er begann sich

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