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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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sich mittlerweile beruhigt hatten und in geschäftiger Eile auf den Strand rollten. In weiter Ferne sahen sie die Lichter des seltsamen Leuchtturms, die ihnen den Weg aus der Gefahr gewiesen hatten, und Septimus fragte sich, was der kleine Mann im Fenster in diesem Augenblick wohl machte.
    Jenna stand auf, zog ihre Stiefel aus und ging barfuß durch den feinen Sand zum Wasser hinunter. Beetle folgte ihr. Am Saum der Wellen blieb Jenna stehen und schaute sich um. Sie grinste, als Beetle zu ihr stieß.
    »Es ist eine Insel«, sagte sie.
    »Ach«, erwiderte Beetle. Er vermutete, dass sie es aus der Luft gesehen hatte, und es war ihm etwas peinlich, dass er die Augen zugehabt hatte.
    »Ich spüre es«, fuhr Jenna fort. »Es fühlt sich so ... inselmäßig an. Ich habe nämlich im Fach Geheime Geschichte mal was über bestimmte Inseln gelesen. Ich frage mich, ob sie eine davon ist.«
    »Geheime Geschichte?«, fragte Beetle fasziniert.
    Jenna zuckte mit den Schultern: »Königinnenkram. Die meiste Zeit stinklangweilig. Mensch, ist das Wasser kalt. Meine Füße sind schon ganz taub. Sollen wir nachsehen, was Septimus treibt?«
    »Einverstanden.« Beetle kehrte mit Jenna zum Drachen zurück. Er hätte sie gern noch nach dem »Königinnenkram« gefragt, traute sich aber nicht.
    Unterdessen hatte Septimus begonnen, sich häuslich einzurichten. Er hatte Feuerspei die durchnässten Satteltaschen abgenommen und ihren Inhalt im Sand ausgebreitet. Was er gefunden hatte, beeindruckte ihn tief – und rührte ihn. Offensichtlich hatte Marcia an den dunklen Winterabenden, wenn er am Kamin von seiner Zeit bei der Jungarmee, insbesondere von den Nachtübungen erzählte, nicht nur aufmerksam zugehört, sondern sich auch alles gemerkt, sogar den Inhalt verschiedener Überlebensrucksäcke. Zu seinem Erstaunen hatte sie das perfekte Überlebenspaket für den Offiziersanwärter der Jungarmee in Feindesland zusammengestellt und obendrein ein paar nette Extras beigegeben wie zum Beispiel eine sich selbst auffüllende Dose Knallpefferminz, eine Riesenwundertüte mit Süßigkeiten von Ma Custard und einen schicken Wasserzwerg. Er selbst hätte es nicht besser machen können. Er begutachtete die Schätze gerade wohlwollend, als Beetle und Jenna sich neben ihn setzten.
    »Man könnte meinen, Marcia war selbst in der Jungarmee«, sagte er. »Sie hat alles eingepackt, was ich auch eingepackt hätte.«
    »Vielleicht war sie es ja«, bemerkte Jenna und grinste. »Schreien tut sie jedenfalls so.«
    »Aber wenigstens schießt sie nicht«, erwiderte Septimus und zog eine Grimasse. Er hielt einen kleinen Kasten hoch, an dem oben ein Drahtring befestigt war. »Seht mal, wir haben sogar einen Kocher mit dem neuen Zauber, den sie sich ausgedacht hat. Schnippfeuer. Man schnippt einfach so mit den Fingern...« Er machte es vor, und eine gelbe Flamme schoss oben aus dem Kasten und züngelte um den Ring herum. »Autsch, heiß!« Er stellte den Kasten schnell in den Sand und ließ ihn brennen, während er den restlichen Inhalt der Satteltaschen vorführte. »Der Proviant reicht mindestens für eine Woche. Dazu Teller, Töpfe, Becher, Baumaterial für einen Unterstand, und sieh mal an – wir haben sogar einen Wasserzwerg.« Er hielt eine kleine Figur hoch, ein bärtiges Männlein mit Zipfelmütze.
    »Ist das einer von den ungehobelten?«, fragte Beetle.
    »Bestimmt nicht«, antwortete Septimus lachend. »Oder kannst du dir vorstellen, dass Marcia so einen über die Schwelle lässt? Das Wasser kommt aus der Kanne. Seht ihr?« Septimus kippte die Figur, und tatsächlich, aus der winzigen Gießkanne, die der Wasserzwerg in der Hand hielt, strömte ein dünner Strahl frischen Wassers. Jenna schnappte sich einen Lederbecher, hielt ihn unter den Strahl, bis er voll war, und trank ihn in einem Zug leer.
    »Schmeckt gut«, befand sie.
    Unter Verwendung mehrerer Päckchen, auf denen ZauberTrocken stand, rührte Septimus in einem Topf etwas zusammen, was er »Jungarmee-Eintopf« nannte, »nur viel besser«. Sie saßen da und sahen zu, wie der Eintopf auf dem Kocher blubberte, bis der köstliche Duft es unmöglich machte, noch länger nur zuzusehen. Dazu aßen sie Marcias magisches Dauerfrischbrot und tranken heiße Schokolade, die Jenna mit ihrem Schokoladen-Charm und einigen Muschelschalen zubereitet hatte.
    Während sie um das flackernde Schnippfeuer saßen und schweigsam ihre heiße Schokolade tranken, fühlte sich jeder von ihnen erstaunlich zufrieden. Septimus musste

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