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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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zu rühren. Sofort sprang das Mädchen auf und huschte davon.
    In der Hitze erwärmte sich langsam Feuerspeis gekühltes Drachenblut, und als es schneller durch seine Adern floss, begann sein Schwanz vor Schmerz zu pochen. Dem Drachen entfuhr ein langes, tiefes Stöhnen, und augenblicklich war Septimus hellwach und auf den Beinen.
    »Feuerspei, was ist?«
    Wie zur Antwort drehte sich der Drache plötzlich nach hinten, und bevor ihn Septimus daran hindern konnte, hatte der Drachen seinen Schwanz im Maul.
    »Nein! Nicht, Feuerspei. Hör auf! Hör auf!«
    Septimus rannte hin, packte Feuerspei an einem Nasenstachel und zog mit aller Kraft. »Aus, Feuerspei, aus!«, schrie er und versuchte, die gekrümmten Fangzähne des Drachen aus den Wärmedecken zu ziehen, die er sorgsam um den Schwanz gewickelt hatte. Ohne jeden Erfolg.
    »Feuerspei«, sagte Septimus streng, »ich befehle dir, deinen Schwanz in Ruhe zu lassen. Sofort!«
    Feuerspei, dem heute Morgen überhaupt nicht nach Streiten zumute war – und dem der Geschmack seines Schwanzes ganz und gar nicht zusagte – löste den Biss.
    Erleichtert schob Septimus den Kopf des Drachen weg. »Du darfst nicht in deinen Schwanz beißen, Feuerspei!«, sagte er und begann, die zerrissenen Wärmemäntel wieder um die Wunde zu wickeln. Der Drache verfolgte seine Bemühungen mit zornigem Blick, und als die Mäntel schließlich wieder zusammengeknotet waren, hob Septimus den Kopf und fing diesen Blick auf.
    »Denk nicht einmal daran, Feuerspei«, sagte er. »Du musst den Verband in Ruhe lassen. Dein Schwanz wird nie heilen, wenn du weiter daran herumknabberst. Los, leg deinen Kopf hierher. Mach schon.« Septimus packte den großen Stachel oben auf Feuerspeis Kopf und zog ihn vom Schwanz weg. Zehn Minuten lang musste er drücken und schieben und dem Drachen gut zureden, bis der Kopf wieder in sicherer Entfernung vom Schwanz lag.
    »Guter Junge«, lobte Septimus und kauerte neben dem Drachen nieder. »Ich weiß, es tut weh, aber es wird bald besser. Versprochen.« Er holte den Wasserzwerg und goss einen langen Wasserstrahl in Feuerspeis Maul. »Schlaf jetzt«, sagte er zu ihm, und zu seiner Überraschung schloss der Drache gehorsam die Augen.
    Nach all der Anstrengung fühlte sich Septimus erhitzt. Er schwitzte. Das Meer sah einladend kühl aus, und er beschloss, seine Zehen ins Wasser zu halten. Er setzte sich auf den Rand des Felsens, ohne zu bemerken, dass Feuerspei ein Auge geöffnet hatte und ihn heimlich beobachtete. Septimus zog seine Stiefel und dicken Socken aus und wackelte mit den Zehen. Sofort überkam ihn ein herrliches Gefühl der Freiheit. Langsam ging er den sanft abfallenden Strand hinunter in Richtung Wasser und über die Grenze des festen, nassen Sands, den die Ebbe hinterlassen hatte. Am Saum des Wassers blieb er stehen, sah zu, wie seine Füße leicht im Sand einsanken, und wartete darauf, dass die nächste kleine Welle seine Zehen umspülte. Als sie kam, war er überrascht, wie kalt sich das Wasser anfühlte. Er wartete auf die nächste kleine Welle, und während er die klare, salzige Luft einatmete, fühlte er sich einen kurzen Augenblick lang unbeschreiblich glücklich.
    Da spürte er hinter sich eine schnelle Bewegung.
    Er fuhr herum.
    »Nein, Feuerspei!«, schrie er. Der Drache hatte seine Zähne wieder in den Verband geschlagen, und diesmal kaute er darauf herum. Septimus rannte zurück, sprang auf den Felsen und begann, den Kopf des Drachen vom Schwanz wegzuziehen.
    »Du bist ein böser Drache«, sagte er streng, als es ihm endlich gelungen war, Feuerspeis Zähne aus dem mittlerweile völlig zerfetzten Verband zu ziehen. »Du darfst dir nicht in den Schwanz beißen, sonst wird er nie heilen, und dann...« Septimus wollte sagen: »... und dann sitzen wir für immer hier fest.« Aber er hielt inne. Er musste daran denken, was Tante Zelda immer sagte, nämlich dass Dinge, wenn sie erst ausgesprochen sind, leichter wahr werden können. Und so beschloss er den Satz mit einem harmlosen: »... und dann wird es dir ewig leidtun.«
    Feuerspei sah nicht so aus, als würde ihm irgendetwas leidtun. Er sah äußerst schlecht gelaunt aus. Ohne auf seinen mürrischen Blick zu achten, band Septimus das, was von den zerfetzten Wärmedecken noch übrig war, wieder zusammen und behielt Feuerspei im Auge, während er überlegte, was er jetzt tun sollte. Zu dumm, dass Beetle und Jenna nicht da waren. Er könnte ihre Hilfe – und etwas Gesellschaft – jetzt gut gebrauchen. Er

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