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Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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wie es aussieht, hat er da oben ein Dunkelfeld errichtet. Madam Marcia hat einen Schutzkordon um den Palast gelegt, um zu verhindern, dass das Dunkelfeld ausbricht, und nun muss sie im Interesse der Sicherheit aller Burgbewohner den Palast unter Quarantäne stellen. Es ist furchtbar schade, dass das ausgerechnet heute geschehen muss, aber wir dürfen keine Sekunde länger warten. Das verstehen Sie doch?«
    Sarah starrte Hildegard ungläubig an. Sie fuhr sich mit der Hand über die Stirn und sank in einen ramponierten alten Sessel. Ein leises Stöhnen entstieg dem Sessel, und Sarah fuhr in die Höhe. »Oh, bitte um Verzeihung, Godric«, entschuldigte sie sich bei dem schon stark verblassten Geist, der vor ein paar Jahren in dem Sessel eingeschlummert war. Der Geist schlief weiter.
    »Ist das wahr?«, fragte Sarah und sah Marcia an.
    »Ich wollte es Ihnen ja die ganze Zeit sagen, aber Sie haben nicht zugehört.«
    »Sie wollten mir überhaupt nichts sagen«, betonte Sarah. »Sie wollten Befehle erteilen, wie üblich.« Sie sah sich besorgt um. »Wo ist Silas?«
    Ihre Frage wurde durch den Klang eiliger Schritte im oberen Stockwerk beantwortet. Mit dem wehenden blauen Mantel eines Gewöhnlichen Zauberers kam Silas Heap, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die geschwungene Treppe in die Eingangshalle heruntergestürmt und schrie: »Alles aus dem Weg!«
    Am Fuß der Treppe kam er schlitternd zum Stehen, und zum ersten Mal in seinem Leben freute er sich, die Außergewöhnliche Zauberin zu sehen. »Marcia«, keuchte er, »dem Himmel sei Dank, dass Sie hier sind. Mein Sperrzauber ist aufgebrochen worden. Es ist aus der Mansarde entwischt. Es ist jetzt im Obergeschoss und nimmt die Räume in Beschlag – schnell. Wir müssen sofort eine Quarantäne verhängen. Marcia, Sie müssen Alarm auslösen und einen Kordon um den Palast legen, wenn uns überhaupt noch so viel Zeit...«
    »Das ist bereits geschehen«, fiel ihm Marcia ins Wort. »Der Kordon der Zauberer steht.«
    Silas war sprachlos vor Staunen.
    Aber Marcia hatte es eilig: »Befindet sich noch jemand im Palast?«
    Sarah schüttelte den Kopf. »Snorri und ihre Mutter sind mit ihrem Boot unterwegs. Die Pots sind ausgegangen, um sich die Lichter anzusehen. Maizie steckt die Fackeln an, die Köchin liegt mit einer Erkältung zu Hause im Bett, und von den Festgästen ist noch niemand eingetroffen.«
    »Gut«, sagte Marcia und spähte die breite Treppe hinauf, die auf eine Galerie führte, von der sich der Korridor durch das gesamte Obergeschoss zog. Die Binsenlichter auf der Galerie brannten wie gewöhnlich, aber wo sich nach links und rechts der Korridor erstreckte, wurde der Lichtschein immer schwächer, und das verriet Marcia, dass weiter entfernte Lichter gelöscht worden waren. Das Dunkelfeld kam näher.
    »Alle verlassen den Palast«, befahl sie. »Sofort!«
    »Ethel!« stieß Sarah hervor, rannte los und verschwand im Langgang.
    »Ethel? Wer um alles in der Welt ist Ethel?« Marcia sah wieder zur Galerie hinauf. Auch hier begannen die Flammen der Binsenlichter schwächer zu werden.
    »Ethel ist eine Ente«, sagte Silas.
    »Eine Ente?«
    Aber Silas war bereits Sarah hinterhergelaufen – auch um Maxie zu holen, den er am Morgen, wie ihm soeben eingefallen war, am Kamin zurückgelassen hatte.
    Oben auf der Galerie war das erste Binsenlicht erloschen, und die Flamme eines anderen flackerte. Marcia sah Jenna, Beetle und Hildegard an. »Es rückt schnell vor. Wenn ich nicht sofort die Quarantäne verhänge, wird es ins Freie gelangen. Und offen gestanden bin ich mir nicht sicher, ob unser Kordon es aufhalten kann. Die Abstände zwischen den Gliedern der Kette sind sehr groß. Und mir wird bestimmt nicht genug Zeit bleiben, um einen Sicherheitsvorhang zu errichten.«
    »Sie können doch Mom und Dad nicht zurücklassen«, rief Jenna erschrocken.
    »Ich habe keine andere Wahl. Sie bringen die ganze Burg in Gefahr – wegen einer Ente.«
    »Das können Sie nicht tun! Ich werde sie holen.« Damit rannte Jenna davon. Hildegard flitzte ihr nach und packte sie an ihrem Hexenmantel.
    Jenna wirbelte wütend herum. »Loslassen!«
    Der Mantel fühlte sich grässlich an, aber Hildegard klammerte sich an ihm fest. »Nein, Prinzessin Jenna, Sie dürfen nicht gehen. Es ist zu gefährlich. Ich gehe. Sie sind in Sarahs Salon, nicht wahr?«
    Jenna nickte. »Ja, aber ...«
    »Ich werde mit ihnen durchs Fenster steigen.« Hildegard blickte zu Marcia und überschlug dabei im Kopf, wie lange

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