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Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte

Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte

Titel: Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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in die Gästesuite führte.
    Sie zögerte. Plötzlich widerstrebte es ihr, Marcia zu stören. Angenommen, sie hatte sich getäuscht. Angenommen, es war doch nur ein Hallowseeth-Nachtschwärmer. »Komm schon, Alice«, sagte sie zu sich selbst. »Du weißt, dass er es war. Und Marcia muss es erfahren. Los. Bevor etwas Schreckliches geschieht.«
    Und so zog Alice, die nie halbe Sachen machte, ihren Zollhaus-Hammer aus der Tasche und klopfte fest gegen Marcias Tür.

8
Unsichtbar

    Marcia war auf der Porter Fähre. Ein Hai knallte gegen die Bordwand, und nur sie wusste, warum – er wollte an Septimus heran und ihn fressen.
    Bum! Bum! Bum!
    Septimus, der in der Kammer neben der Tür schlief, sprang aus dem Bett und nahm Habachtstellung ein, in der Magengrube das vertraute mulmige Gefühl, das er immer hatte, wenn er zu einer Kämpf-oder-stirb-Übung hinausmusste. Er dauerte eine volle Minute, ehe ihm wieder einfiel, dass er gar nicht mehr in der Jungarmee war und nichts zu befürchten hatte.
    Bum! Bum! Bum!
    Septimus öffnete die Tür der Kammer und spähte in die Diele, die eine kleine Nachtkerze schwach erhellte.
    Bum! Bum! Bum!
    Die massive Eichentür erzitterte unter den Schlägen – jemand versuchte, die Tür zur Suite aufzubrechen. Septimus tapste zu Marcias Tür, doch gerade als er nach dem Knauf fassen wollte, flog sie auf.
    »Septimus?«, fragte Marcia verschlafen in ihrem lila Nachthemd. »Was geht hier vor?«
    Bum! Bum! Bum!
    »Da ist jemand an der Tür«, antwortete Septimus überflüssigerweise.
    »Marcia!«, rief eine Stimme. »Ich bin’s, Alice!«
    Marcia ging hin und öffnete. »Alice? Du lieber Himmel, Sie sehen ja schrecklich aus. Treten Sie ein.«
    »Marcia, es tut mir furchtbar leid, dass ich Sie geweckt habe, aber …« Alice warf einen Blick über die Schulter, in Sorge, DomDaniel könnte hinter ihr auf dem dunklen Flur lauern und lauschen. Sie senkte die Stimme zu einem Flüstern. »DomDaniel ist da draußen.«
    »Was?«, stieß Marcia hervor.
    »Sehen Sie selbst.« Alice führte Marcia – der Septimus auf dem Fuß folgte – über den Treppenabsatz zu dem runden Fenster, das auf den Hafenplatz hinausging. Sie schaute hinunter, und ihre Enttäuschung war groß. Der Platz war noch voller geworden, und die Hallowseeth-Feiernden drängten sich begeistert um das Hexentheater am Kai. Von DomDaniel war keine Spur zu sehen.
    Alice schüttelte den Kopf. »Ich kann ihn nicht entdecken. Es sind so viele Leute.«
    Marcia blickte hinab in die Menge wunderlicher Gestalten. Sie schätzte Alice wirklich sehr, aber sie konnte sich nicht helfen – Alice musste einen Verkleideten irrtümlich für DomDaniel gehalten haben. Wie sollte man in einem solchen Getümmel einen Unterschied erkennen, noch dazu bei Nacht? Marcia seufzte. Was für ein unglücklicher Zeitpunkt für ihren Ausflug nach Port. Warum hatte sie nicht daran gedacht, dass in der Stadt heute Hallowseeth gefeiert wurde?
    Alice war die Sache furchtbar peinlich. »Ich bin wirklich untröstlich, dass ich Sie geweckt habe, Marcia. Aber es war DomDaniel, da bin ich mir sicher. Er ist an mein Fenster gekommen und hat mich angestarrt. Und er hat diesen Ring getragen, den mit den zwei grünen Fratzengesichtern …« Alice erschauderte. »Es war grausig.«
    Marcia sah, wie erschüttert Alice war, und sie wusste, dass Alice nicht zu Überspanntheiten neigte. »Machen Sie sich keine Gedanken, Alice«, sagte sie. »Ich gehe runter und sehe mich einmal um.«
    »Ich komme mit«, bot Alice an.
    »Ich auch«, sagte Septimus rasch.
    »Nein, Septimus«, entgegnete Marcia. »Du bleibst hier.«
    »Aber ich bin jetzt Ihr Lehrling. Es ist meine Aufgabe, mitzukommen.«
    »Diesmal nicht, Septimus. Ich möchte nicht, dass du diesem hinterhältigen alten Schwarzkünstler zu nahe kommst. Du darfst zusehen, wenn es unbedingt sein muss.«
    Marcia eilte in ihr Zimmer zurück, schnallte über dem lilafarbenen Nachthemd den Gürtel der Außergewöhnlichen Zauberin um, warf sich den Mantel über die Schultern und schlüpfte in ihre spitzen lila Pythonschuhe. Sie war bereit.
    Marcia und Alice traten unbemerkt aus dem Zollhaus. Auf dem Hafenplatz wimmelte es derart von seltsam kostümierten Leuten, dass eine Außergewöhnliche Zauberin im Nachthemd nicht auffiel.
    »Da drüben.« Marcia deutete zu der Stelle, wo das Getümmel am größten war. »Da ist etwas im Gang.«
    »Das ist eine Art Straßentheater, glaube ich«, erwiderte Alice. »Über den Porter Hexenzirkel.«
    In diesem

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