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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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schmale Stufen auszumachen, die, keinen halben Meter breit, zwischen zwei behauenen, sich nach oben verjüngenden Felswänden abwärtsführten. Es war der schmalste Gang, den sie je gesehen hatte.
    Die anderen spähten ihr nun über die Schultern. Selbst Nicko – dem enge Räume ein Gräuel waren – reckte neugierig den Hals. Zur allgemeinen Erleichterung war der Gang leer.
    »Sie sind fort«, flüsterte Jenna. Und dann begriff sie, wohin die beiden geflüchtet waren. »Zurück in die Burg.« Ganz leise schloss sie die kleine Tür wieder, denn sie hatte einmal gehört, dass sich Schall in einem Tunnel über weite Strecken fortpflanzen konnte. Sie legte den Finger auf die Lippen und winkte die anderen zum Kamin, wo sie sich vor den großen Sims stellte und sagte: »Wir brauchen einen Plan, und zwar schnell.«
    Simon, Septimus und Nicko nickten.
    »Wir dürfen nicht zulassen«, fuhr Jenna fort, »dass sie in die Burg gelangen. Unter keinen Umständen. Und das heißt: Wir müssen sie mit dem Einsperrzauber belegen, bevor sie wieder herauskommen. Zu diesem Zweck muss ich sie am Ausgang des Schmugglerschlunds erwarten.«
    »Jim Knee, wie lange braucht man durch den Schmugglerschlund bis zur Burg?«, fragte Septimus.
    »Früher hat man ungefähr neun Stunden gebraucht«, antwortete der Dschinn. »Es war kein angenehmer Marsch, habe ich mir sagen lassen. Aber wer weiß, in welchem Zustand der Pfad inzwischen ist. Möglicherweise braucht man heute noch länger.«
    »Wo endet er?«, fragte Jenna.
    »In der Zaubererallee 67, im Hinterhof. Natürlich war das geheim, aber die Mutter meines Küchenjungen wohnte damals in der Nummer 67 und erzählte es mir. Er war ein tapferer Bursche. An seinem freien Tag ist er den weiten Weg durch den Tunnel nach Hause gelaufen und am andern Morgen in aller Frühe wieder zurück. Jedes Mal.«
    »Wo ist die 67?«, fragte Simon, denn die Hausnummern in der Zaubererallee gaben nur wenig oder gar keine Auskunft über die Lage eines Hauses.
    Septimus seufzte. »Das ist Larrys Laden. Larrys Übersetzungsladen für tote Sprachen. Na prima.«
    Jenna überlegte. »Dann muss ich also in neun Stunden dort sein. Außer die Dunkelzauberer reisen schneller.«
    »Die Körper, die sie bewohnen, behindern sie«, erklärte Septimus. »Bis sie ihre eigene Gestalt wiedererlangen – was erst möglich ist, wenn sie den Kampf gegen die von ihnen bewohnte Person gewonnen haben. Und bisher haben Edmund und Ernold noch durchgehalten. Bisher …«
    Das ganze Ausmaß des Schreckens, der ihren Onkeln widerfahren war, wurde Jenna jetzt klar. »Wie furchtbar«, flüsterte sie. »Armer Onkel Ernold, armer Onkel Edmund.«
    »Ja«, sagte Septimus. »Vor meiner Dunkelwoche musste ich ein Buch mit dem Titel Bewohnte erinnern sich lesen. Natürlich gibt es nicht viele, die sich erinnern können, aber ein paar wurden tatsächlich gerettet, bevor sie vollständig verbraucht waren. Es ist unvorstellbar grausam. Du hast ein anderes Wesen in deinem Kopf, das deinen Körper beherrscht, dich bis zur Erschöpfung treibt und dazu zwingen will, aufzugeben und ihm zu erlauben, dich ganz zu übernehmen. Und es lässt dir keine Ruhe, nicht eine Sekunde …«
    »Ich darf gar nicht daran denken«, murmelte Jenna.
    »Aber unsere Onkel sind zähe alte Burschen«, wandte Simon ein. »Ich denke, wir können getrost davon ausgehen, dass Ihr-wisst schon-wer auf dem Weg durch den Schmugglerschlund durch den Zustand, in dem sich Edmund und Ernold befinden, aufgehalten wird.«
    »Willst du damit sagen, dass sie unterwegs nicht sterben werden?«
    Simon sah sie unbehaglich an. »Äh, na ja. Ich glaube, dass sie mindestens neun Stunden bis zur Burg brauchen.«
    Nicko machte ein besorgtes Gesicht. »Dann sollten wir uns augenblicklich auf den Weg machen. Die Ebbe hat eingesetzt. Wir müssen also gegen die Strömung fahren. Aber mit etwas Glück steht der Wind noch günstig. Er dürfte ein wenig ungemütlich werden, aber wenn wir jetzt losfahren, sind wir schätzungsweise in fünf Stunden in der Burg.«
    »Aber die Fähre ist doch längst weg«, erinnerte ihn Jenna.
    »Wir nehmen Jannits Versorgungsboot«, erwiderte Nicko. »Damit bin ich hergekommen.«
    »Ach ja, natürlich. Gut, dann lass uns aufbrechen.«
    »Ihr habt etwas vergessen«, sagte Simon.
    »Was?«
    »Ihr geht davon aus, dass Ihr-wisst-schon-wer bis zur Burg durchmarschiert. Aber wer sagt uns denn, dass sie nicht umkehren. Wer weiß, vielleicht wollen sie gar nicht zur Burg.«
    »Wenn Merrin

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