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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Sep!« sagte. Enttäuscht lief sie im Kreis herum. Warum konnte sie nicht sprechen? Warum? Erst als ihre Tochter bereits in der Wand verschwand, fand ein schwacher, verzweifelter Ruf seinen Weg in das Zimmer: »Hör mir zu! Nur du kannst das Drachenboot retten!«
    Auf der anderen Seite der Wand sah Jenna Septimus mit offenem Mund an: »Das war meine Mutter!«
    »Bist du sicher?«
    »Ich kenne ihre Stimme. Ich weiß es. Das war meine Mutter!«
    »Es war nur ihr Geist, Jenna.«
    »Aber warum erscheint sie mir dann nicht, Sep? Warum?Sie muss mich doch oft genug gesehen haben. Sie ist genau wie mein Vater. Mit beiden ist es dasselbe. Sie wollen nichts mit mir zu tun haben. Es ist schrecklich.«
    »Ach, Jenna«, sagte Septimus, dem nicht mehr dazu einfiel.
    »Und was will sie jetzt plötzlich von mir? Sie will, dass ich etwas tue, was ich nicht kann!«

 
    * 11 *
    DRACHENFEUER
     
     
     
    Septimus hielt ein brennendes Binsenlicht hoch, das ihm und Jenna den Weg durch die Windungen des Labyrinths leuchtete. Jenna war das letzte Mal vor fünfhundert Jahren hier gewesen, und der flackernde Schein, den die Flamme an die blauen Lapislazuli-Wände warf, rief schreckliche Erinnerungen daran wach, wie sie von dem mordgierigen Geist Königin Etheldreddas durch die Gänge gezerrt worden war.
    Schließlich gelangten sie an den Bogeneingang zur Großen Kammer der Alchimie und Heilkunst. Nach dem, was Septimus über den vielen Sand und Ruß erzählt hatte, erwartete Jenna, eine Stätte der Verwüstung vorzufinden. Doch stattdessen betrat sie eine strahlend helle goldene Kammer, die ein beredtes Zeugnis von Seps Putzkünsten ablegte.
    Jennas Blick wurde sofort von den zwei großen Platten aus Gold angezogen, die in die Wand gegenüber eingelassen waren: die Große Tür der Zeit, hinter der sich einst der eigentliche Zeitspiegel verborgen hatte. Und obwohl sie wusste, dass der Spiegel zerbrochen war und niemand mehr durch ihn hindurch in eine andere Zeit reisen konnte, bekam sie beim Anblick der Tür immer noch Gänsehaut. Schaudernd sah sie weg, zu den schönen Ebenholztischen, die sich, auf Hochglanz poliert, an den Wänden reihten und mit ordentlich gestapelten Kisten beladen waren.
    Jenna gefiel der warme Glanz des Goldes im Kerzenschein. Alles war aus Gold: Türgriffe, Riegel und Angeln, die kleinen Schubladen unter den Tischen, die Winkelstücke, auf denen die Regalbretter ruhten, und sogar die verkratzten Leisten, mit denen man die Sockel der Ebenholztische eingefasst hatte, um das kostbare Holz vor den Stiefeln der Lehrburschen zu schützen. Jenna war wie Marcellus von Gold fasziniert.
    Zu ihrer Rechten stand der – noch nicht entzündete – Ofen, dessen Abzugsrohr sich zu der gewölbten Decke hinaufwand. In der Mitte des Raums stand ein langer Tisch, auf dem mehrere Kerzen brannten. Aber etwas fehlte.
    »Wo ist Marcellus?«, fragte Jenna.
    Septimus zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Er ist ständig unterwegs. Sicher wird er bald zurück sein.«
    Jenna trat an den langen Tisch. »Und wohin geht er dann immer?«
    »Keine Ahnung. Er sagt es mir nicht.«
    »Fragst du ihn denn nicht?«
    Septimus lachte. »Du würdest es bestimmt tun, Jenna. Aber für einen Lehrling schickt es sich nicht, so etwas zu fragen. Er würde es mir sagen, wenn ich es wissen müsste.«
    »Kommt mir aber komisch vor«, sagte Jenna. »Ich meine, was gibt es denn hier unten noch?«
    Das Geräusch von Schritten drang aus dem Labyrinth und unterbrach ihr Gespräch. Sekunden später erschien Marcellus Pye im Bogeneingang. Er blickte die beiden verdutzt an. »Septimus! Wieso bist du schon zurück? Oh! Esmeralda!«
    Marcellus bekam einen Schreck. Im Kerzenlicht sah Jenna seiner längst verblichenen Schwester Esmeralda so ähnlich, dass er für einen Augenblick vergessen hatte, in welcher Zeit er war. In der Feuerkammer fühlte er sich immer in die alten Zeiten zurückversetzt. Aber rasch fand er seine Fassung wieder und bot Jenna den Stuhl am Kopfende des Tisches an. »Aber bitte setzen Sie sich doch, Prinzessin Jenna.«
    Jenna folgte seiner Aufforderung. Er selbst setzte sich, noch etwas zittrig, auf die Bank an der Längsseite des Tischs und überließ Septimus seinen gewohnten Platz auf der rechten Seite.
    »Willkommen in der Großen Kammer der Alchimie und Heilkunst, Prinzessin Jenna«, sagte Marcellus recht förmlich. »Ich freue mich, dass sie so schnell den Weg hierhergefunden haben. Die Kammer ist ein wichtiger Teil der Burg, an dem die

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