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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Königinnen zu sprechen. Und zwar aus gutem Grund. Königinnen glaubten nämlich, immer alles besser zu wissen, und würden nicht zögern, dies der gegenwärtigen Amtsinhaberin auch mitzuteilen. Aber Königin Matthilda – die über ihre Enkelin seit dem Tag ihrer Geburt wachte – konnte nicht länger schweigen. Ihre Enkelin musste erfahren, dass sie ihre Sache gut machte, und Königin Matthilda hatte die Absicht, es ihr zu sagen. Sie tätschelte Jenna den Arm und meinte lächelnd: »Du wirst eine gute Königin.«
    »Oh«, sagte Jenna. »Danke!«
    Bu-bum.
    Ein Aufstöhnen von Jannit zerstörte den Zauber des Augenblicks. »Mein Eintopf!«, schrie sie, rannte quer über das Werftgelände und steuerte, über umgedrehte Boote springend, auf ihre Hütte zu. Schwarzer Rauch quoll aus dem Ofenrohr im Dach, und plötzlich hatte jeder einen brenzligen Geruch in der Nase.
    Septimus eilte zu Hilfe.
    Während in der Ferne Seemannsflüche ertönten, dann ein Zischen, als ein heißer Topf im Schnee landete, betrachteten Marcellus und Jenna das Drachenboot, das weiß und majestätisch im blauen Drachenhaus lag.
    Bu-bum.
    »Ich möchte nicht, dass es wieder eingemauert wird«, sagte Jenna. »Ich möchte es besuchen und mit ihm sprechen können. Es behüten, so wie es Tante Zelda tun würde, wenn sie hier wäre.«
    »Ich verstehe, Prinzessin«, erwiderte Marcellus, »aber vielleicht sollten Sie vorher den Rat der Hüterin einholen.«
    Jenna hatte Bedenken. »Tante Zelda ist vergesslich geworden. Ich weiß nicht, ob sie noch weiß, was das Beste ist.«
    Marcellus ärgerte sich noch immer über Marcia, aber er wusste, dass er Jenna den bestmöglichen Rat geben musste. »Dann fragen Sie Marcia«, sagte er. »Sie wird es wissen.«
    Septimus verabredete sich mit Jenna am Großen Bogen und brachte einen sehr widerwilligen Feuerspei zur Drachenwiese zurück. Jannit verschwand in ihrer Hütte, schloss die Tür und ging daran, einen neuen Bohneneintopf mit Würstchen zu kochen.
     
    Später an diesem Abend musste Jannit mit Entsetzen feststellen, dass sie nun zwei Drachen auf der Werft hatte. Feuerspei war zurückgekehrt und hockte mucksmäuschenstill am Eingang zum Drachenhaus. Jannit war davon nicht erbaut, aber irgendwie rührten sie die beiden Drachen. Sie kamen ihr fast wie Mutter und Sohn vor.

 
    * 13 *
    WILLKOMMEN ZURÜCK
     
     
     
    Alther Mella, ehemaliger Außergewöhnlicher Zauberer, Geist und Berater, weilte oben in der Pyramidenbibliothek bei Marcia. Althers Anwesenheit stellte einen Verstoß gegen den Brauch dar, wonach die Geister Außergewöhnlicher Zauberer niemals in den Zaubererturm zurückkehren. Doch nach dem erschütternden Tod ihres alten Förderers hatte Marcia Alther so sehr vermisst, dass sie ihn, nachdem er ein Jahr und einen Tag an dem Ort verweilt hatte, an dem er zum Geist geworden war, gebeten hatte, in den Zaubererturm zurückzukommen und ihn so zu nutzen, wie er es zu seinen Lebzeiten getan hatte. Sie hatte es nie bereut.
    Der große lila gekleidete Geist mit dem weißen Pferdeschwanz schwebte über einem großen Buch mit dünnen Seiten, die er eine nach der anderen per Lufthauch umblätterte. Er half Marcia bei der Suche nach einer Erklärung für die Pfützen. Es war eine undankbare Aufgabe. Bislang hatten sie nichts gefunden. Doch Marcia wurde das Gefühl nicht los, dass tief unter der Burg etwas im Gang war. Sie bekam sogar Albträume davon. Feuersbrünste, die außer Kontrolle gerieten, und Ungeheuer, die aus der Tiefe heraufstiegen, störten regelmäßig ihren Schlaf.
    Marcia wusste, dass alle Dokumente, die Auskunft darüber gaben, was sich unter der Burg befand, entweder in den Gewölben des Manuskriptoriums oder in der Pyramidenbibliothek aufbewahrt wurden. Beetle hatte die betreffende Abteilung in den Gewölben gründlich durchsucht, außer der Skizze der Lüftungsanlage jedoch nichts gefunden. Wenn es also noch Dokumente gab, dann mussten sie in der Pyramidenbibliothek zu finden sein.
    Was Marcia stutzig machte, war, dass sie zwar nichts gefunden, wohl aber festgestellt hatten, dass einiges fehlte. Viele Regalverzeichnisse wiesen unerklärliche Lücken auf, sogar völlig leere Seiten. Die Alchimie-Abteilung war praktisch nicht vorhanden, bis auf ein paar sehr einfache Bücher für Anfänger, und die Aufzeichnungen über die Eistunnel reichten nur bis in die Zeit kurz nach der Großen Alchimie-Katastrophe zurück, als die Tunnel eingefroren worden waren. Und das war, wie Alther bemerkte, höchst

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