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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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sonderbar, denn die Tunnel waren so alt wie die Burg selbst. Er und Marcia gewannen den Eindruck, dass ein Großteil der Bücher über die Geschichte der Burg absichtlich entfernt worden war. Und Marcia beschlich zudem der Verdacht, dass es einen Zusammenhang gab zwischen dem Fehlen von Dokumenten über das alchimistische Feuer und den Lücken in den Aufzeichnungen über die Lüftungsanlage. Sie vermutete, dass die Dokumente zusammengehörten und deshalb zur gleichen Zeit entfernt worden waren. Aber warum?
    »Eines ist auffällig«, sagte Alther, während er ein weiteres Verzeichnis durchblätterte. »Dass etwas fehlt, merkt man erst, wenn man danach sucht.«
    »Genau«, pflichtete ihm Marcia bei. »Und wenn man überhaupt nichts darüber wüsste, würde man gar nicht erst danach suchen.«
    »Wenn Sie mich fragen«, fuhr Alther fort, »hat hier oben jemand sehr viel Zeit darauf verwendet, alles über Alchimie und die alten Gemäuer unter der Burg zu entfernen. Es muss ein Außergewöhnlicher Zauberer gewesen sein – niemand sonst hatte Zugang zu der Bibliothek. Ich frage mich, wer das wohl gewesen sein könnte.«
    »Noch wichtiger ist die Frage, warum er es getan hat«, sagte Marcia. Sie blätterte gerade einen Stapel loser Blätter durch, und eine Staubwolke passierte Alther.
    Der Geist hustete. »Passen Sie doch auf, Marcia. Ich bin gegen Staub allergisch.«
    Marcia lachte. »Das kann nicht sein, Alther. Sie sind ein Geist.«
    Alther verzog gekränkt das Gesicht. Es war nicht taktvoll, einen Geist daran zu erinnern, dass er ein Geist war. »Doch«, sagte er beleidigt. »Seit damals, als wir das grässliche Lagerhaus dieses Drago Mills durchsucht haben.«
    »So grässlich war es nun auch wieder nicht«, entgegnete Marcia. »Ich habe beim Ausverkauf einen sehr schönen Teppich erstanden. Oh, hallo!«
    Die kleine Tür zur Bibliothek war aufgegangen, und Septimus und Jenna kamen herein.
    »Wie schön, euch zu sehen!«, sagte Marcia und musterte ihren Lehrling, den sie wochenlang nicht zu Gesicht bekommen hatte. »Ach, Septimus, wie blass du aussiehst.«
    Und dann bombardierte sie Septimus förmlich mit Fragen. Ob er denn nicht anständig esse, ob er nie an die frische Luft gehe und so weiter. Septimus wehrte alles ab und ließ die Außergewöhnliche Zauberin einfach stehen, um mit Alther zu sprechen, während Jenna Marcia wegen des Drachenboots um Rat fragte.
     
    Zehn Minuten später standen Septimus, Jenna und Marcia draußen auf dem Korridor und warteten darauf, dass die Treppe die Richtung änderte. Sie war auf Langsambetrieb eingestellt, weil soeben die betagten Eltern eines Zauberers zu Besuch gekommen waren, und Marcia wartete höflich, bis sie ausstiegen. Septimus sah zu, wie die Treppe sich gemächlich nach oben schraubte. Sonnenstrahlen fielen durch die himmelblaue Scheibe des Treppenhausfensters und warfen schimmernde Muster auf die Stufen aus reinem Silber. Er liebte diese Tageszeit im Zaubererturm. Es hatte etwas Magisches, wenn die tief stehende Abendsonne durch die Fenster schien. Septimus holte tief Luft und atmete den Geruch von Magie ein – ein süßlicher Duft mit einer Spur Sandelholz.
    »Ist dir irgendetwas Verdächtiges bei ihm aufgefallen?«, fragte Marcia ganz unvermittelt.
    »Bitte?«, sagte Septimus, wie berauscht von der Magie.
    »Bei Marcellus. Hast du etwas … Ungewöhnliches bemerkt?«
    Die Frage war für Septimus schwer zu beantworten: Vieles, was Marcellus tat, ließ sich als ungewöhnlich bezeichnen – besonders aus Marcias Sicht. Aber Septimus konnte Petzen nicht ausstehen.
    »Nein«, antwortete er.
    Die Treppe änderte die Richtung, und Marcia sprang auf. »Ich freue mich auf deine Rückkehr morgen Abend, Septimus.« Sie sah ihren Lehrling prüfend an, während er beiseitetrat und Jenna den Vortritt ließ. »Es tut dir nicht gut, wenn du dich wie ein Maulwurf unter der Erde vergräbst.«
    Marcia entschwand bereits nach unten. Jenna sprang hinter ihr auf die Treppe und stieg die wenigen Stufen zu ihr hinunter, um mit ihr zu sprechen. »Dann ist es wirklich in Ordnung?«, fragte sie. »Das Drachenhaus darf offen bleiben?«
    »Frische Luft und Sonne«, antwortete Marcia. »Genau das braucht das Drachenboot – und Septimus braucht es auch.«
    Sie näherten sich dem fünfzehnten Stock. Hier stand Dandra Draa, die neue Zauberin im Krankenrevier, die Marcia wegen ihrer besonderen Fähigkeiten im Entzaubern angeworben hatte. Sie kam gerade von einem Noteinsatz bei einem Zauberer zurück,

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