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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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nach, wie er hinauseilte, und wünschte sich insgeheim, er würde ihretwegen wiederkommen und nicht, um Syrah zu sehen.
    Unten in der Großen Halle traf Septimus zufällig Beetle. »He, Beetle!« Er lächelte. »Was tust du denn hier?«
    »Hallo, Sep. Ich habe gerade den armen Barnaby Ewe zum Krankenlift gebracht. Er hat sich das Bein gebrochen. Er ist in eine dieser Pfützen gefallen – in einer dunklen Ecke der Kleinen Schauergasse gibt es eine, die ist wirklich tief. Sieh dich vor, wenn du dort vorbeikommst. Jemand hatte sie mit Brettern abgedeckt, aber ein paar Spaßvögel hielten es für lustiger, sie wieder wegzunehmen.«
    Gemeinsam gingen sie zur Tür. »Marcia redet auch ständig von diesen Pfützen«, sagte Septimus. »Sie glaubt, dass Marcellus etwas damit zu tun hat.«
    »Allerdings«, bestätigte Beetle. »Ich bin fest davon überzeugt. Er verschweigt uns etwas.«
    »Tatsächlich?«
    Die Flügeltür schwang auf, und frische, kalte Luft schlug ihnen entgegen. Es dämmerte bereits, als sie die breite Treppe hinuntergingen und die Tür geräuschlos hinter ihnen zufiel. Der verharschte Schnee knirschte unter ihren Stiefeln, während sie den Hof des Zaubererturms überquerten, und die Eiskristalle glitzerten im Schein der Binsenlichter, die sich an der Mauer reihten.
    »Ist dir denn noch nichts Ungewöhnliches an Marcellus aufgefallen?«, fragte Beetle. »Wie zum Beispiel, dass er verschwindet und nicht sagt, wohin?«
    Septimus antwortete nicht.
    »Entschuldige«, sagte Beetle. »Ich weiß, dass ich das eigentlich nicht fragen sollte. Wegen des Vertrauensverhältnisses zwischen Meister und Lehrling und so weiter.«
    »Schon gut. Ich bin ja nicht sein Lehrling, und ich werde es auch nicht. Ich überlege nur, was ich dir antworten soll. Marcellus kommt und geht, verstehst du? Daran ist nichts ungewöhnlich. Wirklich nicht. Er wird wohl sehr beschäftigt sein.«
    Beetle hatte das Gefühl, dass noch ein »Aber« käme. Seine Ahnung trog ihn nicht.
    »Aber – na ja, gestern hat mich Marcellus zu Tante Zelda geschickt, um eine Flasche zu holen. Er hat mir aber nicht gesagt, dass sie so groß ist, dass ich sie durch die Marschen zurückbringen muss. Er muss gewusst haben, dass das Tage dauern würde. Und er schien nicht erfreut, als ich so früh wieder zurück war. Das fand ich widersinnig – bis mir der Gedanke kam, dass er mich aus irgendeinem Grund nicht dahaben wollte. Verstehst du?«
    »Absolut«, sagte Beetle. »Schon merkwürdig.«
    Unter dem Großen Bogen blieben sie stehen, drehten sich um und schauten am Zaubererturm hinauf. Heute war einer dieser kristallklaren Abende, an denen er überwältigend aussah: Die in der eisigen Luft glitzernden und funkelnden Lichter nahmen sich vor dem Silberglanz des Turms prächtig aus und tauchten die rieselnden Schneeflocken in ein mattes Lila und Blau.
    »Sagenhaft«, stieß Beetle hervor. »Manchmal vergesse ich ganz, wie schön es hier ist.«
    »Ja«, stimmte Septimus zu. Auch er hatte es nach einem Monat unter der Erde vergessen. Er hatte Heimweh nach dem Zaubererturm. Am liebsten würde er auf der Stelle kehrtmachen und zurückgehen … nach Hause. Er seufzte. Vor ihm lag noch ein Tag bei Marcellus. Mehr nicht. Der würde schnell vorüber sein.
    Septimus und Beetle gingen unter dem dunklen Großen Bogen hindurch, traten auf die Zaubererallee und blickten die verschneite Allee hinunter, auf der gemächliche Betriebsamkeit herrschte und Menschen ihre letzten Abendeinkäufe tätigten. Ganz am Ende entdeckten sie Jennas unverwechselbaren roten Mantel, der gerade im Palasttor verschwand. Septimus wurde nachdenklich.
    »Hast du eigentlich nie mit Jenna darüber gesprochen?«, fragte er.
    Beetle sah seinen Freund verdutzt an. »Worüber?«
    »Du weißt, worüber, Beetle. Darüber, dass du sie magst.«
    Beetle bedachte Septimus mit einem Blick, als wollte er Woher weißt du das? sagen. »Nein«, antwortete er. »Sie wollte es nicht. Das habe ich gespürt.«
    »Gespürt? Woran denn?«
    »Ich habe es einfach gespürt. Und dann … na ja, dann wurde mir klar, dass sie sich nichts aus mir macht. Jedenfalls nicht in der Art. Aber das ist jetzt in Ordnung. Ich habe Besseres zu tun.«
    »Und du kommst damit klar?« Septimus klang skeptisch.
    Beetle lächelte. Er erkannte, dass es wirklich stimmte, was er gesagt hatte. »Ehrlich, Sep, ich komme damit klar. Ich bin sehr gerne Obermagieschreiber. An den meisten Tagen wache ich morgens auf und kann immer noch nicht glauben, was ich

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