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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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verging, an dem Sarah Heap nicht in die Eingangshalle gerufen wurde – wobei sie jedes Mal hoffte, es wäre Jenna –, nur um dann jemanden anzutreffen, der eine Art Gefäß, Behältnis oder einen sonstigen merkwürdigen Gegenstand in den Händen hielt. Bei Sarahs Erscheinen machte der Besucher eine förmliche Verbeugung und sagte: »Buchführerin, ich bringe dir dieses Wunderwerk für die Krönung. Wir, die Familie Soundso (hier den betreffenden Familiennamen einfügen),sind die stolzen Hüter des Krönungsdingsbums (hier die genaue Bezeichnung des Gegenstands einfügen, zum Beispiel Krönungstrompete, Krönungsbesen, Krönungsschuhlöffel und so weiter) , und wie es seit alters her unsere hehre Pflicht ist, überreichen wir dir, o Buchführerin, nun dasselbige, auf dass es seinen heiligen Dienst verrichte. Gute Reise.« Daraufhin verbeugte sich der Spender dreimal, ging rückwärts über die Brücke, die über den Zierwassergraben führte, wobei er Acht gab darauf, dass er nicht ins Wasser fiel und von den Schnappschildkröten angeknabbert wurde. Und sowie seine Aufgabe erfüllt war, winkte der oder die Betreffende Sarah fröhlich zu und rief »Viel Glück!« oder aber eilte verlegen davon.
    Sir Hereward, der im Schatten Wache stand und vertrauensvoll auf Jennas Rückkehr wartete, hatte dies alles schon einmal erlebt. Er beobachtete das Eintreffen jedes Gegenstands mit Wohlgefallen, denn er sah es gern, dass die alten Bräuche aufrechterhalten wurden. Weniger gern sah er, dass die angelieferten Kostbarkeiten achtlos auf einen stetig wachsenden Haufen neben der Tür geworfen wurden.
    Sarah hatte sich fast an die Besuche gewöhnt. Sie hatte es aufgegeben, den Leuten zu sagen, dass sie nicht die Buchführerin war – was immer das sein mochte. Ja, sie sagte den Leuten nicht einmal mehr, dass sie gar nicht daran denke zu verreisen – na besten Dank! –, bis ihr aufging, dass sie Jennas Reise meinten. Gleichwohl war sie die Besuche leid. Kaum hatte sie mit einer Arbeit begonnen, bimmelte die Glocke in der Eingangshalle. Wenn sie so tat, als hätte sie es nicht gehört, kam der Türwächter sie holen – denn kein Hüter wollte wieder gehen, ohne den Gegenstand »der Buchführerin« persönlich überreicht zu haben.
    Sarah machte sich Sorgen um Jenna, gab sich aber alle Mühe, es sich nicht anmerken zu lassen. Ihre vier Waldjungs sollten »zu Hause«, wie sie es nannte, eine unbeschwerte Zeit haben. Insgeheim nährte sie die Hoffnung, dass sie sich zum Bleiben entschlossen, und daher versuchte sie, ihre Ängste zu verbergen. Aber Nicko spürte, was in seiner Mutter vorging. Er wusste, wie sehr sie gelitten hatte, als er in einer anderen Zeit verschollen war, und wollte das bei ihr wiedergutmachen.
    Ein paar Tage nach Jennas Abreise saß Sarah abends an ihrem Fenster und sah zu, wie es draußen dunkel wurde. Für Sarah war es eine schlechte Tageszeit – wieder brach eine lange Nacht an, und unwillkürlich fragte sie sich, wo Jenna jetzt wohl gerade sein mochte und was sie tat. Als sie zum Fluss hinüberblickte, sah sie am Landungssteg des Palastes Lichter flackern. Erregt sprang sie auf. Jenna war wieder da! Sie stürzte aus dem Zimmer – und prallte mit Nicko zusammen.
    »Uff! Hallo, Mum. Du kommst gerade richtig!«, meinte Nicko mit einem breiten Grinsen.
    »Sie ist zurück!«, rief Sarah. »Mir fällt ein Stein vom Herzen.«
    »Wer ist zurück?«
    »Jenna!«
    »Na großartig. Sam hat jede Menge Fische gefangen.«
    »Fische?«, fragte Sarah verwirrt.
    »Damit wollten wir dich überraschen, Mum. Heute Abend gibt es einen Waldschmaus.«
    »Einen Waldschmaus?«
    »Unten am Fluss. Siehst du?« Er deutete auf die Lichter draußen.
    »Oh.« Sarah spähte zu den Lichtern hinaus. Jetzt, wo sie genauer hinsah, erkannte sie die kräftigen Gestalten ihrer vier Waldsöhne. Sie hatten ein Feuer gemacht. Und am Ufer standen Simon und Septimus und unterhielten sich, Laternen in der Hand, mit Silas, Edmund und Ernold
    »Mum, ist alles in Ordnung?«, fragte Nicko.
    Sarah schluckte ihre Enttäuschung hinunter. Wenn ihr noch vor wenigen Monaten jemand prophezeit hätte, dass sie alle ihre Söhne wohlbehalten und guter Dinge um sich haben würde, wäre sie außer sich vor Freude gewesen. Du solltest dankbar sein, Sarah Heap, sagte sie streng zu sich selbst. Und bemühte sich um ein Lächeln . »Mir geht es gut, mein lieber Nicko. Danke. Und, wo gibt es jetzt dieses wundervolle Essen?«
     
    Während die Wald-Heaps für Sarah und Silas

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