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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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der langen roten Robe einer Königin.
    Milo fragte leise: »Sollen wir zu ihr gehen?«
    Jenna brachte kein Wort heraus. Sie nickte nur.
    Milo legte ihr den Arm um die Schultern, und zusammen gingen sie zu dem Geist. Im Näherkommen erkannte Jenna, dass ihre Mutter genauso aussah, wie sie ihr immer im Traum erschien. Sie war erstaunlich jung. In ihrem langen dunklen Haar steckte ein goldenes Diadem, und ihre großen veilchenblauen Augen sahen sie unverwandt an.
    Bei jedem Schritt hatte Jenna das Gefühl, von einem Leben in ein anderes zu gehen. Königin Cerys hielt ihr eine durchscheinende Hand entgegen, und Jenna streckte die ihre hin, überließ es aber Cerys, sie zu berühren, wenn sie das wollte. Cerys wollte. Sie legte ihre Hand auf die von Jenna, und Jenna spürte etwas Flüchtiges, das wie ein warmer Luftzug an einem Wintertag war.
    »Herzliebste Tochter. Meine … Jenna. «Cerys fiel es schwer, den Namen auszusprechen, denn es war nicht der, den sie für ihre Tochter ausgesucht hatte. Sie und Milo hatten beschlossen, das Mädchen nach ihren beiden königlichen Großmüttern zu nennen, aber es hatte nie ein Namensgebungstag stattgefunden.
    Jenna stand schweigend da. Sie wusste nicht, wie sie ihre Mutter ansprechen sollte. »Mutter« klang zu förmlich, »Mum« war Sarah Heap, und »Cerys« erschien ihr viel zu kameradschaftlich.
    Cerys erriet, was in Jennas Kopf vorging. »Wie wäre es, wenn du mich Mama nennst?«, fragte sie.
    Jenna war sich unschlüssig. Mama klang irgendwie kindlich. »Ich … ich weiß nicht.«
    Cerys zog ihre Hand zurück und schaute bekümmert drein. »Natürlich. Du hast ja schon eine Mama. Du hast über vierzehn Jahre lang bei einer anderen Familie gelebt. Einer Familie, die ich niemals, niemals …«Cerys versagte vor Erregung die Stimme. Marcias Entscheidung, Sarah und Silas Heap zu Jennas Adoptiveltern zu machen, hatte sie entsetzt, als sie vom Geist ihrer Mutter davon erfuhr – die diesen Entschluss voll und ganz unterstützt hatte. »Sie werden sie lieben wie ihr eigenes Kind«, hatte Königin Matthilda zu ihrer trauernden Tochter gesagt. »Und das ist für ein Kind das Wichtigste.« Aber Cerys war dagegen gewesen, und die Entscheidung für die Heaps machte ihr bis heute zu schaffen.
    Milo sah Cerys an, dass sie sich in einen ihrer »Zustände«, wie er sie früher genannt hatte, hineinsteigerte. »Was geschehen ist, ist geschehen«, sagte er beschwichtigend. »Die Heaps sind ein gute Familie. Und jetzt ist deineZeit gekommen, Cerys.«
    Jenna beobachtete ihre Eltern mit ungläubigem Staunen. Seit sie an ihrem vierzehnten Geburtstag Die Königinnenregeln bekommen hatte, wusste sie, dass sie eines nicht allzu fernen Tages dem Geist ihrer Mutter begegnen würde, aber sie hätte nie erwartet, ihre Mutter und ihren Vater zusammen als Paar zu sehen. Es war ein Schock. Nichts von den unbeschwerten, fröhlichen Neckereien, die sie von Sarah und Silas gewohnt war. Zunächst führte sie dies darauf zurück, dass ihre Mutter ein Geist war. Aber die Leichtigkeit, mit der die beiden in ihre Rollen schlüpften, weckte in ihr den Verdacht, dass sie immer so gewesen waren – ihre Mutter gereizt und ihr Vater versöhnlich.
    Milos tröstende Worte hatten die erhoffte Wirkung, und Cerys beruhigte sich. Sie hielt Jenna die Hand hin und sagte: »Komm, Tochter, wir haben eine Reise zu machen.«
    Jenna war nicht überrascht, denn in dem geheimnisvollen Teil der Königinnenregeln war von einer Reise die Rede, auch wenn nicht näher darauf eingegangen wurde. Sie fragte sich, wohin diese Reise wohl gehen sollte. Sie legte ihre Hand in die Schattenhand ihrer Mutter und erlaubte ihr, sie am Ufer entlang in Richtung Palast zu führen. Milo ließ seine Tochter und den Geist seiner Frau ein Stück vorausgehen, ehe er in diskretem Abstand folgte. Er seufzte, wie Jenna zuvor, überwältigt von dem Gefühl des Was-hätte-sein-können.
     
    Sarah und Silas dösten am Kamin in Sarahs Salon. Ernold und Edmund Heap waren längst zu Bett gegangen, aber Sarah wusste, dass Jenna noch aus war, und ich kann erst ins Bett gehen, wenn ich weiß, dass sie wohlbehalten zu Hause ist, Silas. Geh doch ohne mich nach oben.
    Aber Silas war bei ihr geblieben. Er wollte sie nie wieder in dem Salon allein lassen. Und als knarrend die Tür aufging und Jenna um die Ecke spähte, schaute er auf und gab Sarah einen Stups.
    Die öffnete die Augen und lächelte Jenna an. »Hattest du einen schönen Abend?«, fragte sie.
    Jenna erwiderte

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