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Serial

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Titel: Serial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kilborn , Blake Crouch
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denn das? Hier ist ja alles ausgepolstert«, meldete sie sich von oben.
    Sie kroch auf allen vieren und tastete mit einer Hand die Wände ab, um das weiche Material zu erproben, das dort angebracht war.
    » Das sind Judomatten. Extra dick. Und ganz leicht zu säubern.«
    » Du hast Judomatten an den Wänden?« Sie kniete sich hin und befingerte die Decke. Ihr freier Bauch wabbelte bei jeder Bewegung. Jetzt erfühlte sie ein anderes Material, das weicher und irgendwie schwammiger war.
    » Die sind gegen den Schall. Da hört man nichts von draußen.« Er lächelte erneut und schloss die Luke hinter sich. » Und auch nichts von drinnen.«
    Das Licht in der Kabine mit dem Bett war dürftig– nur eine einfache Birne neben dem Rauchmelder. Die Schallschützer waren schwarz, die Matten hatten eine dunkelbeige Farbe. Außer der aufblasbaren Matratze und einer mittelgroßen Kiste aus Metall war die Koje leer.
    » Das ist schon irgendwie abgefahren, Taylor. Bist du abgefahren?«
    » Das kann man so sagen.«
    Taylor kroch zu der Kiste an der gegenüberliegenden Wand. Nachdem er an dem Kombinationsschloss gedreht hatte, öffnete er sie, um einen Container aus Tupperware hervorzuholen, gefolgt von einer Rolle Küchenpapier, einer Einwegatemschutzmaske und einer Sprühdose. Er riss drei Papiertücher ab, ehe er sich vorsichtig die Atemschutzmaske aufsetzte, um keine Haare in den Gummizug zu bekommen.
    » Was soll das werden, Schätzchen?«, wollte Candi wissen. Ihre spielerische Art war auf einmal verschwunden.
    » Das ist zum Anlassen von Motoren. Man sprüht es in den Vergaser, sodass die Kiste anspringt. Hauptbestandteil ist Dimethylether.«
    Er streckte den Arm mit den Papiertüchern aus und besprühte sie, bis sie völlig feucht waren.
    » Was zum Teufel hast du vor?« Die Panik war jetzt auf Candis Gesicht geschrieben– und das aus gutem Grund.
    » Das wird dich so lange außer Gefecht setzen, bis ich dich gefesselt habe. Du bist zwar nicht die hübscheste Blume im Strauß, Candi mit ›i‹, aber du hast die niedlichsten kleinen Zehen, die man sich vorstellen kann.«
    Er lächelte sie erneut an, aber diesmal war es kein attraktives Lächeln. Die Frau zuckte zurück.
    » Bitte, bitte, tu mir nicht weh! Ich flehe dich an! Ich habe Kinder!«
    » Ach, wie stolz sie auf dich sein müssen!«
    Taylor näherte sich ihr auf Knien und sog ihre Furcht in sich auf. Sie versuchte, sich rechts an ihm vorbei zu drücken, um zur Luke zu gelangen. Aber diese hatte Taylor bereits geschlossen und mit einer Matte verdeckt. Außerdem wusste er, dass Candi keine Ahnung hatte, wo sie sich genau befand.
    Er genoss den Moment zutiefst, an dem sie erkannte, dass es keinen Ausweg für sie gab. Sie griff in ihre Handtasche, um etwas hervorzuholen– eine Waffe, ein Handy, Bestechungsgeld, irgendetwas, das ihr in dieser verzweifelten Situation dienlich sein könnte. Doch das war ihm vollkommen egal, denn nichts würde ihr jetzt noch aus der Patsche helfen. Taylor holte aus und traf sie genau auf der Nase, nahm ihr die Handtasche ab und warf sie achtlos in eine Ecke. Er sah, wie eine kleine Dose Pfefferspray herausrollte, dann ein Handy, etwas Make-up, Tic-Tacs und ein paar Kondome.
    » Du hast mich angelogen«, schalt Taylor sie und schlug erneut zu. » Du hast sehr wohl Pariser.«
    » Bitte…«
    » Du verlogenes kleines Flittchen. Wolltest du mir etwa Pfefferspray ins Gesicht sprühen?«
    » Nein… Ich…«
    » Lügnerin!« Erneut ein Schlag. » Ich glaube, ich muss dir eine Lektion erteilen. Und ich glaube nicht, dass es dir gefallen wird. Aber tun muss ich es trotzdem.«
    Candi hielt sich die blutende Nase mit den Händen und stöhnte: » Bitte… Meine Kleinen…«
    » Hat dein Zuhälter Lebensversicherungen mit in seinem Programm?«
    Sie schrie.
    » Nein? Das ist aber schade. Tja, ich bin mir sicher, dass er sich um deine Kinder kümmern wird. Die werden nächste Woche wahrscheinlich schon auf diesem Parkplatz arbeiten und einen Freier nach dem anderen bedienen.«
    Taylor schlug ihr die Hände aus dem Gesicht und drückte ihr die kalten, feuchten Tücher auf Mund und Nase. Nicht zu fest, dass sie überhaupt nicht mehr atmen konnte, aber fest genug, um die Gase in die Atemwege zu lassen. Obwohl er eine Atemschutzmaske trug, drang der penetrante Gestank bis in seine Nasenhöhlen vor und ließ ihn beinah schwindlig werden.
    Es dauerte nicht einmal eine Minute, ehe die Nutte das Bewusstsein verlor. Als ihr Körper erschlaffte, entsorgte Taylor die

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