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Serial

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Titel: Serial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kilborn , Blake Crouch
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feuchten Papiertücher in einer verschließbaren Plastiktüte, holte einige Gummizüge hervor und fesselte Candi an Armen und Beinen. Im Gegensatz zu einem normalen Strick bedurften Gummizüge keinerlei Knoten. Außerdem konnte man sie immer wieder benutzen. Taylor band sie so fest, dass sich Candis Blut staute. Aber das war ihm herzlich egal.
    Ihr Kreislauf würde sowieso bald der Vergangenheit angehören.
    Der Großteil seiner mörderischen Ansammlung von Werkzeugen war an jedem Autohof zu bekommen. Sein neuestes Spielzeug jedoch war eine Extraanfertigung.
    Es glich einem großen Brett mit zwei Löchern von jeweils zehn Zentimetern Durchmesser in der Mitte. Taylor öffnete den Verschluss an der Seite und klappte das Brett an den Scharnieren auf. Es glich einem dieser uralten Pranger, in den früher Kopf und Hände von Gefangenen gesteckt wurden. Doch dieser hier diente einem anderen Zweck.
    Taylor schnappte sich Candis linken Fuß und zog ihr vorsichtig die Sandale aus. Dann platzierte er ihre Fessel in das eine halbe Loch, ehe er die Prozedur mit dem rechten Fuß wiederholte. Daraufhin schloss er den Pranger und verriegelte ihn sorgfältig.
    Candis Füße staken jetzt aus dem Brett hervor. Sie waren gefangen.
    Er sicherte das Brett mit einem Vorhängeschloss und steckte es in eine eigens hierfür installierte Vorrichtung, die zwischen zwei Judomatten am Boden versteckt war.
    Zeit um Spielen.
    Taylor legte sich auf den Bauch und nahm Candis rechten Fuß in die Hände. Er umfasste ihre Ferse und streichelte die Sohle mit einem Finger, ehe er einen ihrer Zehen mit seinen Lippen umschloss.
    Er leckte die Zehe ab, schmeckte den Schweiß, den Schmutz sowie einen Hauch von Käse, gewürzt mit etwas Nagellack. Sein Herz begann schneller zu pochen, und die Uhren schienen langsamer zu ticken.
    Ihr kleiner Zeh ließ sich verhältnismäßig leicht abbeißen, kaum anstrengender, als Knorpel von einem Hähnchenflügel zu reißen.
    Taylor beobachtete, wie das Blut aus ihrem Fuß quoll, während er auf dem abgetrennten Zeh kaute– wie auf einem Kaugummi aus Blut und Knorpel–, um ihn dann herunterzuschlucken.
    Das ist der Daumen …
    Er öffnete den Mund erneut, um die zweite Zehe abzulecken, als ihm auffiel, dass etwas fehlte.
    Warum schrie sie nicht auf? Warum flehte sie ihn nicht an? Warum schlug sie nicht vor lauter Schmerz und Qualen wie wild um sich?
    Er kroch um das Brett herum, bis er neben Candis Kopf anhielt. Den Äther richtig zu dosieren, war ein verdammtes Lotteriespiel. Er hatte bereits mehr als nur eine Schlampe verloren, weil er ihr zu viel von dem Zeug verabreicht hatte. Aber Candi atmete noch– Gott sei Dank. Doch sie hatte zu viel intus, als dass sie sein spielerisches Zehenknabbern jetzt aufwecken würde.
    Taylor runzelte die Stirn. Ähnlich wie Sex war auch ein Mord am besten, wenn beide mitspielten. Er sammelte die Sachen der Hure auf und rollte sich über sie hinweg zur Luke.
    Jetzt wollte er erst einmal etwas essen und sich vielleicht bei Murray’s umsonst duschen, ehe er wieder zurückkam. Mit etwas Glück war Candi dann bei Bewusstsein.
    Taylor kramte eines der feuchten Papiertücher aus der Plastiktüte, um sich das Blut von Kinn und Fingern abzuwischen, verstaute sie wieder und machte sich auf den Weg, um zu Abend zu essen.

2
    » Wo treibst du dich rum?«
    » Keine Ahnung.« Ich hatte das Handy zwischen Ohr und Schulter geklemmt, und meine Hände umfassten das Lenkrad. » Ich glaube, noch immer in Wisconsin. Normalerweise steht immer ein Schild am Straßenrand, wenn man eine Staatsgrenze überquert.«
    » Hast du denn nicht die Karte dabei, die ich dir gegeben habe?«, wollte Latham wissen. » Die mit der Wegbeschreibung?«
    » Klar, die bringt mir aber herzlich wenig.«
    » Schaust du auch auf die verdammte Karte?«
    » Natürlich.«
    Die Karte wäre vielleicht nicht völlig umsonst gewesen, wenn ich irgendetwas darauf hätte erkennen können. Aber der Highway war finster, und die Innenbeleuchtung meines Nova Baujahr 1989 hatte letzten Monat den Geist aufgegeben.
    » Du siehst es nicht, oder?«
    » Definiere das Wort ›sehen‹.«
    Ich konnte hören, wie mein Verlobter aufstöhnte. » Ich habe dir doch gerade erst eine Ersatzlampe für die Innenbeleuchtung gekauft. Du hast sie sogar in die Handtasche gesteckt. Da ist sie immer noch, oder?«
    » Könnte sein.«
    » Und jetzt kannst du sie nicht auswechseln, weil es zu dunkel ist.«
    » Hervorragende Schlussfolgerung. Du solltest Polizist

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