Serial
Raststätte abgeknallt hat.«
Ich seufzte. Die Bedienung brachte mir den frittierten Käse und zwinkerte mir zu. » Das geht aufs Haus.«
» Vielen Dank. Äh… Ich könnte noch etwas Salz gebrauchen.«
Ich nahm ein Stück. Es war viel zu heiß. Also spuckte ich es wieder aus und spielte damit in meiner Hand, bis es essbar war. Mein größter Fan wollte währenddessen einfach nicht aufgeben.
» Da waren noch andere in der Kork-Sippe, oder? Ein ganzer Haufen Psychopathen. Stimmt es, dass die zusammen über vierzig Leute umgebracht haben?«
Ich wollte mich in diesem Moment wirklich nicht mit der Familie Kork auseinandersetzen– genauso wenig wie mit diesem Cop-Groupie.
Aber abgesehen davon war ich durch den Zwischenfall mit dem Zuhälter wieder hellwach.
Als die Kellnerin mir das Salz brachte, bat ich sie, mir das Essen einzupacken. Das schien den Dicken zu stören, denn er wandte mir den Rücken zu und flüsterte angeregt mit seinem Kumpel, einem jüngeren, recht attraktiven Mann in einem Flanellhemd. Der junge Mann nickte, und die beiden standen auf und machten Anstalten, zu gehen.
» Eine letzte Frage noch, Lieutenant, und ich verspreche Ihnen, Sie nicht mehr zu belästigen.«
Ich seufzte erneut, sah ihn an und sagte: » Dann schießen Sie los.«
» Haben Sie sich jemals mit zwei Serienmördern gleichzeitig angelegt?«
Ich steckte mir ein weiteres Stück frittierten Käse in den Mund und entgegnete: » Nicht, dass ich wüsste.«
Er lächelte mich schief an. » Schade. Das wäre echt cool gewesen.«
Er legte einige Dollarnoten auf die Theke und folgte seinem Kumpel aus dem Diner.
Endlich Ruhe, dachte ich und entschied mich, doch hier zu essen.
5
Taylor hatte noch nie einen Bullen umgebracht. Einmal war es beinahe so weit gewesen, als er angehalten wurde und man ihn bat, aus dem Truck zu steigen. Er war drauf und dran gewesen, sein Messer im Bauch des Cops zu vergraben, aber der Typ wollte nur prüfen, ob Taylor nüchtern war. Er fuhr nie betrunken, das war viel zu riskant. Er bestand das Umherlaufen und Sich-an-die-Nase-Fassen mühelos, und der Bulle ließ ihn mit den üblichen Ermahnungen gehen, ohne nachzusehen, ob Taylor eine tote Hure in seinem Bett hatte.
Aber diese Polizistin hatte es ihm angetan. Er mochte starke Frauen. Er mochte es, wenn sie gegen ihn kämpften und nicht aufgeben wollten. Es machte so viel Spaß, ihren Willen zu brechen. Insbesondere wenn sie so hübsche Füße hatten wie die Frau da drin.
Auf Donaldsons Rat hin war Taylor zurück zu seinem Truck gegangen und hatte die Plastiktüte mit den Papiertüchern geholt, die in Äther getränkt waren. Candi war noch immer bewusstlos. Doch jetzt, da sich Taylor in die Polizistin verguckt hatte, ließ sie ihn beinahe gänzlich kalt.
Ich werde ein wenig Jack Daniels probieren, dachte er und grinste. Ein wenig hier, ein wenig da, und dann vielleicht noch ein wenig mehr.
Da Donaldson ihm dabei half, wollte er Candi seinem neuen Kumpan überlassen. Obwohl Taylor nicht auf Voyeurismus stand, war es vielleicht interessant, einem Profi bei der Arbeit zuzuschauen. Hoffentlich war kein Sex dabei, denn er hatte keinerlei Bock, Donaldsons nackten Wabbelhintern sehen zu müssen.
Taylor holte die Plastiktüte– die Papiertücher waren noch feucht– und kehrte zu Donaldson zurück.
» Hier ist es am besten, im Schatten dieses Lasters«, schlug Donaldson vor.
Taylor war es zwar nicht ganz recht, dass Donaldson glaubte, das Sagen zu haben, aber er unterbrach den alten Mann trotzdem nicht.
» Sie denkt, dass ich ihr Fan bin«, fuhr Donaldson fort. » Also ist dies der Plan: Ich werde sie rufen und sie hier rüberbitten, damit sie mir ein Autogramm gibt. Dann sind Sie dran, und zwar von hinten– mit dem Äther.«
» Sie ist bewaffnet. Die Handtasche war zu schwer, als dass da nur Make-up und Geldbörse drin sein könnten.«
» Das ist mir auch aufgefallen. Ich kümmere mich um ihre Handgelenke, und Sie packen sie am Hals. Zusammen ringen wir sie zu Boden. Wie weit ist es bis zu Ihrem Truck?«
» Der rote Peterbilt da.«
» Sobald sie bewusstlos ist, nehmen wir sie in unsere Mitte und schleppen sie zu Ihrem Truck, wobei wir so tun, als ob sie betrunken wäre.«
Taylor schüttelte den Kopf. » Aber nur, wenn wir ganz sicher sind, dass niemand zuschaut. Ich will nicht, dass irgendjemand meine Nummer aufschreibt.«
» Okay. Wir können mit ihr spazieren gehen, bis wir alles kontrolliert haben.«
Taylor starrte Donaldson einen Moment lang
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