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Serum

Serum

Titel: Serum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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Danny laut.
    Ich riskierte es, die Treppe zur Eingangstür hinaufzugehen und durch das Fenster hineinzuspähen. Die Tür war natürlich versperrt. Die Wohnungen hatten ein gemeinsames Foyer und getrennte Türen mit doppelten Schlössern. GESCHÜTZT DURCH ZEUS-ALARM, signalisierte ein Aufkleber auf Ludenhorffs Tür, der einen muskulösen Mann mit Schwert und Schild zeigte. Aus seinem Helm schossen Blitze.
    Die Briefe auf dem Fußabstreifer waren alle an ihn persönlich adressiert.
    Er sollte mittlerweile angekommen sein. Wo bleibt er?
    Ich zog mich zurück. »Ah, da ist ja unser Rennfahrer«, sagte Danny, als ich die Bank in dem kleinen Park erreichte, wo wir uns postiert hatten. Der blaue Cadillac kroch heran.
    Er fuhr langsam am Haus vorbei, setzte dann den Blinker und bog rechts ab, wahrscheinlich auf dem Weg zu seinem Parkplatz.
    Vielleicht stehen wir endlich vor dem großen Durchbrach, hoffte ich.
    Danny, Eisner und ich hatten reichlich Erfahrung darin, uns Zutritt zu fremden Wohnungen zu verschaffen, mit Gewalt oder Raffinesse. Aber wenn Paul Ludenhorff unsere Namen und Gesichter kannte, mussten wir uns etwas einfallen lassen.
    »Wir schlagen zu, während er die Tür aufschließt«, sagte ich, gerade als mein Handy zirpte.
    Ich ignorierte es, weil ich Ludenhorff kommen sah, mit einer ledernen Brieftasche und seiner Einkaufstüte in der Hand.
    Aber plötzlich wimmelte es von potentiellen Zeugen: Studenten auf dem Heimweg, ein Uniformierter von einem privaten Sicherheitsdienst, der Nachbar aus den Obergeschossen, der Ludenhorff die Einkaufstüte hielt, während dieser nach seinem Wohnungsschlüssel fischte.
    Zirp. Ich kannte die Nummer des Anrufers nicht. Die Vorwahl war Washington. Ob es Gabrielle war?
    Innerlich schrie ich vor Ungeduld. Der Anrufer gab auf. Der Typ vom Sicherheitsdienst lehnte sich an einen Baum und beobachtete Ludenhorff. Was war so faszinierend an einem Mann, der nach seinem Schlüssel suchte? Dann sah ich durch das Glas, wie die Tür hinter Ludenhorff ins Schloss fiel. Vermutlich sperrte er sofort hinter sich ab.
    Er war in Sicherheit.
    Der Wachmann schlenderte weiter. Der Nachbar von oben eilte in Richtung Wisconsin Avenue davon.
    Das Licht in Ludenhorffs Wohnung ging an. Er tauchte am Fenster auf und zog die Vorhänge zu.
    Mein Handy zirpte wieder, und diesmal nahm ich den Anruf an.
    »Mike?«
    »Wo bist du, Gabrielle?«
    »Ich habe Angst«, sagte sie. Die Worte sprudelten aus ihr heraus. Im Hintergrund hörte ich die Durchsage, ein Zug hätte Verspätung. »Ich bin in der Metro, Mike. Ich war in Larks Büro. Sie ist außer Landes. Ihre Mitarbeiter verhielten sich plötzlich ganz seltsam, als ich sagte, wer ich bin, und dann bat mich ihr Assistent, ihn zu entschuldigen, und ich sah ihn telefonieren und …«
    »Immer langsam.«
    »Ich habe gemacht, dass ich da wegkam. Vielleicht sehe ich Gespenster. Ich geriet in Panik. Du hast recht. Ich weiß nicht, wem ich trauen kann. Ich wünschte, ich hätte ein wenig 109. Bist du noch in Washington?«
    »Wo genau bist du?« ,fragte ich besorgt. Es gefiel mir nicht, das am Telefon zu besprechen, auch wenn meines verschlüsselt war.
    »Ich bin ziellos durch die Gegend gefahren. Sag mir, wohin, und ich komme. Tut mir leid, dass ich vorhin so explodiert bin«, sagte sie zusammenhanglos. »Kim saß direkt neben mir. Ihr Kopf lag auf meiner Schulter. Ich dachte, sie schläft«, fügte sie hinzu, und ihre Stimme brach.
    »Ich auch.«
    »Ich will nicht allein sein. Tut mir leid.«
    Ich sagte Gabrielle, wie sie die Züge wechseln und sich vergewissern sollte, dass sie nicht verfolgt wurde. Als Treffpunkt nannte ich ein kleines mexikanisches Restaurant, La Taquería, in der Florida Street. Es war schummrig, man hatte seine Ruhe, und es war bis spät in die Nacht geöffnet. Ich hatte, als ich noch beim FBI war, viele Nächte dort verbracht. Dort verkehrten fast nur Immigranten, die meisten davon Illegale. Sie kümmerten sich um ihre eigenen Angelegenheiten und pendelten zwischen dem Restaurant und dem Internetshop nebenan hin und her, wo man günstig ins Ausland telefonieren konnte.
    »Ich mache mich auf den Weg. Kann ich etwas tun, während ich warte?«
    Das brachte mich auf eine Idee. Ich sagte ihr, sie solle in den Internetshop gehen, um nach Paul Ludenhorff zu googeln. Ich gab ihr seine Adresse. Beschreibung. Nummernschilder.
    Sein Auto, dachte ich und hatte noch eine neue Idee.
    »Wir holen dich später ab, Gabrielle. Ruf mich jede Stunde an.« Ich legte

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