Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

Brüste.
‚Ihr seid wieder das York-Beach-Paar‘, rufe ich, und erst jetzt nehmen sie mich wahr.
Janes Gesicht ist etwas weicher als bei der letzten Begegnung, und Rob scheint auch etwas entspannter zu sein. ‚Das was?‘, fragt Rob.
‚Schaut‘, sage ich. ‚Seid ihr jemals nach York Beach, Maine, gegangen?‘ Ich setze mich hin.
‚Ja, vor ein paar Jahren‘, sagt Jane.
‚Also‘, sage ich. ‚Erinnert ihr euch an ein jüngeres Paar, das euch in einem Nachtclub angestarrt hat? Sie konnten ihre Augen nicht von euch abwenden.‘
Rob und Jane schauen sich an. Jane sagt: ‚Nein.‘ Aber irgendwie scheinen beide mehr so zu sein, wie ich sie aus dem täglichen Leben kenne.
‚Tatsächlich waren sie auf eine Art ihr‘, sage ich. ‚In jenem Augenblick erschufen sie euch aus ihren Ängsten und negativen Gefühlen, mit all ihren Talenten, aber auch mit ihrer ganzen Aggression und Verbitterung. Das war euer Ausgangspunkt.‘
Sie werfen sich Blicke zu. Jane kichert.
‚Hört mal, könnt ihr euch an irgendetwas über eine physische Geburt erinnern? Daran, ein Kind gewesen zu sein?‘, frage ich. Es fällt mir ein, dass sie das vielleicht nicht können.
‚Rob kann es‘, lacht Jane. ‚Und ich möchte nicht.‘
‚Ihr habt ihre frühen Erinnerungen.‘ Sie scheinen mir zu glauben. Ich sage: ‚Erinnert ihr euch daran, wie wir uns letztes Mal im Pavillon getroffen haben?‘
In diesem Moment schaue ich auf und sehe Seth auf ein paar Kisten sitzen, und er sieht viel schwerer aus als auf dem Bild, das Rob von ihm gemalt hat – dunkelhäutiger, in dunklen Khaki-Kleidern und Stiefeln.
Die beiden antworten mir nicht. Sie scheinen ein gemeinsames Geheimnis zu hüten. ‚Schaut mal‘, sage ich, um es nochmals zu erklären. ‚Das ist ein wahrscheinliches Realitätssystem, eines von vielen. In jenem, aus welchem ich komme, kenne ich auch eine Jane und einen Rob Butts. Erinnert ihr euch daran?‘
Jane nickt und antwortet: ‚Ja.‘
‚In jener Wahrscheinlichkeit ist Jane viel dünner. Sie isst die ganze Zeit, um Gewicht zuzunehmen.‘
Darüber lachen wir alle. Ich komme gar nicht über ihre Veränderung seit unserer ersten Traumbegegnung hinweg. Jetzt ist ihre Liebe füreinander viel freier und offener als zu jener Zeit, und sie scheinen glücklicher zu sein.
An dieser Stelle wendet sich Seth mir und ein paar anderen zu, die jetzt im Zimmer erscheinen. Weder Jane noch Rob sehen Seth oder die anderen, obwohl Seth gestikuliert und seine Stimme hörbar ist, wenigstens für mich.
‚Jane hat auch viel Arbeit geleistet‘, sage ich. ‚Sie hat bereits zwei Bücher veröffentlicht und arbeitet jetzt am dritten.‘ Ich schaue die Unordnung und die ungerahmten Bilder an, die herumstehen. Rob nickt ziemlich stolz zu ihnen hinüber, und wir tauschen beglückwünschende Blicke.
‚Die letzten Bücher sind über das Seth-Material‘, fahre ich fort und beobachte sie. ‚Kennt ihr Seth schon?‘
Jane zündet sich eine Zigarette an und gibt sich Mühe, flapsig zu antworten. ‚Ist das nicht witzig?‘, sagt sie. ‚Gerade heute war Rob am Telefon und musste auflegen. Er sagte: „Seth kommt, ich muss auflegen.“ Und dann wusste er nicht, was er damit meinte. Wir nahmen an, dass es einfach ein Versprecher oder so war. Aber wir haben uns darüber gewundert.‘
‚Hat es irgendeinen Kontakt mit Seth gegeben?‘, bohre ich weiter. Sie scheinen nicht recht darüber sprechen zu wollen, aber schließlich nickt Jane. Ihre Augen sind sehr wachsam und hell.
‚Und ihr erinnert euch also an unser letztes Treffen? Ihr müsst euch doch an dieses Treffen erinnern!‘, sage ich.
In der Zwischenzeit spricht eine der anderen Personen mit Seth. Bei einer handelt es sich um einen großen, fröhlich aussehenden Mönch. Mir fällt auch auf, dass Robs Rücken viel besser als bei unserem ersten Treffen zu sein scheint. ‚Ihr macht weiter und entwickelt euch in diesem wahrscheinlichen System auf eure Weise weiter‘, sage ich. Zuneigung scheint zwischen uns zu entstehen.
Dann reicht mir Jane ein Manuskript, einen Roman, der auf unserem Traumtreffen vom 11. August basiert, von ihrer Perspektive aus gesehen, aber er umfasst auch die gegenwärtige Traumerfahrung, das Auftauchen von Seth und von jemandem mit Namen Michael J. Anthony. Der Text scheint sich gut zu lesen, als ich ihn überfliege, aber ich merke, dass die Zeitabfolge durcheinander ist, auf alle Fälle dort, wo er sich auf mich bezieht, und die Geschichte verwirrt mich. ‚Es tut mir leid. Er ist gut, aber