Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

könnte jede Farbe oder Eigenschaft dieses Typs als mentales Enzym betrachtet werden. Zwischen den mentalen und den physischen Arten besteht ein Austausch, ohne den zum Beispiel Farbe nicht existieren würde. Ich ziehe jetzt Farbe als Beispiel vor, weil es vielleicht einfacher zu verstehen ist, wie Farbe ein mentales Enzym sein kann, als sich Chlorophyll als ein solches vorzustellen. Chlorophyll ist grün, aber es ist mehr als nur Farbe.
Trotzdem besteht aber auch hier eine Wechselwirkung, die dem Chlorophyll seine Eigenschaften verleiht… Wie ich sagte, ist Chlorophyll ein mentales Enzym und es ist eine der bewegenden Kräfte auf eurer Ebene. Eine Variante davon existiert jedoch auch auf allen anderen Ebenen. Es ist sozusagen ein geistiger Funke, der alles in Bewegung setzt.
Dies hat auch viel mit Gefühlen zu tun, die ebenfalls eine Energiequelle darstellen. Ihr müsst versuchen, die Dinge nicht in althergebrachter Weise zu kategorisieren. Wenn ihr euren Geist öffnet, werdet ihr die Ähnlichkeit zwischen Chlorophyll als mentalem Enzym oder Energiequelle und Gefühlen, die niemals ruhen, erkennen. ‚Verfestigte‘ Gefühle sind wiederum etwas anderes und stellen vielleicht das Gerüst anderer Welten dar.
Und wirklich, Jane, du schenkst deinem Unterbewusstsein tatsächlich viel Glauben. Ehre, wem Ehre gebührt. Ich schlage vor, ihr macht eine Pause.
    Rob lachte nach der Bemerkung über mein Unterbewusstsein, aber statt uns eine Pause machen zu lassen, fuhr Seth noch einen Moment fort:
Vielleicht kann ich die mentalen Enzyme noch besser erklären… Ihr seid in eurem Erfahrungsbereich mit Dampf, Wasser und Eis vertraut. Das sind alles Manifestationen ein und derselben Sache. So kann auch ein scheinbar physisches Chlorophyll Teil eines offenbar immateriellen Gefühls oder einer Emotion sein aber in einer anderen Form; und es wurde natürlich in diese Form gebracht, um entsprechend gewisser Gesetze verschiedene Ausprägungen anzunehmen, so wie auch Eis nicht von selbst während eurer Sommerzeit existiert. Und wenn ich auch nicht mit einer Symphonie verglichen werden kann, Joseph, so musst du zugeben, dass ich nicht schlecht mit einem symbolischen Taktstock umzugehen weiß.
    Jetzt machten wir unsere Pause. Rob genoss stets Seths Sinn für Humor, und er lächelte noch immer über die letzte Bemerkung, als ich aus der Trance kam. ,,Er hat mich wieder Joseph genannt“, sagte er.
    ,,Geschieht dir recht“, sagte ich grinsend. Seth sprach mich als Ruburt und Rob als Joseph an, weil dies, wie er sagte, unsere Wesenheitsnamen wären. Die Wesenheit ist das Gesamtselbst, das viele Reinkarnationen erlebt. Keiner der beiden Namen gefiel mir recht, so dass wir darüber Witze machten. Allerdings hatten wir kaum Zeit, uns zu unterhalten, denn nach zehn Minuten kam Seth schon zurück. Während der Pause hatte sich Rob über verfestige Gefühle geäußert, und Seth begann, indem er sagte:
Wieso findest du den Ausdruck ‚verfestigte Gefühle‘ seltsam? Ihr beide versteht inzwischen, dass sich eure Ebene tatsächlich aus verfestigten Gedanken aufbaut. Wenn eure Wissenschaftler all ihren hochtrabenden Unfug hinter sich gelassen haben, dann werden auch sie entdecken, dass dies tatsächlich der Fall ist.
Als ich euch sagte, ihr sollt euch diese Drahtstruktur so vorstellen, als ob sie alles durchdringt, was existiert, meinte ich, ihr sollt euch diese Drähte immer als lebendig vorstellen, so wie auch ich selbst ein solch lebender Draht bin.
Aber Spaß beiseite. Ich möchte euch nun auffordern, euch diese Drähte als aus jenen verfestigten Gefühlen aufgebaut vorzustellen, von welchen ich eben gesprochen habe. Euch muss natürlich klar sein, dass auch die Wörter Gefühl oder Emotion bestenfalls Symbole sind, um etwas anderes zu beschreiben, und dieses andere Etwas kommt der Vorstellung eurer mentalen Enzyme äußerst nahe.
Eigentlich tritt innerhalb eines mentalen abgeschlossenen Bereichs eine Art Gegenwirkung auf. Ein mentaler abgeschlossener Bereich teilt sich, zersplittert, unterteilt sich, vervielfacht sich, wirkt auf seine eigenen verschiedenen Teile ein, und dies bringt schließlich eine materielle Manifestation hervor. Das Material ist stofflich, und doch wurde es mental erschaffen. Die mentalen Enzyme innerhalb des abgeschlossenen Bereichs sind diejenigen Elemente, welche die Aktion in Gang bringen und sind auch – hört genau zu – die Aktion selbst.
Anders gesagt, produzieren die mentalen Enzyme nicht nur Aktion in der