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Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

Titel: Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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um den Drohbrief zu finden, von dem sie überzeugt war, dass er mit der Post gekommen war. Sie war so überzeugend, dass ich mich die ersten beiden Male fragte, ob sie nicht wirklich Drohbriefe erhielt, so unwahrscheinlich das auch schien. Ich schlug ihr vor, dass wir die Post jeden Tag gemeinsam aufmachen könnten, aber auch dann bestand sie noch darauf, dass diese Briefe kämen – unter der Tür hindurchgeschoben – und natürlich verlegte oder verlor sie sie immer. Für eine Weile stand alles auf der Kippe. Ich machte mir große Sorgen um sie.
    Während dieser Zeit versuchte ich die Übungen mit der psychologischen Zeit, die Seth vorgeschlagen hatte, und oft unterbrach mich Miss Cunningham, nachdem ich gerade damit angefangen hatte. Einmal ging ich daher ins Schlafzimmer, wo es ruhig war, schloss meine Augen, legte mich hin und begann, meinen Geist für das Psy-Zeit-Experiment von meinen Gedanken frei zu machen. Mehrere Male tauchte Miss Cunningham in meinem Geist auf: Ich wollte ihren Arzt über ihren Zustand befragen, zögerte aber, weil ich keine Angehörige war.
    Plötzlich fühlte ich zuoberst auf meinem Kopf einen starken Stoß; im nächsten Augenblick stand ich auf der Vordertreppe eines gewöhnlichen Hauses. Das Schlafzimmer war verschwunden. Völlig verblüfft, schaut ich um mich, irgendwie „wissend“, dass ich in Elmira war. Es war eine Mittelklasse-Gegend, das Haus war grau, hatte zwei Stockwerke und eine Veranda.
    Ich blinzelte. Hatte ich etwa Gedächtnisverlust? War ich tatsächlich aus eigener Kraft hierher gelangt und hatte es dann vergessen? Es kam mir nicht in den Sinn, dass ich eine außerkörperliche Erfahrung haben könnte. Zum einen hatte Seth nur kurz etwas darüber gesagt; zum anderen war alles so real, dass ich es als selbstverständlich annahm, dass ich in meinem Körper und so physisch wie alles andere auch war.
    Dann öffnete sich die Tür mit dem Fliegengitter. Dr. Levine, Miss Cunninghams Arzt, trat auf die Veranda hinaus. Einen Moment lang sprach er mit einer Frau, die im Haus blieb. Ich dachte: „Ich kann ihn ja trotzdem wegen Miss Cunningham fragen, egal, was da gerade passiert.“ Daher wartete ich; einen Augenblick später kam der Arzt die Treppe herunter. Ich ging zu ihm und sagte: „Hi Sam. Kann ich Sie eine Minute sprechen?“
    Er schaute direkt durch mich hindurch und bemerkte mich überhaupt nicht. Da wir uns kannten, war ich empört. „Sam!“, sagte ich nochmals, aber er ging rasch an mir vorbei. Ich schaute ihm direkt ins Gesicht, lief vor ihm her und wollte ihn mit „Was ist nur los mit Ihnen?“, konfrontieren. Aber stattdessen realisierte ich, dass er mich nicht sah. Er hatte mich überhaupt nicht gesehen.
    Jetzt bekam ich wirklich Angst. War ich ein Geist? Das warme Sonnenlicht war überall auf dem Rasen, und die Schatten waren echt. Es gab keine Zweifel, dass dies die physische Welt war. Aber warum war ich dann nicht in ihr sichtbar? Plötzlich erinnerte ich mich an den Stoß auf meinem Kopf… hatte ich eine Art Anfall gehabt? Fantasierte ich? Aber ich überlegte doch ganz vernünftig!
    In der Zwischenzeit war der Arzt in sein Auto gestiegen und weggefahren. Ich stand da, rief ihm nach und fragte mich, wie ich wieder nach Hause käme. Dann überlegte ich plötzlich: „War ich etwa außerhalb meines Körpers?“ Aber wie? Denn ich erinnerte mich nicht daran, ihn verlassen zu haben. Rasch schaute ich ins Haus. Die Straßennummer war nicht erkennbar, und ich stand mitten im Quartier, wo keine Straßenzeichen sichtbar waren. In diesem Moment fühlte ich einen weiteren starken Stoß an der Rückseite meines Halses, und dann war ich plötzlich wieder in meinem Schlafzimmer, völlig aufmerksam und wach.
    Alle möglichen Gedanken gingen durch meinen Geist. Bewusstsein war vom Körper unabhängig – Seth hatte recht – und wenn das wahr war, dann gab es auch keinen Grund, warum er nicht sein könnte, was er von sich sagte: eine unabhängige Persönlichkeit, außerhalb des Fleisches. Aber warum hatte ich das nicht schon früher kapiert? Und warum hatte ich mich nicht vergewissert, ob auf dem Briefkasten ein Name stand? Ich konnte es kaum abwarten, dass Rob nach Hause kam, damit ich ihm erzählen konnte, was geschehen war.
    Er war neidisch. Ich triumphierte. Dieses Mal musste ich nicht darauf warten, dass er mir erzählt, was ich in der Seth-Trance getan hatte. Ich war ich selbst gewesen. „Und ich weiß, dass es keine Halluzination war“, sagte ich. „Ich war

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