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Settlers Creek

Settlers Creek

Titel: Settlers Creek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Nixon
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und blieb für sich. Es ging ihm nur darum, genug Geld zu verdienen, um die Hyänen von seiner Türschwelle zu vertreiben, und dann zu Liz und den Kindern zurückzukehren.
    Box nagelte weiter das Blech fest, sah aber unwillkürlich immer wieder auf die beiden anderen herunter. Grant lud sein Werkzeug in Taylors großen roten Nissan. Der SUV war fast neu, wohl auf Pump gekauft, dachte Box. Grant hüpfte um Taylor herum wie ein dämlicher Labradorwelpe, voller Begeisterung, daß es jetzt in die Kneipe ging. Als alles eingeladen war, hätte sich Box nicht gewundert, wenn Taylor nach Grant gepfiffen hätte, damit er auf den Beifahrersitz sprang. Beim Wegfahren ließ Taylor noch die Hinterräder durchdrehen und wirbelte lose Steine vom frisch betonierten Fundament auf. Box sah dem Wagen nach, wie er die Serpentinen zum Meer runterkurvte und dann nach rechts abbog in die einzige Straße, die vom Hafen hochführte.
    »Nichtsnutz«, sagte Box und schlug einen weiteren Nagel ein. Taylor war faul. Nachlässig, außer wenn Mitch ihm auf die Finger sah. Und sogar schlampig, er machte es sich immer so leicht, wie es irgend ging. Er hatte weder die innere Einstellung noch die nötige Erfahrung, um ein guter Bauarbeiter zu sein. Mitch war erst seit sieben oder acht Jahren im Geschäft, und die meiste Zeit hatten seine Leute Fertighäuser montiert, was auch ein Affe mit Nagelpistole gekonnt hätte. Aber wenn man Taylor hörte, mußte man meinen, er hätte alles im Alleingang erledigt. Er hielt sich für den größten Bauhandwerker aller Zeiten.
    Box dachte: Schluß damit. Er sog die kalte Luft tief in seine Lungen und atmete langsam durch den Mund wieder aus. Er versuchte, seinen Kopf freizumachen, die Schultermuskulatur zu entspannen. Liz hatte jahrelang Yoga unterrichtet und ihm immer beibringen wollen, wie man richtig atmete. Sie spürte, daß er zuviel Spannung im Körper hatte, was immer das bedeuten mochte.
    Er sollte Taylor nicht so nah an sich ranlassen. Box erinnerte sich, daß das größte Problem des Kerls seine Jugend war. Mit seinen dreiundzwanzig war er fast halb so alt wie Box.
    Box nagelte weiter, behielt aber die Wetterentwicklung im Auge.
***
    Er hatte sich geirrt. Bereits vierzig Minuten später war die Sonne ausgelöscht, und der Tag versank in einem milchigen Halbdämmer. Die Wolken hingen dunkel und schwer dicht über ihm. Der Wind hatte aufgefrischt und blies nun so stark, daß es idiotisch gewesen wäre, auf dem Dach weiterzuarbeiten. Box war fast am Ende des Blechs angelangt, als der erste dicke Tropfen neben seiner Hand auf dem Metall aufschlug. Der nächste traf ihn an der Ferse, dann an der Schulter. Und dann klatschte einer auf seinen bloßen Nacken, genau oberhalb des Hemdkragens – er explodierte wie ein eisiger Nadelstich. Jetzt setzte der Regen voll ein. Einen Augenblick lang konnte Box den Regen auf der sonnenwarmen Erde riechen, doch der Wolkenbruch wusch rasch alle Gerüche weg. Das Geräusch der auf das Blech klatschenden Tropfen wurde zu dem Stakkato einer von mehreren Händen geschlagenen Trommel. Es fühlte sich an, als hätte jemand in den Wolken einen Wasserhahn aufgedreht.
    Box stemmte sich gegen den Regen und schaffte es über das rutschige Dach zur Leiter. Das Wasser floß bereits über den Rand der Dachrinne und ergoß sich vier Meter tief auf den trockenen, rissigen Boden der Baustelle. Er zwang sich, die Leiter langsam herunterzuklettern. Das letzte, was er jetzt brauchte, war ein Sturz mit Beinbruch. Liz wäre begeistert. Obwohl das Krankentagegeld mehr als willkommen wäre.
    Als er heil unten angekommen war, duckte er sich unter das Drittel des Vordachs, das schon fertig war. Er schüttelte die Arme und wischte sich die Tropfen von seinem Buschhemd; prall und rund schimmerten sie im silbrigfahlen Licht. Die Beine seiner mit Farbe und Gips bespritzten kurzen Arbeitshose waren völlig durchnäßt. Der Regen dröhnte ihm in den Ohren. Der Lärm kam nicht nur vom Dach, sondern auch von dem freiliegenden Betonfundament und von dem asphaltierten Spielplatz vor den Klassenzimmern. Box schaute zu, wie sich ein Haufen schmutziggelber Sägespäne, der sich während der vergangenen trockenheißen Herbsttage angesammelt hatte, in eine Art Haferbrei verwandelte. Die Erde um die Baustelle herum, die vor ein paar Minuten noch hart und rissig gewesen war, konnte das Wasser nicht mehr ableiten und begann es einzusaugen. Bald war alles um die Fundamente herum schlammig aufgeweicht.
    Es hatte keinen

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