Setz alles auf Leidenschaft
und Astronomie studiert hatte. Auch wenn er jetzt einen anderen Beruf ausübte – das Faible dafür hatte er nicht verloren.
„Komm, schau mal durch!“, forderte er sie auf und führte sie zu dem großen Teleskop.
Durch das Fernrohr beobachtete sie den Mond und andere Himmelskörper. Sogar eine Sternschnuppe sah sie.
Sie streckte sich. Plötzlich fühlte sie Ians Wärme, der direkt hinter ihr stand. Sie spürte seinen Atem an ihrem Hals. Es dauerte einen Moment, bis sie genug Luft hatte, um ihn zu fragen: „Kommst du oft hier herauf?“
„Immer wenn ich etwas Abstand brauche oder nachdenken muss.“
Er verschwieg ihr, dass er hier sehr oft an sie gedacht hatte. Nur hier oben hatte er sich den schönen Erinnerungen an ihre gemeinsame Liebe hingegeben, die er normalerweise zu seinem eigenen Schutz lieber verdrängt hatte.
Es hatte eine Zeit gegeben, als er sie als seinen Stern, sein Schicksal betrachtet hatte. Der Gedanke an sie hatte ihn an trostlosen Tagen aufgemuntert. Sie war für ihn wie die Sonne gewesen, die dunkle Wolken verscheuchte.
Sein Werdegang vom Wissenschaftler zum Casinobesitzer war nicht immer leicht gewesen, aber Brooke und seine Familie hatten ihn dabei unterstützt und ihn ermutigt, seinen Traum zu verwirklichen. Als sie den Kauf der „Delta Princess“, seines Riverboats, gefeiert hatten, war Brooke an seiner Seite gewesen.
Er seufzte tief. Nun wusste er sicher: Brooke spielte in seiner Gefühlswelt noch immer eine große Rolle. Aber egal wie, das würde sich ändern.
Bei dem bloßen Gedanken, ein letztes Mal mit ihr zu schlafen, wurde ihm heiß. Doch es wäre nicht fair, in dieser Nacht tiefe, wilde Leidenschaft mit ihr zu erleben, auch wenn es das war, was sie beide seiner Meinung nach brauchten.
Geduld, ermahnte er sich, Geduld.
Brooke zeigte zum Himmel, um von der Unruhe abzulenken, die Ians Nähe in ihr auslöste. „Schau mal, der Stern dort.“
Ian zog sie näher an sich und grinste. „Ich fürchte, ich muss dich enttäuschen. Das ist ein Satellit“, flüsterte er.
„Oh.“ Ihr Herz klopfte heftig, und sie fühlte Hitze in sich aufsteigen, als er sich von hinten gegen sie drückte.
Zuerst spürte sie nur den Reißverschluss seiner Hose – und gleich darauf, wie erregt er war. Wenn ihr nur etwas eingefallen wäre, um die zunehmende sexuelle Spannung zwischen ihnen abzubauen! Ihr war klar, was passieren würde, wenn es nach Ian ginge.
Wie konnte sie sich nur seinen Verführungskünsten entziehen? Sie wollte vorschlagen, in die Lounge zurückzukehren, und drehte sich um. Sofort merkte sie, dass das ein Fehler war. Sie standen einander nun direkt gegenüber, ihre Körper berührten sich, und Brooke wurde von ihren Erinnerungen überwältigt. Sie konnte keinen zusammenhängenden Gedanken mehr fassen. Nur der Mann, der ihr in die Augen sah, zählte.
Mit seinem Daumen streichelte er ihre Wange, genau wie früher. Ihr ganzer Körper schien unter Strom zu stehen. Ian beugte sich zu ihr, ihre Gesichter waren einander ganz nah.
Der Sternenhimmel, das Mondlicht, Ians verführerischer Blick – Brooke schmolz dahin. Im Herzen gestand sie sich einmal mehr ihre Liebe zu ihm ein.
„Weißt du, was es bedeutet, wenn sich ein Paar unter einer Sternschnuppe küsst?“, fragte er heiser.
„Nein, was denn?“, wollte sie wissen.
„In der griechischen Mythologie beschenkt der Göttervater Zeus ein solches Paar mit unkontrollierbarer Leidenschaft füreinander.“
Brooke schluckte und dachte, dass sie und Ian sich schon mal unter einer Sternschnuppe geküsst haben mussten, denn kontrollieren ließ sich ihre Leidenschaft ganz bestimmt nicht. Zwischen ihnen bestand eine geradezu magische Anziehungskraft.
Damals, in ihren glücklichen Tagen, hatten ihre Hormone regelmäßig verrückt gespielt, wenn Ian sie geliebt hatte. Es war besser, jetzt nicht daran zu denken.
„Gut, dann schlage ich vor, dass wir uns nicht unter einer Sternschnuppe küssen“, meinte sie, in der Hoffnung, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen.
„Ganz im Gegenteil.“ Mit seinem Daumen zog er eine Linie von ihrer Wange zu ihrem Hals. „Ab und zu ist doch gegen ein bisschen Leidenschaft nichts einzuwenden.“
Stimmt nicht, wenn man vier Jahre lang kein Liebesleben hatte, wollte sie einwenden, doch sie brachte keinen Ton heraus.
Sie schloss die Augen, als seine Lippen ihre berührten. War es nicht herrlich, unter dem wunderbaren Nachthimmel geküsst zu werden, noch dazu von dem Mann, dem ihre ganze Liebe
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