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Setz alles auf Leidenschaft

Setz alles auf Leidenschaft

Titel: Setz alles auf Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Jackson
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würde ich dich ebenfalls für ein Mitglied des Geheimdienstes halten, Brooke.“
    Sie sah ihn über den Rand ihrer Kaffeetasse an. Langsam erfasste sie die Bedeutung seiner Worte. Er war kein Anfänger. Obwohl sie bei ihren Ermittlungen hier im Casino sehr diskret vorgegangen war, war sie ihm doch aufgefallen. „Das liegt am Beruf.“
    „Ja, aber du bist doch nicht dienstlich hier, oder? Ian hat gesagt, du willst etwas ausspannen.“
    Sie stellte ihre Tasse ab und streckte sich. Dem gerissenen alten Fuchs entging auch wirklich nichts! „Ja, genauso ist es. Als ich gesagt habe, das liege am Beruf, habe ich gemeint, dass für uns Ermittler bestimmte Angewohnheiten mit der Zeit zur zweiten Natur werden.“
    „Ach so. Du meinst auf der Hut sein und genau beobachten, stimmt’s?“
    „Ja, genau.“ Ob er ihr wohl glaubte?
    Da beugte er sich nach vorne und sagte: „Wachsam zu sein schadet nie. Aber ich glaube, wir müssen etwas klären: Ian ist als Casinobesitzer sehr erfolgreich. Auch wenn er für diesen Beruf etwas jung ist, hat er doch einen guten geschäftlichen Riecher. Irgendwie schafft es der Wissenschaftler in ihm, Risiken und Chancen beim Spiel genau einzuschätzen und Gewinnchancen zu nutzen. Das Casino ist der Beweis. Investoren vertrauen ihm wegen seines einwandfreien Leumunds. Ich passe auf alles auf und halte ihm den Rücken frei. Und Ian ist nicht nur mein Boss – er ist einer meiner besten Freunde.“
    Brooke starrte in ihre Kaffeetasse, bevor sie entgegnete: „Warum erzählst du mir das?“
    Er lachte freundlich. „Die Frage kannst nur du selbst beantworten, Brooke.“
    Sie hielt seinem Blick stand. „Egal, was du jetzt denken magst, ich vertraue Ian bedingungslos.“
    „Aber …“
    „Aber ich denke, wir sollten dieses Gespräch beenden“, meinte Brooke mit einem Stirnrunzeln. Hatte sie schon zu viel gesagt? Vance war ausgesprochen scharfsinnig. Mit seiner beruflichen Vorgeschichte war es ihm möglicherweise ein Leichtes, ihre Lüge, dass sie nur einige Tage Urlaub machen wollte, zu durchschauen.
    Vance’ Lachen riss sie aus ihren Gedanken. „Du bist klasse, Brooke, und weil ich dich gut leiden kann, zeige ich dir, wie sauber Ians Geschäfte sind“, sagte er und stand auf. „Hast du Lust, mich zu begleiten?“
    Zwei Stunden später kehrte Brooke in ihr Zimmer zurück, um sich vor dem Abendessen etwas auszuruhen. Vance hatte ihr den großen Beobachtungsraum des Sicherheitsdienstes gezeigt. Es stimmte: Es gab nicht viele Vorgänge im Casino, von denen er nichts wusste. Zum Beispiel die Affäre der Elektriker. Zwar gab es in den Privatzimmern keine Überwachungskameras, aber in allen öffentlichen Räumen waren welche installiert – in den Fluren, den Aufzügen und vor allem in den Spielhallen.
    Dem Sicherheitsdienst war aufgefallen, dass die beiden Elektriker nachts ungewöhnlich viel Zeit miteinander verbracht hatten.
    Vance hatte Brooke auch berichtet, wie Ian als geborener Diplomat die Situation geklärt hatte, obwohl das natürlich schwierig gewesen war. Es kam schließlich nicht jeden Tag vor, dass eine Ehefrau ihren Mann beim Seitensprung erwischte – noch dazu mit einem anderen Mann.
    Brooke wollte gerade ins Bad gehen, um zu duschen, als das Telefon läutete. Sie ging rasch durchs Zimmer und nahm ab. „Hallo?“
    „Vermisst du mich schon?“
    Beim Klang von Ians Stimme lief Brooke ein wohliger Schauer über den Rücken. Sie war überrascht. Wenn er sie anrief, musste er an sie denken. Das gefiel ihr. Sie lächelte. „O nein, ich war viel zu beschäftigt, um an dich zu denken“, log sie.
    „Was machst du denn die ganze Zeit?“
    Brooke blickte aus dem Fenster. Die Aussicht auf die Berge war atemberaubend. Aber nicht die Berge interessierten sie am meisten, sondern der Mann am anderen Ende der Leitung.
    Was sollte sie auf seine Frage antworten? Sie bezweifelte, dass er es gut fand, dass Vance ihr das Sicherheitssystem erklärt hatte. „Alles Mögliche, aber in erster Linie verbessere ich meine Blackjack-Kenntnisse.“
    Sein Lachen tat ihr gut. „Hoffentlich nimmst du nicht die Bank aus, bevor ich wieder da bin.“
    „Das gerade nicht. Aber ein paar Mal habe ich schon Glück gehabt.“
    „Das hat nichts mit Glück zu tun. Wie ich dir schon gesagt habe: Es ist eine Frage der wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeit.“
    „Wenn du es sagst … Kommst du morgen Abend wieder? Bleibt es bei unserem Date?“
    „Ja. Es läuft alles nach Plan. Morgen Vormittag dürfte alles erledigt

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