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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Terroristenorganisationen vorstellen, die sich sofort auf eine solche Chance stürzen würden, und er überlegte, ob eine von ihnen vielleicht für ein solches Waffen-und Verteilungssystem bezahlt hatte. Aber die Responsivisten hatten dank ihrer Sympathisanten im Filmbusiness ausreichend Geld zur Verfügung.
    Sie befürworteten eine strikte Geburtenkontrolle. Glaubten sie denn, dass der Tod von fünfzehn- oder zwanzigtausend Rentnern, die das Erbe ihrer Kinder auf Kreuzfahrten in der Karibik verprassten, an der Überbevölkerung der Erde etwas ändern könnte? Wenn sie tatsächlich so verrückt waren, hatten sie sicher etwas noch viel Größeres im Sinn.
    Das Puzzle lag zum Greifen nahe vor Juans geistigem Auge, aber er wusste, dass es unvollständig war. »Irgendetwas fehlt uns noch.«
    Das Speedboat wurde langsamer, als es in den inneren Hafen einfuhr und auf einen Pier zusteuerte, in dessen Nähe sich ein elegantes Restaurant befand. Ein Kellner spritzte mit einem Wasserschlauch den Holzsteg in Erwartung zahlreicher Frühstücksgäste ab, die die Auswirkungen ihrer nächtlichen Trinkgelage lindern wollten.
    »Was soll uns noch fehlen?«, fragte Eric. »Diese Spinner haben die Absicht, Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen mit einem Toxin zu infizieren, das zu hundert Prozent tödlich ist.«
    »Es ist nicht zu hundert Prozent tödlich. Wenn sie es auf der
Dawn
freigesetzt haben, dürfte Jannike nicht mehr am Leben sein.«
    »Sie hat zusätzlichen Sauerstoff geatmet«, rief ihm Eric ins Gedächtnis.
    »Auch mit den Kanülen in ihren Nasenlöchern hatte sie Luft eingeatmet, die durch das Belüftungssystem des Schiffes gepumpt wurde.«
    »Das hätte nichts ausgemacht, wenn der Erreger im Wasser oder im Essen vorhanden war. Vielleicht hat sie nichts gegessen und getrunken.«
    »Ich bitte dich, Eric, stell dich nicht so dumm. Sie mussten jeden zur gleichen Zeit erwischen, sonst hätte jemand per Funk Hilfe anfordern können. Man kann nicht kontrollieren, wann jemand einen Schluck Wasser trinkt oder einen Happen isst. Damit kann man deine Idee von einer Vergiftung der Lebensmittel verwerfen.«
    Stone nickte zerknirscht. »Tut mir leid. Du hast natürlich recht. Zu viel Red Bull und zu wenig Schlaf.«
    »Was wäre denn, wenn die Attacke auf der
Golden Dawn
ein Ausreißer war und gar nicht in das Eskalationsmuster gehört?«
    »Was meinst du?«
    »Keine Ahnung. Es war nur so ein Gedanke. Sie hatten schon zwei Monate zuvor auf diesem anderen Schiff fast hundert Prozent geschafft.«
    »Du meinst die
Destiny.
«
    »Richtig. Die
Destiny.
Es gab keinen Grund, ein anderes Schiff heimzusuchen. Sie wussten, dass sie über ein sicheres System verfügten.«
    »Demnach wurden die Leute auf der
Dawn
ausgelöscht, damit sie nicht redeten.«
    Juan stand auf, während Donatella letzte Hand an die Stricke legte, mit denen das Boot vertäut war. »Ich weiß nicht«, wiederholte Juan. »Hören Sie, ein Charterflugzeug steht in Bereitschaft, um uns nach Manila zu bringen. Ich rufe Langston an und gebe es ihm weiter. Wenn er sich schon nicht an Severance heranwagen will, kann er vielleicht den Kreuzfahrtlinien eine Warnung vor einer potentiellen terroristischen Bedrohung zukommen lassen.«
    Overholt würde Cabrillos Informationen weiterleiten, dessen war er sich sicher, aber er bezweifelte dennoch, dass viel unternommen werden würde. In den Jahren seit 9/11 gingen permanent nicht spezifische Drohungen ein, und sie wurden gewöhnlich ignoriert.
    »Donatella?«
    »Oui, Capitaine.
«
    »Würden Sie so nett sein und meinen jungen Freund hier zu meinem Schiff zurückbringen? Belasten Sie mit den Kosten das Kundenkonto, das ich bei Ihrem Chef eingerichtet habe.«
    »Natürlich, Sir. Es wird mir ein Vergnügen sein.«
    »Seins auch, da bin ich mir sicher.« Juan drehte sich wieder zu Eric um. »Bleib an der Sache dran und melde dich, sobald sich etwas Neues ergibt.«
    »Wird gemacht, Mr. Boss.«
    Linc und Cabrillo stiegen vom Boot auf den Kai, die Reisetaschen in der Hand. »Was hat sie dir gegeben?«, wollte Juan wissen.
    Linc fischte eine Visitenkarte aus einer Tasche seiner leichten Lederjacke. »Was? Ihre Adresse und Mobilfunknummer.«
    »Bei allem, was im Augenblick so los ist, kannst du noch an Sex denken?«
    »Juan, ich habe gelernt, dass es im Leben stets nur um Reproduktion und Evolution geht, und schon bald wird sie Linc schmerzlich vermissen.«
    »Reproduktion und Evolution, hm?« Juan schüttelte den Kopf. »Du bist genauso schlimm wie

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