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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Murph und Stoney.«
    »Mit einem großen Unterschied, Juan, ich habe echte Rendezvous, während die beiden nur davon träumen.«

22
    Max Hanley erwachte in einem Meer von Schmerzen.
    Schmerz strahlte von seinem Oberschenkel und von seinem Kopf aus. Er kam in pulsierenden Wogen, die sich an seiner Schädeldecke wie die Brandungsspitzen einer Sturmflut brachen. Sein erster Impuls war, seine Schläfen zu massieren und festzustellen, warum sein Bein schmerzte, aber sogar in seinem höchstens halbbewussten Zustand wusste er, dass er sich nicht rühren dürfe, ehe weitere seiner Grundfähigkeiten zurückgekehrt waren. Er wusste nicht genau weshalb, sondern nur, dass es wichtig war. Zeit verstrich. Es mochten fünf Minuten sein, vielleicht auch zehn. Er hatte keine andere Möglichkeit, das zu entscheiden, als sich an dem rhythmischen Pochen in seinem Kopf und dem Schmerz in seinem Bein, der im Takt mit seinem Herzschlag zu- und abnahm, zu orientieren.
    Als er wacher wurde und mehr von seiner Umgebung mitbekam, erkannte er, dass er auf einem Bett lag. Es gab keine Laken oder Kissen, und die Matratze fühlte sich unter seinen Schultern viel rauer an. Während er so tat, als schliefe er, veränderte er unmerklich seine Lage. Wenigstens hatten sie ihm die Würde seiner Boxershorts gelassen, obgleich er das eisige Streicheln von Stahl an seinen Handgelenken und Fußknöcheln spürte.
    Es kam in einem einzigen Schwall zu ihm zurück. Zelimir Kovac, Eddies Flucht und der Übelkeit erregende süßliche Geruch des Lappens, der auf seine Nase und seinen Mund gepresst worden war. Die Kopfschmerzen waren eine Folge der Betäubungsmittel, die man ihm verabreicht hatte. Und dann traf ihn der andere Schrecken wie ein Schlag ins Gesicht, und er stöhnte unwillkürlich auf.
    Er befand sich wieder im Heckabteil eines Vans und entfernte sich von ihrem Hotel. Kovac hatte ihm gerade genug K.O.-Tropfen verpasst, um ihn so willenlos zu machen wie einen Betrunkenen, der nach einer Party nur mit fremder Hilfe nach Hause gebracht werden kann. Im Van konnte sich Max ausstrecken. Er war sich vage der Anwesenheit weiterer Gestalten bewusst. Kyle? Adam Jenner? Er konnte es nicht erkennen.
    Kovac war mit einem Stab ähnlich einem Metalldetektor, wie sie auf Flughäfen benutzt werden, über seinen Körper gefahren. Als dieser über Max’ Bein einen Piepton von sich gab, schnitt Kovac das Hosenbein mit einem Stiefelmesser auf. Er brauchte nur Sekunden, um die Narbe zu lokalisieren, und rammte brutal die Klinge in Max’ Fleisch. Selbst in seinem leicht betäubten Zustand wirkte der Schmerz wie ein glühender Draht, der in seinen Körper gebohrt wird. Er schrie in den Knebel, den man ihm um den Mund gebunden hatte, und versuchte vor der Qual zu flüchten, aber jemand drückte seine Schultern auf den Boden des Vans.
    Kovac drehte das Messer hin und her und öffnete die Wunde, so dass er, als er die Klinge herauszog, einen Finger in Max’ Fleisch stecken konnte. Blut strömte aus dem Schnitt. Max wehrte sich gegen den Schmerz, kämpfte mit aller Kraft dagegen an, als hätte er eine reelle Chance zu gewinnen. Kovac suchte in der Wunde herum, gleichgültig gegenüber der Tatsache, dass er keine sterilen Handschuhe trug und das Blut seinen Hemdärmel tränkte.
    »Aha«, sagte er schließlich und zog die Hand zurück.
    Der transdermale Transponder hatte in etwa die Größe einer Digitaluhr. Kovac hielt ihn so hoch, dass Max ihn sehen konnte. Der Serbe ließ ihn dann auf den Wagenboden fallen und zerschmetterte ihn mit dem Griff seiner Pistole, bis nichts mehr davon übrig war als Kunststoffsplitter und zerstörte Elektronik.
    Dann stieß er eine Injektionsspritze in Max’ Arm und flüsterte: »Ich hätte warten können, bis dieses Zeug wirkt, aber wo bleibt dann das Vergnügen?«
    Das war das Letzte, woran sich Max bis jetzt erinnerte, während er aufwachte.
    Er hatte keine Ahnung, wo er war oder wie lange er schon gefangen gehalten wurde. Er wollte sich bewegen, seine Schläfen massieren und sein Bein untersuchen, aber er war überzeugt, dass er beobachtet wurde, und bezweifelte, dass seine Fesseln ihm ausreichend Bewegungsspielraum ließen. Sonst war niemand im Raum. Er war lange genug wach gewesen, um Gesellschaft zu hören oder zu spüren, selbst mit geschlossenen Augen. Das hieß jedoch nicht, dass keine Kameras oder Mikrofone in seiner Nähe installiert waren. Er wollte so lange wie möglich warten, ehe er seine Gegner auf sein zurückgekehrtes

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