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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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rechts von ihm übersehen und musste stehen bleiben, um die Aufschrift lesen zu können: BOOTSLAGER.
    »Bingo!«
    »Was ist das?«
    »Unser Freifahrtschein aus diesem Sarg«, sagte Eddie und stieß die Tür auf.
    Im Licht der Taschenlampe konnte er eine Reihe bunter Jetskis und Vergnügungsboote für zwei Personen erkennen. Sie ruhten auf eigens für diesen Zweck konstruierten Gerüsten. In der Decke befand sich eine große Öffnung, durch die die Boote nach oben gehievt werden konnten, und eine Wendeltreppe führte zur nächsthöheren Etage. Er stieg mit den beiden Frauen im Schlepptau hinauf.
    Dies war der Ort, wo sich Passagiere einen der kleinen Wasserflitzer leihen konnten, wenn das Kreuzfahrtschiff in einem Hafen lag. An einer Wand befand sich ein Registrierungsschalter. Außerdem hingen Poster mit Sicherheitshinweisen an den Wänden. Der Fußboden war mit einer rutschsicheren Matte für drinnen und draußen bedeckt, und in der Außenwand befand sich eine Tür, die einem Garagentor ähnelte. Eine hydraulisch betriebene Rampe erstreckte sich über die ganze Breite der Tür. Wenn die Tür geöffnet und die Rampe ausgeklappt war, diente sie als eine Art kleiner Pier.
    Eddie klopfte mit dem Schaft seiner Taschenlampe gegen die Stahltür. Anstatt einen klingenden Ton zu erzeugen, gab die Tür nur ein dumpfes Pochen von sich. Er versuchte es weiter oben und erhielt schließlich das gewünschte Ergebnis. »Das Schiff ist bereits so tief abgesackt, dass das Meer bis zu einem halben Meter unterhalb der oberen Türkante reicht«, erklärte er. »Wenn ich sie öffne, wird dieser Raum überflutet.«
    »Schaffen wir es auf diesem Weg nach draußen?«, fragte Janni atemlos.
    »Kein Problem.« Eddie zauberte ein zuversichtliches Lächeln auf sein Gesicht. »Sobald Innen- und Außendruck sich ausgleichen, können wir hinausschwimmen. Und das Schöne ist, dass unsere Anzüge uns tragen.«
    »Ich gehe noch mal runter und schließe die Tür, durch die wir reingekommen sind«, sagte Julia. Ihr war klar, dass die Bootsgarage vom Rest des Schiffes abgeschottet werden musste, damit Eddies Plan funktionierte. Anderenfalls würde immer mehr Wasser einströmen und einen Sog erzeugen, der sie unweigerlich mitrisse.
    »Danke«, sagte Eddie. Er schob Jannike von der Tür weg zu einem Geländer, an dem sie sich festhalten konnte, wenn sich der Raum füllte.
    Die Tür wurde durch eine kleine elektrische Winde betrieben, besaß aber auch eine mechanische Kurbel, um sie öffnen zu können, falls der Strom ausfallen sollte. Nachdem Hux zurückgekehrt und neben Janni getreten war, um sie festzuhalten, bückte sich Eddie und ergriff die Kurbel. Sobald er Druck auf sie ausübte, schob sich die Tür einen Zentimeter hoch, und Wasser drang in einem flachen Strom in die Kammer ein. Eddie stand seitlich neben der Tür, spürte jedoch, wie das Wasser seine Füße und Beine umspülte, während er die Tür hochkurbelte.
    Der Ozean drang wasserfallartig durch die Öffnung am Boden ein.
    Eddie hatte die Tür zu einem Viertel geöffnet, als die Kurbel blockiert wurde. Er verstärkte den Druck, aber die Kurbel rührte sich nicht. Er schaute zur Tür und erkannte, was die Ursache war. Der Druck des Wassers hatte die Tür am unteren Rand verbogen und die Führungsräder aus den Schienen springen lassen. Noch während er den Schaden betrachtete, verzog sich die Tür noch stärker und bog sich in der Mitte nach innen, als ob sich eine mächtige Faust dagegen stemmte.
    Er brüllte Janni und Julia eine Warnung entgegen, die jedoch im Getöse der hereinstürzenden Wassermasse unterging, als die Tür aus der Verankerung gerissen und wie ein Fetzen Papier durch den Raum geschleudert wurde. Durch nichts mehr gebändigt, ergoss sich der Ozean als grüne Wand durch die Öffnung.
    Julia und Janni standen an der Seite halbwegs in einem toten Winkel, so dass sie von der vollen Wucht der Strömung verschont wurden. Doch während sich der Raum rasend schnell füllte, wurden sie vom Sog der Rückströmung erfasst. Hätte Hux nicht beherzt zugegriffen, wäre Jannike Dahl im schäumenden Inferno untergegangen.
    Druckwellen liefen durch das Wasser und ließen alle möglichen Trümmer, darunter sogar ein Jetski, gefährlich nahe vorbeiwirbeln. Erst als sich die Wassermasse beruhigte, konnte Eddie den Pfosten loslassen, an den er sich geklammert hatte. Sofort schoss er zur Decke hoch. Wie eine Katze bei einem Sturz aus großer Höhe warf er sich herum, während er nach oben stieg,

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