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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wissen, und da du es selbst nicht weißt, hat es auch keinen Sinn, irgendwelche Spekulationen anzustellen. Kyle ist, wer und was er ist, weil er es sich so ausgesucht hat. Du bist auch für deine Tochter nicht da gewesen, und sie ist schließlich eine erfolgreiche Wirtschaftsprüferin geworden.«
    »Rechtsanwältin«, korrigierte Max zerstreut. »Und sie hat es ganz allein geschafft.«
    »Wenn du meinst, keine Verantwortung für ihren Erfolg übernehmen zu dürfen, dann hast du auch kein Recht, dich für Kyles Versagen verantwortlich zu fühlen.«
    Max ließ diese Feststellung im Raum stehen, ehe er schließlich fragte: »Wie alt bist du?«
    Stone wurde durch die Frage sichtlich in Verlegenheit gebracht. »Siebenundzwanzig.«
    »Mein Sohn, du bist viel weiser, als dein Alter vermuten lässt. Vielen Dank.«
    Eric grinste.
    Juan nickte Stone anerkennend zu und kam wieder auf ihr ursprüngliches Thema zurück. »Gibt es irgendeine Möglichkeit, Eddies Theorie zu überprüfen?«
    »Wir können uns ins Computersystem der Responsivisten einhacken«, bot Mark an. »Dabei könnten wir auf irgendwelche Hinweise stoßen. Aber ich bezweifle, dass sie separate Listen von schlechten und guten Mitgliedern führen.«
    »Versuch es trotzdem«, schlug Juan vor. »Halte bei allem, was du findest, Ausschau nach Querverweisen auf die Passagierliste. Irgendein spezieller Faktor hat diese Leute ausgezeichnet. Wenn sie nicht die Absicht hatten, die Sekte zu verlassen, muss es etwas anderes gewesen sein.« Er wandte sich an Linda. »Ich möchte wissen, weshalb sich so viele von ihnen gleichzeitig auf den Philippinen befanden. Möglicherweise ist die Antwort auf diese Frage unsere einzige solide Spur.«
    Juan erhob sich zum Zeichen, dass die Konferenz beendet war. »Wir erreichen morgen früh um fünf Uhr den Suez Kanal. Erinnert eure Leute daran, dass wir bis Port Said einen Lotsen an Bord haben und daher im Tarn-Modus unterwegs sind. Max, sorg dafür, dass die Tanks des Ölbrenners, der unseren Schornstein so schön zum Qualmen bringt, gefüllt sind, und dass die Decks noch einmal auf alles überprüft werden, das uns verraten könnte. Sobald wir im Mittelmeer sind, haben wir vierundzwanzig Stunden Zeit, um unsere Pläne mit Linc abzustimmen, und weitere zwölf Stunden, um alles gründlich vorzubereiten. Und dann holen wir Kyle Hanley raus. In achtundvierzig Stunden ist er in Rom bei seinem Deprogrammierer, und wir sind unterwegs zur Riviera – zu unserem Abhör-Job.«
    Cabrillo konnte nicht ahnen, dass die Dinge alles andere als einfach ablaufen würden.

13
    Juan drückte sich den Ohrhörer seines Funkgeräts ein wenig tiefer in den Gehörgang und klopfte gegen das Kehlkopfmikrofon, um den anderen mitzuteilen, dass er auf dem Posten war. Unter ihm erstreckte sich das Lager der Responsivisten, eine Ansammlung von verschachtelten Gebäuden, umgeben von einer weiß getünchten Mauer. Hinter dem Anwesen befand sich ein Steinstrand mit einem einzelnen aus Holz gebauten Pier, der gut dreißig Meter in den Golf von Korinth ragte. Da die Flut eingesetzt hatte, konnte Juan im sanften Wind das Meer riechen.
    Die Gebäude waren gedrungen, als klammerten sie sich an den Untergrund, und erinnerten Cabrillo an Bauten von Frank Lloyd Wright. Die flachen Dächer waren mit Mönch & Nonnenziegeln gedeckt, die in seinem hochmodernen Nachtsichtgerät schwarz aussahen. Aber er wusste aus ihrer Einsatzbesprechung vor Beginn der Mission, dass sie aus rotem Ton gebrannt waren. Die Rasenflächen innerhalb des Anwesens hatten sich nach langer Dürre braun verfärbt, und die Blätter an den wenigen verkrüppelten Olivenbäumen waren völlig ausgetrocknet. Es war halb vier Uhr morgens, und das wenige Licht kam von einigen Lampen, die sich auf strategisch platzierte Masten verteilten.
    Seine Aufmerksamkeit wandte er der Mauer zu. Sie war drei Meter hoch und eine doppelte Lage Zementblöcke dick. Ihre Seitenlänge betrug jeweils gut zweihundertfünfzig Meter. Wie in diesem Teil der Welt üblich, waren Glasscherben aufrecht in die Mauerkrone zementiert worden, um Eindringlinge abzuhalten. Früher am Tag hatten er und Linda das einzige Fachgeschäft für Sicherheitsanlagen in Korinth aufgesucht und sich als amerikanisches Ehepaar ausgegeben, das soeben ein Haus am Meer erworben hatte und es nun mit einer Alarmanlage sichern wollte. Der Ladeninhaber prahlte damit, zahlreiche Arbeiten für die Responsivisten ausgeführt zu haben, und deutete stolz auf ein mit Autogramm

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