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Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Titel: Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Jackson
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danken kann. Wir haben zwar nicht viel, aber wenn ihr etwas braucht-“
    Sunny unterbrach sie.
    „Ich werde nichts dafür verlangen. Doch eine Bitte habe ich an Euch: Richtet doch den jungen Männern dort draußen aus, dass wir etwas Pfefferminze im Wald suchen gegangen sind “, sagte sie und lachte.
    Die Frau verstand und lächelte. Sunny krabbelte durch das Loch und half mir auch dabei.
    Sunny presste sich an die hinter Hauswand und blickte um die Ecke. Dort standen die Männer mit unseren Pferden. Sie drehte sich wieder um, schloss sie fest die Augen und sprach leise Worte. Es hörte sich an wie ein Gebet. Kurz danach riss sie die Augen wieder auf und fasste nach meiner Hand.
    „Gib mir deine Hand. Wenn ich bis drei zähle, rennen wir geradeaus und du hältst mich fest, verstanden?“
    Ich nickte und nahm ihre Hand. Sie sah irgendwie etwas unsicher aus.
    „Bete, dass wir hier raus kommen“, murmelte sie kaum hörbar.
    „Heißt das, du weißt nicht, wo wir lang müssen?“, fragte ich verwirrt.
    Sie atmete tief ein und bewegte ihre Lippen stumm dabei.
    „Drei!“
    Sie rannte los und riss mich mit.
    Ich rannte neben ihr her, wir hielten uns an den Händen. Mit den Kleidern zu rennen war sehr lästig, doch ich hielt durch. Ich sah mich um und stellte fest, dass wir uns außerhalb der Sichtweite der Männer befanden.
    Wir gelangten geradewegs auf den Wald zu. Als wir etwas weiter hinein liefen, blieben wir vor einem gewaltigen und sehr alten Baum stehen. Er sah aus wie ein riesiger Mammutbaum, den nur geschätzte dreißig Leute mit ausgestreckten Armen umfassen konnten. Ich hatte noch nie so einen riesigen Baum gesehen.
    Sunny blickte den Baum kurz an und dann liefen wir wieder weiter. Ich erkannte den Trampelpfad, den wir gekommen waren. Nach ein paar Minuten kamen wir tatsächlich vor der meterhohen Mauer von Ciarans Festung an. Vor den Toren blieben wir stehen.
    „Und jetzt? Gibt’s hier vielleicht auch so etwas wie einen Hintereingang?“, fragte ich ironisch.
    Sie sah mich unschlüssig an.
    „Ich bin mir nicht sicher.“
    Sie nahm mich wieder an die Hand und lief weiter. Doch plötzlich blieb Sunny abrupt stehen. Ich folgte ihrem Blick und sah wieder den großen schwarzen Wolf. Mein Herz machte einen Aussetzer. Sunny hielt den Wolf anscheinend auch nicht für ein Schoßhündchen.
    „Nicht wegrennen“, sagte sie zu mir.
    Ich nickte.
    „Okay“, murmelte ich und streckte ihm eine Handfläche entgegen.
    Ich musste völlig verrückt sein. Sunny schrie auf und zog meine Hand zurück.
    „Bist du verrückt?“, zischte sie.
    Der Wolf kam auf uns zu und knurrte mich an. Ich knurrte zurück. Sunny sah mich entgeistert an. Der Wolf setzte sich brav hin. Ich lächelte.
    „Siehst du“, sagte ich zufrieden zu Sunny und ging auf den Wolf zu, „der macht nichts.“
    Doch als ich einen Schritt näher ging, biss der Wolf in meinen Fuß und ich verlor den Halt unter den Beinen. Plötzlich fing er an, mich zu ziehen. Sein Biss jedoch war locker und tat überhaupt nicht weh.
    „Nein!“, schrie Sunny.
    Doch als sie mir helfen wollte, blickte sie nach hinten und sah die Männer auf uns zureiten. Sunny warf mir einen schnellen Blick zu, der sagte, dass sie uns entdeckt haben. Ich sah den Wolf kurz an.
    „Du weißt bestimmt, wo hier ein Hintereingang ist, stimmt’s?“
    Ich rede gerade mit einem Wolf! Ich muss verrückt sein!
    Ich konnte mein Fuß aus seinem Maul entziehen und richtete mich schnell auf. Sunny rannte auf mich zu, griff mich am Arm und zog mich mit. Wir liefen los und der Wolf trabte merkwürdigerweise neben uns her.
    Nach ein paar Metern, in denen wir entlang der Mauer liefen, verschwand der Wolf hinter einem Busch. Wir blieben sofort stehen und ich spähte hinter den Busch, in den der Wolf geschlüpft war. Doch hinter ihm befand sich ein Loch. Das Loch war ziemlich gut versteckt und kaum zu sehen.
    „Hier können wir hinein“, sagte ich und schlüpfte in das Loch.
    Sunny sprang mir nach.
    Wir merkten, dass wir fielen, doch es war schon zu spät. Ich landete mit einem dumpfen Aufprall in einem Zimmer auf einem Teppich und Sunny fiel kurz danach fast auf mich. Ich half ihr hoch und sah, dass der Wolf vor uns stand. Wir befanden uns in einem nicht sehr großen und sehr schlicht gehaltenen Zimmer. Sunny richtete sich stöhnend auf, klopfte den Dreck von ihrer Schürzte und hob ihren Korb mit zerbrochenem Inhalt auf. Währenddessen blickte ich mich um.
    „Jetzt weiß ich, wo wir sind“, sagte Sunny

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